Körper im Energiesparmodus trotz gegessenem Grundumsatz?
Guten Tag liebe Mitglieder,
ich habe eine Frage bezüglich des Kaloriendefizits beim Abnehmen und möchte gerne wissen, wann der "Hungerstoffwechsel" genau beginnt und hoffe dass sich einige Experten zu diesem Thema finden. Nach mehreren Recherchen bin ich ein wenig verwirrt, weil sich die besuchten Seiten teilweise auch gegenseitig widersprochen haben.
Nehmen wir einmal an, dass ein junger Mann vor kurzer Zeit festgestellt hat, dass er sich dieses Jahr ungesund und kalorienreich ernährt hat und vor 2 Wochen den Entschluss gefasst hat, dass es an der Zeit ist aus dem Fresskoma aufzuwachen.
Ich habe folgende tägliche Kalorienbilanz hat:
Grundumsatz: 1800 Kilokalorien Gesamtumsatz: 2800 Kilo Kilokalorien Differenz(Leistungsumsatz) = 1000 Kilokalorien
Durch Ernährung zugeführte Kilokalorien: ~1800 Kilokalorien (also genau der Grundumsatz)
Jetzt kommt meine eigentliche Frage, dafür habe ich 2 Varianten und ich bin mir unsicher, welche nun wahr ist, ich bitte auch um Korrektur, wenn die Sache etwas anders aussieht:
Variante 1:
Die 1000 kcal Differenz zwischen gegessenem Grundumsatz und Gesamtumsatz werden direkt von meinem Körperfett als Energie entnommen.
Der Hungerstoffwechsel beginnt erst, wenn ich weniger als die 1800 kcal Grundumsatz esse.
Variante 2:
Es reicht nicht, dass ich bei einer relativ großen Differenz von 1000 kcal nur den Grundumsatz esse; ich muss mehr (Wie viel mehr?) Kalorien zu mir führen, weil mein Körper ansonsten nach kurzer Zeit in den Hungerstoffwechsel umschaltet.
Ich bin sehr dankbar für jede Antwort, die mir ein wenig dabei hilft zu verstehen wie das mit dem Abnehmen nun wirklich am besten funktioniert, danke!
2 Antworten
Nun erstmal hat das alles mehre Gründe. Man redet immer nur von den Stoffwechsel und dem Ergebnis. Mit einer der Hauptgründe ist aber z.B. das während eines zu großen Kaloriendefizits im schlechtesten Fall gepaart mit zuwenig intensiven Sport, massiv Muskelmasse flöten geht, neben dem Fett.
Muskeln verbrauchen Energie und abgebaute Muskeln logischerweise nicht mehr. Darüber hinaus ist das Herz ebenfalls ein Muskel, was ebenfalls in die Stoffwechselgeschichte mit reinspielt.
Es kommt zwar auch zu anderen Sparvorgängen, angefangen von weniger Kraft und Energie, bis hin zum Absenken der Körpertemperatur, was im Extremfall beim Fasten z.B. auch im Hochsommer zu einem sehr starken Kälteempfinden führen kann.
Sofern durch das höhere Gewicht kein Risiko besteht, würde ich eher ein Kaloriendefizit um 500 Kcal anpeilen. Damit fährt man vergleichsweise am besten was das gleichgewicht zwischen Fett- und Muskelabbau angeht. Ergänzend eben ein wenig Sport, der Rest ist Geduld.
Wichtig ist noch beim Abnehmen, dass man das Kaloriendefizit über kalorienärmere Nahrung erzeugt und Sport, nicht durch wenig essen bzw. eine extreme reduzierung der Nahrung. Das Sorgt vielleicht ebenso für weniger zugeführte Kalorien, macht es aber quasi unmöglich seinen Bedarf an Mikronährstoffen wie Vitaminen und Mineralien zu decken, was weitere Risken birgt.
Auch sind die ganzen Rechner natürlich nicht 100%. Alle 1-2 Wochen mal schaun was die Waage durchschnittlich so anzeigt und eine Abnahme von 500 Gramm die Woche anpeilen. Wenns nicht ganz passt entsprechend etwas anpassen in 100-200 Kcal Schritten am besten.
Anfonsten fängt das ganze eben beim Einkaufen an. Wer Gesund kauft der isst gesund. Wer Ungesundes kauft der wird das früher oder später auch futtern.
sehr informativ, vielen Dank
Du musst mehr als den Grundumsatz essen, sonst wechselt dein Körper früher oder später in den Hungerstoffwechsel. Zieh vom Gesamtumsatz etwa 600 Kalorien ab um langsam, effektiv und dauerhaft abzunehmen.
kurz und bündig; danke, ich werde in Zukunft ein wenig mehr essen um leistungsfähig zu bleiben