Darf eine Therapeutin die Patientin in den Arm nehmen?
Ich möchte meiner Psychologin nächste stunde etwas sehr intimes und für mich sehr aufwühlendes anvertrauen. Es werden mir dabei zu 100prozent die tränen kommen und ich wird sehr fertig sein..jedoch ist es in einer Therapie ja anders als mit freunden ect..ich habe angst das sie dann nur etwas sehr sachliches sagt und dabei würd ich mir wünschen das sie mich in den arm nimmt und tröstet ..das wär total schön sonst würd ich mir so naja beschissen vorkommen..aber macht sie das? darf sie das überhaupt?
12 Antworten
Natürlich darf eine Therapeutin ihren Patienten / ihre Patientin umarmen. Aber sie wird sich hüten es zu tun, denn das wäre eine zu große Vertrautheit zwischen den beiden und die würde den Therapieerfolg gefährden. Ein gewisser "Abstand" ist da schon ganz gut, denn eine Therapeutin ist keine Freundin.
Grundsätzlich legt man den Therapeuten in der Ausbildung stark nahe, "kritische Distanz" zu bewahren - auch im Interesse des "Selbstschutzes".
Es mag Fälle geben, da wäre das Gegenteil angebracht - viele Menschen sehnen sich beinahe verzweifelt nach menschlicher Nähe. Und es kann auch mal der Seele sehr guttun.
Trotzdem ist sowas bei (seriösen) deutschen Therapeuten selten und es wäre besser, solche Nähe in einer privaten Beziehung zu finden.
Nein, wird sie nicht - sie wird Dir ein Taschentuch überreichen und schweigen bis Du Dich beruhigt hast.
Körperlicher Kontakt ist bei der Therapie nicht vorgesehen.
Ja, sie darf. Aber nur, wenn die Beziehung zwischen euch beiden völlig klar ist.
Es gibt allerdings auch Therapierichtungen und Therapeuten, wo das nicht gemacht wird.
Rede mit der Therapeutin über deinen Wunsch. Es heißt nicht, dass sie ihn dir erfüllen wird - aber sie kann mit dir besprechen, warum sie es (vielleicht) nicht tut.
Das kann schon situationsgerecht sein - obwohl viele Patienten das aber nicht wollen oder nicht gewohnt sind - es ihnen aber deswegen auch fehlt.