Aufsichtspflicht?! Demente Oma in einem offenem Plegeheim
Einen schönen guten Abend. Ich habe ein Problem. Meine demente Oma (Pflegestufe 2) lebt in einem "Offenen Pflegeheim". Nun hat sie auch ein Weglauftendenz. Als Beispiel ... sie ist jetzt zwei mal in der Nacht draußen auf der Straße (außerhalb des Heimes) spazieren gegangen. Barfuss, im Nachthemd, im November. Das Pflegepersonal hat es nicht mitbekommen. Es waren Leute von der Straße, die sie zurück gebracht haben. Nach Beschwerden sagte man uns "Das ist ein offenes Heim und das Andere wäre Freiheitsentzug". Jetzt meine Frage. Hat das Heim bei einer dementen Oma nicht eine Aufsichtspflicht???? Ich wünsche eine stressarme Woche und vielen Dank im voraus. andrea503
6 Antworten
Wenn Du Zweifel hast, dann schau doch mal im Heimvertrag nach, ob dort drin steht, dass das Heim bzw. das Personal Deine Oma 24 Stunden am Tag lückenlos beaufsichtigen wird. Ich habe selbst in einem Pflegeheim gearbeitet, wo ausschließlich Menschen mit Demenz gewohnt haben. Auch bei uns kam es vor, dass Bewohner desorientiert aus dem Haus gegangen sind und sich dann verlaufen haben. Ich halte es nicht für richtig, Menschen in einem Haus festzuhalten, nur weil sie sich nicht mehr orientieren können. Allerdings sollte das Heim schon Vorrichtungen treffen, dass gerade im oft mit wenig Personal besetzen Nachtdienst gewährleistet ist, dass die Pflegekräfte mitbekommen, wenn jemand das Haus verläßt. Das läßt sich mit technischen Mitteln relativ leicht hinkriegen. Wenn Du meinst, Deine Oma ist dort nicht gut untergebracht, wo sie jetzt ist, dann soll der Betreuer doch ein geeignetes geschlossenes Haus für sie suchen.
Ich drücke die Daumen, dass es der Oma bald besser geht und sie ein gutes zu Hause finden wird, dass ihren Bedürfnissen gerecht wird. Bitte denkt aber auch daran, dass "geschlossene" Einrichtungen oft die Verwirrtheitszustände noch verschlimmern können. Alles Gute und danke fürs Sternchen.
Hast du mal in einem Pflegeheim gearbeitet? Oder länger als eine Stunde zugesehen, was dort geleistet wird? 2 bis 3 Kräfte für eine Station, am WE die Hälfte, die gerade mal so Grundpflege und Nahrungszubereitung in ihrer Schicht leisten können sollen sich abwechselnd um die Aufsicht deiner Oma kümmern?
Ihr konntet (oder wolltet?) euch schon nicht um eine, offenbar zu anstrengende Person kümmern und verlangt ernsthaft, das andere das so nebenbei lückenlos hinbekommen?
In einem offenen Pflegeheim sind Bewohner untergebracht, die gehen sollen, wohin sie wollen. Natürlich können gehbehinderte mal stürzen oder demente sich orientierungslos verlaufen. Also Freiheitsberaubung für alle um euer (schlechtes) Gewissen zu beruhigen? Nein, da spielt der Richter nicht mit und das ist auch gut so.
Das Leben ist nun mal mit Risiken und Wechselfällen behaftet. Vmtl. entrüstet ihr euch genauso, wenn sich euer Kind in der Schule oder auf einem öffentlichen Speilplatz beim Toben verletzt - zu Hause, wäre das alles kein Thema. Doppelmoral?
Das eine wie andere könnte genauso gut auch passieren, wenn eure Oma bei euch wohnen würde:-O
Ihr bekommt, was möglich ist. Wollt ihr mehr, zahlt mehr: Zwei Tagesschwestern plus Nachtschwester invl. Urlaubsvertretung und eine 24-Stunden-Betreuung wäre gewährleistet.
G imager761
Es geht hier nicht darum wie viel das Fachpersonal arbeitet. Ich habe einen absoluten Respekt davor !!!!! Mit dem Personalmangel das ist ein generelles Problem, welches wir hier leider nicht lösen können. Wir wollten sie in Fachhände geben (Heime sind ja dafür da ) und die Leute dafür ausgebildet. Aber aus meiner Sicht geht das so nicht. Es geht jetzt hier einfach um eine orientierungslosen dementen alten Dame die sich unbemerkt raus schleicht. andrea503
Es steht euch frei, das Pflegeheim zu wechseln!
Sucht ein anderes Heim, sprecht das vorab gleich an, dass sie Weglauf-Tendenz hat und genau beaufsichtigt werden muss!
Es gibt genügend Heime mit eienr Pforte, die rund um die Uhr besetzt ist!
das passiert in unserem Pflegeheim auch oft. Da war schon Feuerwehr, Polizei Suchhunde und Hubschrauber unterwegs. Sowas liest man immer wieder in der Presse. Man kann doch aber dies armen Leute nicht einfach in eine geschlossene Abteilung stecken.
Von wegen Freiheitsentzug. Wenn Jemand nicht mehr Herr seiner Sinne ist, kann man den nicht machen lassen was er will. Da würde ich mal mit einem Anwalt sprechen, ob es da keine Möglichkeit gibt die Oma anderweitig unterzubringen.
Da kennst du die Gesetze aber schlecht. Nur weil jemand orientierungslos ist kann man ihn nicht festbinden, damit er nicht wegläuft - das ist Freiheitsberaubung
Man darf nachts nicht einmal die Bettgitter hochklappen um ihn vor Stürzen beim Toilettengang zu schützen, für den er nicht klingelt, weil er vergessen hat, wie das geht, ohne ausdrücklichen richterlichen Beschluss.
Ebenso die Unterbringung in einer geschlossenen Abteilung:-O
Wenn man keine Ahnung hat, wovon man spricht, sollte man sich solche flache Polemik doch besser verkneifen...
G imager761
@imager stimmt, hast recht
Vielen Dank, für die Antwort. In diese Richtung suchen wir auch gerade. Da Oma gerade im Krankenhaus liegt, haben wir uns dort mit der Sozialarbeiterin in Kontakt gesetzt. Mal sehen was möglich ist. Ich wünsche einen entspannenden Abend. andrea503