BIn ich Meditationssüchtig?

14 Antworten

Meditation ist eine gute Sache um mit sich und seiner Umwelt im Gleichklang zu kommen. Es wird meines Erachten problematisch, wenn Meditieren ein Lebenszweck wird und die Realität ihre Bedeutung verliert.
Solange Sie sich gut fühlen, den Anschluss ans Leben nicht verlieren, dadurch Ihre Aufgaben/Pflichten nicht vernachlässigen sollten Sie ruhig Meditieren. Was ich bedenklich finde ist, dass Sie an dem Tag, an dem Sie nicht Meditieren unruhig, ängstlich, unausgeglichen und aggressiv sind. Für mich stellt sich da die Frage, was vernachlässigen Sie beim Meditieren, wo ist Ihr Ziel ausgeglichen mit sich und Ihrer Umgebung zu werden. Wenn Sie die Meditation richtig durchführen, müsste es auch über den Tag hinaus halten, an dem Sie nicht Meditieren können.
Sie sollte für sich dieser Fragestellung einmal nachgehen.

@Kokonuss Wo ist das Problem? Meditation ist NICHT stofflich macht also nicht krank (Magen, Leber,Lunge, Gehirn,...) Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die Meditation nicht Deine Familie und den Job gefährden (doch wohl eher umgekehrt, wenn Du ohne sie agressiver bist) Ich für meinen Teil würde das gern lernen; denn in unserer hektischen Zeit kann es doch nur gut sein, wenn man es schafft sich mal für eine Stunde ruszubeamen. Vielleicht brauchst Du zurzeit mehr davon, weil es ansonsten hektischer bei Dir ist? Ich glaube, dass Du nur aufpassen musst, das die Meditation nicht als Flucht genutzt wird(wenn das überhaupt möglich ist) Gegenfrage: Gibt es verschiedene Formen der Meditation?

Kokonuss 
Beitragsersteller
 12.11.2010, 17:05

Hey Markus1803,

Du hast recht, Meditation ist eigentlich sehr gut für mich. Was mir aber angst macht um ehrlich zu sein ist dieses Abhängigkeitsverhältnis. Meine Laune hängt von der Zeit ab, die ich fürs meditieren verbringe und deshalb finde ich habe ich ein schwieriges Verhältnis zur Meditation. Ich finde es toll dass du dich für Meditation interessierst. Es ist wirklich eine ganz tolle Sache das meditieren. Es hat mich echt glücklich gemacht auf eine ganz tolle Art und Weise. Und es hilft bei Problemen. Zu deiner Frage welche Formen der meditation es gibt: Zum einen gibt es ZEN, dass ist die Atemmeditation in speziellen Zyklen. Es gibt Mitgefühl-Meditationen, die zu mehr Mitgefühl anregen. Und es gibt zum Beispiel Mindfulness, bei der Atem, Körper und Geist unvoreingenommen betrachtet werden. Ich habe mit TM Meditation angefangen, aber mitlerweile zieht es mich mehr zu Mitgefühl und Mindfulness, weil das für mich ein größeres Spektrum an Möglichkeiten bietet. Es ist tatsächlich bewiesen dass Meditation wirkt, dass kannst du auch nachlesen, zb pubmed.com. Aber die Psyche, dass habe ich selbst über die Jahre Gedanken betrachten gelernt, ist sehr sehr komplex und man kommt mit der Zeit öfters in die Tiefen des Bewusstseins(Unterbewusstsein) was man am Anfang durch den ganzen Strom an Gedanken und Monkey-Mind Wanderungen nicht schafft. Ich sage dir eins. Meditation ist für mich ein sehr interessanter Weg gewesen, weil ich vllt das erste Mal tiefer über Emotionen, Mentales und meinen Geist nachdenken konnte. Sobald mir bewusst wurde, was ein Potential in der Meditation steckt, hat es mich nicht mehr los gelassen. Es ist leben! Es ist das Gegenteil von Flucht und Verdrängung, sondern aktive Konfrontation mit dem Eigentlichen, dem Wesentlichen, sich selbst. :)

Markus1803  12.11.2010, 17:19
@Kokonuss

Na dann nochmal:Wo ist das Problem? ;-) Es gibt doch auch gute Abhängigkeiten!? Beispiel: Meinst Du ein Kind macht sich Gedanken darüber ob es abhängig von der Mutter ist!? ;-)

Es ist ein Problem, denn ich meditiere zum Beispiel um Licht und Harmonie zu verbreiten. Dabei erreiche ich am ganzen Tag eine Stunde und ich produziere in meinem Herzen ein Licht welches nach außen strömt. Ich glaube von Meditation kann man schon süchtig werden, wobei es sicherlich keinen Nachteil gibt, denn man bekommt ein weiteres Gefühl im Körper und die Meditation bildet einen Menschen zur Vollendung.

