Psychologe wechseln?

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Nachdem ich gelesen habe, wie Deine Psychologin reagiert frage ich mich, ob sie eine Zusatzausbildung als Psycho-Therapeutin hat?! Ich gehe davon aus, da Deine Krankenkasse bezahlt, dass dies wohl so sein muss.

In keiner einzigen Psycho-Therapie, die mir bekannt wäre, ist es Usus, dem Klienten Lösungen vorzugeben.

Sondern man erarbeitet mit ihm zusammen seine ureigenste Lösungen, die er im Grunde auch selbst weiß.

Nicht der Psychotherapeut führt den Klienten, sondern letztendlich der Klient mehr oder minder den Psychotherapeuten.

Trotz allem sind auch Psychotherapeuten "nur" Menschen und nicht davor gefeit, ihre Emotionen und Ansichten kundzutun.

Aus diesem Grunde sollten generell Supervisionen besucht und abgehalten werden, um einfach immer wieder zu schauen, inwieweit ein Psychotherapeut noch halbwegs "neutral" bleiben kann.

Dir würde ich empfehlen, Deine Psychologin direkt auf ihr Verhalten anzusprechen und gemeinsam zu überlegen, ob zum einen eine andere Therapie oder ein/e anderer/andere Therapeut/in für Dich besser wäre.

Keine Angst davor, hier direkt zu werden und auszusprechen, wie es Dir mit ihr und der Therapie geht, auch wenn es vielleicht für Dich peinlich sein sollte.

Es hilft Ihr, sich selbst zu überprüfen und Dir, möglicherweise eine bessere Therapie und ein ungetrübteres Verhältnis zu einem Therapeuten/in zu bekommen.

Mit Deiner Krankenkasse kannst Du Dich in Verbindung setzen und das weitere, bürokratische Vorgehen absprechen.

Alles Gute!

Satzi93 
Beitragsersteller
 15.03.2020, 12:51

Hm.so genau kann ich das nicht einmal sagen! Sie trägt den Titel „Diplompsychologin" ( sie ist tiefenpsychologisch fundiert) und oftmals fällt eine Sitzung aus, weil sie eine Fortbildung wahrnimmt.

Was du sagst, war auch mein Gedanke. Ich kenne es von vorherigen Psychologen nicht, dass sie ihre eigene Meinung bzw. ihre Ratschläge ohne zu zögern heraus posaunen. Dann dachte ich, dass eben niemand perfekt ist und ich ja vielleicht damit irgendwann klarkomme, aber ich merke immer mehr, dass diese Sätze lange nachwirken, ohne, dass sie sich dessen bewusst ist oder mir das irgendwie hilft.

Danke auf jeden Fall für deine Antwort- ich muss wohl noch einmal in mich gehen und auch wenn ich leider zu den Menschen zähle, die selten etwas ansprechen, werde ich nicht drumherum kommen, sonst vergeuden wir ja auch nur wertvolle Zeit..

Dankeschön (:

"Alles was die Seele durcheinander schüttelt, ist Glück!"
(Arthur Schnitzler)

Ja, diese Frau ist unbequem, aber gut!

Sprich die Dinge, die Du hier geschrieben hast, bei Deiner Therapeutin an und schau, wie sie darauf reagiert. Kannst Du ihr noch vertrauen? Fühlst Du Dich gut aufgehoben?

Wenn Du jetzt im zweiten Teil Deiner Kurzzeittherapie bist, bleiben nicht allzu viele Stunden übrig für einen neuen Therapeuten. Dieser könnte bei einem Wechsel erstmal nur die restlichen Stunden "aufbrauchen" und müsste dann entsprechend schnell einen Langzeittherapie-Antrag stellen. Das geht aber nur mit einem Bericht an den Gutachter und ist bei Therapeuten nicht sonderlich beliebt.

Fazit: Entscheide Dich schnell, sonst wird es schwierig mit dem Wechsel.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung