Bringt es etwas wenn ich es beim Psychiater anspreche?
Also es geht darum, dass ich nicht mehr erregbar bin. Auch wenn ich heiße Gedanken habe. Ich weiß, dass das durch mein Medikament Aripiprazol kommt und glaube auch, egal was ich mache, nie wieder erregbar werde. Libidoverlust nennt man sowas ja auch.
5 Antworten
Servus,
ja sowas solltest du durchaus ansprechen. Ins Besondere wenn ein aktives Sexualleben für dich wichtig ist. Ich kann jetzt zum Medikament bzw eventuellem Ersatz nichts genaues sagen, da ich Medizin nie studiert habe aber allgemein wäre es eventuell möglich, dass der Psychiater dir ein anderes Medikament verschreiben kann und du dann eventuell keinen oder einen geringeren Libidoverlust verspürst.
Ansonsten in den meisten Fällen klingen solche Nebenwirkungen mit Ende der Behandlung auch aus (u.U. dauert es ein paar Tage / Wochen, da Medikamente entweder langsam abgesetzt werden oder / und noch eine Weile im Köper verbleiben). Wobei bei diesem Medikament das Absetzen eher nicht in Frage kommen wird, sondern wenn dann ein Ersatzmedikament mit eventuell geringeren Nebenwirkungen
Libidoverlust ist eine gängige Nebenwirkung von Psychopharmaka.
Unabhängig davon, welche Nebenwirkung auftritt, solltest du das beim Arzt ansprechen. In der Mehrheit der Fälle kommt die Lust nach dem Absetzen der Medikamente zurück. Wenn dich das enorm einschränkt, solltet ihr gemeinsam besprechen, ob es möglich ist, das Medikament zu wechseln.
Sexuelle Funktionsstörungen sind Nebenwirkungen zahlreicher Psychopharmaka. Allen voran Antidepressiva führen zu diesem Problem, bei gewissen Personen jedoch auch Neuroleptika (wie Aripiprazol) sowie andere pharmakologischen Gruppen.
Aripiprazol ist eigentlich nicht für sexuelle Nebenwirkung bekannt. Wenn dann kommt es eher zu einer Zunahme (Hypersexualität), doch bekanntlich reagiert jeder Mensch auf jedes Medikament etwas anders. Dies betrifft sowohl die Wirksamkeit als auch die Ausprägung der Nebenwirkungen.
Sexuelle Funktionsstörungen sind ein häufiger Grund warum Betroffene entgegen ärtzlichem Rat ihre Medikamente absetzen sobald es ihnen etwas besser geht. Dabei ist ein Rückfall bzw. ein erneutes Auftreten der Krankheitssymptome eher die Regel als die Ausnahme.
Das Problem ist, dass man gegen diese sexuellen Nebenwirkungen nicht viel tun kann. In besonders schweren Fällen kann (mit ärztlichem Einverständnis) ein Medikamentenwechsel gewagt werden. Dieser ist jedoch mit zahlreichen Risiken verbunden. Erstens ist nicht bekannt ob das neue Medikament gleich gut wirkt und zweitens gibt es keine Garantie dass das neue Medikament nicht die gleichen oder sogar noch mehr Nebenwirkungen verursacht.
Ansonsten kann versucht werden die betroffene Person durch eine Psychotherapie so weit zu stabilisieren, dass die Dosis reduziert werden kann. Häufig (nicht immer) sind sexuelle Funktoinsstörungen dosisabhängig. Will heissen, dass in höheren Dosen gar nichts mehr läuft während bei niedrigen Dosen das Ganze ansatzweise wieder funktioniert. Eine psychotherapeutische Stabilisierung braucht jedoch viel Zeit (Monate oder gar Jahre) und Geduld.
Ich persönlich litt aufgrund eines Antidepressivums das ich nehmen muss unter Libidoverlust. Es ist total besch***... Durch eine lange Psychotherapie konnte ich die Dosis immer weiter reduzieren. Heute nehme ich noch einen Bruchteil der ursprünglichen Menge und meine Libido funktioniert wieder. Es ist nicht ganz das gleiche wie ohne Medikamente aber immerhin kappts wieder.
Weiter Informationen zu Aripiprazol hier.
Das ist eine nicht seltene Nebenwirkung bei Psychopharmaka. Du kannst es ansprechen, aber was erwartest du von ihm? Du solltest Nutzen gegen Nebenwirkungen abwägen und überlegen, was wichtiger ist.
Bei einigen Medikamenten pendelt sich das nach einer Weile auch wieder ein. Ich hatte das mal bei einem Antidepressivum, aber nach drei, vier Monaten war diesbezüglich wieder alles normal.
Könntest es mal ansprechen aber es ist leider wie hier schon erwähnt eine gängige Nebenwirkung leider