Welche Form / Methode / Technik der Meditation praktizierst Du denn? Davon hängt nämlich der Effekt auf Deinen Geist und Körper ab.

Prinzipiell kann man sagen, dass eine „gute" Meditationtechnik folgende Kriterien erfüllen sollte:

  1. Sie muss einfach zu erlernen sein
  2. Sie muss einfach und anstrengungslos in der Ausübung sein
  3. Man muss gleich von Anfang an „gute" Erfahrungen machen - gute Erfahrungen sind in diesem Zusammenhang:Tiefenentspannung, innere Wachheit, Weite, Heiterkeit. Nach der Meditation sollte man sich frisch und energievoll fühlen. Auch mentale Eigenschaften wie Enthusiasmus, Kreativität, Zielgerichtetheit, Verantwortungsbewusstsein sollten durch die Meditation belebt werden.

Wenn man durch die Meditation lethargisch, träge, desinteressiert und gleichgültig wird stimmt irgendetwas nicht - entweder in der Technik oder der Meditationsdauer oder beiden... . Eine Meditation, mit der man/Frau Stunden braucht, um den Effekt der Intergration hervorzurufen, sollte kritisch betrachtet werden.

Hallo Kokonuss, ich habe den Eindruck, dass Deine Mobbingerinnerungen so tief gehen, dass Deine Meditation zwar ausreicht, um dich besser fühlen zu lassen, aber Dir eine Verarbeitung der Erfahrungen (noch) nicht gelungen ist. Berühmte Meditationslehrer wie z.B. Jack Kornfield haben aus ähnlichen Gründen zusätzlich zu Meditation und Buddhismus noch eine Psychotherapie gemacht. Das wäre EIN Weg. Ersatzweise wäre der Kontakt mit einem guten Lehrer, der Dir persönliche Tipps zu Deinen Themen geben kann, sicher hilfreich. Ein gutes Buch zum Thema wäre z.B. "Das weise Herz" von Jack Kornfield. Letzte Anmerkung: In der Meditation entwickelt man u.a. die Fähigkeit, seine Gedanken und Emotionen zu betrachten und zu akzeptieren, ohne die eigene, von den augenblicklichen Emotionen unabhängige, Handlungsfähigkeit zu verlieren. Emotionen werden über kurz oder lang durch andere Gedanken und Emotionen ersetzt. Diese Grundhaltung kannst Du versuchen, in den normalen Alltag zu übernehmen. Du fühlst Dich gekränkt - Du nimmst das Gefühl wahr - Du reagiert nicht unmittelbar darauf, sondern bleibst bei der aktzeptierenden Wahrnehmung - Das Gefühl nimmt in der Intensität ab - Bei der äußeren Reaktion folgst Du Deinem Verstand und nicht reflexartig Deinem Gefühl. Wenns gut läuft, dann nimmt langfristig die Intensität der negativen Emotionen ab. [...]

Kokonuss 
Beitragsersteller
 10.02.2011, 22:33

Hi,

also ich habe mir jetzt das Buch gekauft und gelesen. Es ist so tiefsinnig und einzigartig. Es ist selten, dass ich ein Buch gefunden gelesen habe, welches mich so sehr berührt hat wie das von Jack Kornfield. Da hat man gleich lust ins Spirit Rock zu gehen und mit zu meditieren. Ich glaube übrigens nicht dass ich eine zusätzliche Psychotherapie brauche, ich komme auch so ganz gut mit meinem Leben klar. Ich habe vllt aber erst seit ich das Buch gelesen habe, diesen Abstand zu den Gedanken verstanden, den man nehmen soll durchs Meditieren. Jack Kornfield beschreibt das ja ziemlich genau, vor allem Phasen, die einen beunruhigen können, was ich sehr beruhigend finde. Vielen Dank also für den Tipp!

Gruß