Kieferfehlstellung - akzeptieren, korrigieren, operieren, etc...?
Hallo,
ich leide seit meiner frühen Kindheit an einem Überbiss - sowohl physisch als auch psychisch.
Ich habe bspw. andauernd, oft auch komplett durchgehend Kopfschmerzen (Verdacht, dass diese durch die Fehlstellung des Kiefers verursacht werden könnten), und mein Kiefer sperrt/blockiert sich des Öfteren, sodass ich ihn gar nicht oder kaum öffnen kann. Irgendwann löst er sich dann wieder mit einem Knacken, ich selbst kann dies aber nicht steuern. Meine Zunge und mein Zahnfleisch sind auch wundgeschabt, weil die Zähne nicht korrekt aufeinandertreffen, usw.
Ich wurde seit jeher wegen meines Überbisses gemobbt und auch von fremden Leuten beleidigt. Auch selbst finde ich mich nicht schön, da ich dadurch ein fliehendes Kinn und "Hasenzähne" habe, und versuche, diese Makel möglichst zu kaschieren oder meinen Kiefer dauerhaft nach vorne zu schieben, sodass ich dort dauerhaft angespannt bin. Ich kann mich bei Menschen nie fallen lassen, weil ich ständig an die Haltung meines Gesichts denken muss.
Ich hatte bereits als Jugendliche eine Zahnspange, mein Kieferorthopäde hat mich allerdings nach ein paar Jahren "aufgegeben", die feste Spange entfernt und mir erklärt, dass wir nie eine komplette Korrektur des Überbisses hinkriegen würden.
Ich weiß, dass es die Möglichkeit einer OP gibt, weiß aber auch, dass diese so ihre Nachteile mit sich bringt. Vermutlich würden die Kosten nicht übernommen werden (oder?) und es bestünde das Risiko, dass Teile meines Gesichts taub bleiben. Dazu müsste ich mir erneut eine Spange einsetzen lassen, was ich als schlimm empfände, da ich zu Zeiten meiner ersten Spange von vielen Menschen deshalb gemobbt wurde. Optimal fände ich eine innenanliegende Spange, die aber meines Wissens nach einer solchen OP nicht geeignet ist (oder?).
Ich bin bereits volljährig und frage mich dazu, ob eine Behandlung bei mir erfolgreich wäre, obwohl mein Körperwachstum bereits abgeschlossen ist. Wie hoch sind die Risiken von Schäden?
Daneben habe ich auch schon darüber nachgedacht, wie ich den Überbiss (trotz gesundheitlicher und optischer Einbußen) akzeptieren und glücklich damit leben könnte. Allerdings scheint mir das unmöglich - hat jemand Erfahrungen oder Ideen?
Ich würde mich über jegliche Infos und Meinungen zu dem Thema freuen, danke! :)
1 Antwort
Vermutlich würden die Kosten nicht übernommen werden (oder?)"
--> das hängt von der Stärke der Fehlstellung ab, wenn sie gravierend ist dann bezahlt die Krankenkasse (muss der Kieferorthopäde überprüfen) ansonsten sind die Kosten ca. 5.000 - 10.000 € (ohne Spange)
" und es bestünde das Risiko, dass Teile meines Gesichts taub bleiben."
--> Richtig, ich selbst hatte meine Bimax OP (mein Unterkiefer wurde nach vorne geschoben nachdem er in Teile zerlegt wurde). Meine untere Lippe und das Kinn sind zwar nicht vollständig taub aber haben sich 4 Jahre später nicht komplett erholt. Ich würde die OP aber jederzeit wieder machen, weil ich unter meiner Fehlstellung sehr stark gelitten hatte inklusiver Schmerzen. Ich muss beim Suppe essen etwas aufpassen weil ich die Hitze erst verzögert merke, aber das empfinde ich nicht als wirklich einschränkend
Dazu müsste ich mir erneut eine Spange einsetzen lassen, was ich als schlimm empfände, da ich zu Zeiten meiner ersten Spange von vielen Menschen deshalb gemobbt wurde. Optimal fände ich eine innenanliegende Spange, die aber meines Wissens nach einer solchen OP nicht geeignet ist (oder?).
--> Ich hatte eine Lingualspange, gab keine Probleme. Musste aber die Differenz zur "normalen Spange" (ca. 2000 €) zuzahlen
Ich bin bereits volljährig und frage mich dazu, ob eine Behandlung bei mir erfolgreich wäre, obwohl mein Körperwachstum bereits abgeschlossen ist. Wie hoch sind die Risiken von Schäden?
--> Ich denke dazu kann dich der Kieferorthopäde bzw. Chirurg besser aufklären, ich hatte meine OP erst mit ca. 24 Jahren. Es ist sogar äußerst sinnlos so eine OP zu machen bevor das Wachstum abgeschlossen ist - da sonst nicht klar ist wie sich das verwächst und ob die Fehlstellung mit dem Wachstum neu entsteht ;)
Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen die Möglichkeiten einer OP mit einem Arzt zu besprechen
Vielen Dank für deine Erfahrungen! Echt gut, mal von jemandem zu hören, der sowas gemacht hat.
Interessant, dass eine Lingualspange ausgereicht hat, das fänd ich auch toll! :)