Warum verdienen Physiotherapeuten so wenig?
Warum verdienen Physios so wenig und trotzdem machen den Job so viele, aber warum?
trotz Studium so wenig Verdienst.
1 Therapiestunde geht 20 min und der nächste Patient und immer wieder.
8 Antworten
Bei der Ausbildung zum Physiotherapeuten handelt es sich um eine 3jährige Ausbildung an einer Berufsfachschule. Das ist kein Studium. Ob die Bezahlung schlecht ist, muss jeder selbst entscheiden, ich kenne einige, die sich selbstständig gemacht haben und nur private Leistungen zu ordentlichen Preisen anbieten und gut davon leben können.
Wundere dich nicht, aber seit Jahren kann man längst Physiotherapie auch an der Hochschule für angewandte Wissenschaften (Bachelor- und Masterstudium) in Deutschland studieren - in Österreich gibt es ausschließlich akademische Physiotherapeuten und daneben berufsausgebildete Heilmasseure.
Akademische Physiotherapeuten werden in D als Berufsfachschullehrer oder klinische Abteilungsleiter eingestellt, allerdings werden deren Therapien noch genauso schlecht von den Krankenversicherungen vergütet, weil der akademische Hintergrund des Therapeuten kein Beweis für eine bessere Therapie sei - und das verkünden die Physios seit Jahren gegen sich selbst!! Ja, die Studiengänge müssten eben andere Inhaltsschwerpunkte für die Zwänge der Praxis haben, aber dann würde die akademische Seite wieder in den Hintergrund treten: Ein MAster-Physio ohne Wissen von Studienerstellungen, Falsifizierungen, Metaanalysen?!
Ich verstehe das auch nicht.
Finde ich total unterbezahlt.
Aber es finden sich trotzdem scheinbar noch genug Leute, die den Job machen.
Ja, in den 20 Minuten bekommen die nicht viel hin.
Jede Woche 2 mal ne Stunde würde mir viel helfen.
Aber Kasse zahlt nur 20 min
Die Schülerzahl sinkt seit Jahren in Deutschland, was aber nicht bedeutet, dass in einigen Jahren die Übriggebliebenen besser entlohnt werden - würden.
Weil die Krankenkassen so schlecht vergüten. Pro Behandlung (Krankengymnastik) zahlt die KK etwa 21€. Bei einigen Therapieformen, zB manuelle Therapie, zahlt die KK mehr, bei anderen weniger (zB Massage).
Als Praxisinhaber kann man erwarten, dass man ca 60€ in der Stunde erwirtschaftet. (Beim 20min-Takt) Davon muss Miete, Strom, Versicherungen, etc gezahlt werden. Da bleibt nicht das meiste übrig für das Gehalt des Angestellten.
Generell für Deutschland beantwortet, weil die Mehrheit teamunfähige Einzelkämpfer sind, die auch nicht - eben noch unerwachsen - vor ihrer Ausbildung wissen, was ihr Lebensunterhalt jährlich kosten wird.
Die persönliche Bildung und die Schulbildung der Mehrheit ist viel zu gering für eine Berufstätigkeit, die einerseits direkt mit dem menschlichen Organismus arbeitet, andrerseits immer im Auftrag der Ärzte am gemeinsamen Patienten mithelfen sollen. Aber die meisten Ärzte wissen noch immer nichts im Detail von den Therapien, wenn sie sie nicht selbst erlernt und ausgeübt haben. Es gäbe dafür seit Jahrzehnten die Fortbildung zum Facharzt für Physikalische Therapie, aber als Orthopäde verdient man eben sehr viel mehr Geld!
- Die Mehrheit kommt nur mit Mittlerer Reife in die Berufsfachschule zur dreijährigen Ausbildung, die noch immer nicht in allen Bundesländern kostenlos ist. Es gibt auch keinen "Azubi-Lohn" dafür, dass man diese Ausbildung macht.
- Sie haben ihre eigene Praxis oder streiten sich täglich im stationären Team, wer der Beste ist.
- Sie haben drei Berufsverbände statt einen. Natürlich dabei den der Arbeit gebenden Physios gegen ihre eigenen Arbeit nehmenden Physios, den VDB (Verband deut. Badebetriebe), denn nur durch schlecht bezahlte Angestellte kann der unternehmerische Physio mehr Geld für sich erwirtschaften. Und viele Chef-Physios verdienen weniger als ihre Angestellten, weil sie soziale Menschen sind, sonst wären sie ja Versicherungs- oder Immobiilenkaufleute geworden.
- Sie lasten sich von Berufskollegen (!) teure Fortbildungen auf, die mehrheitlich die Krankenversicherungen zu gering oder gar nicht bezahlen. Und sie streiten auch darüber, welche Therapieform die Beste sei, natürlich nur diejenige, die sie selbst am liebsten ausüben!
- Sie spielen Akademiker, weil man mittlerweile auch Bachelor- und Master-Physio werden kann. Die Pseudo-Verwissenschaftlichung hat dazu geführt, dass es nun angeblich evidenzbasierte Therapien gibt, und nur diese seien medizinisch wirksam. Weil aber der Mensch mit seinen Gefühlen behandelt wird, sind derartige Therapieformen, bei deren Wirksamkeitsnachweis das Gefühlsleben des Patienten typischerweise nicht als Parameter einbezogen wurde, mehr oder weniger für die praktische Tätigkeit sinnlos. Mit anderen Worten - zahllose Patienten melden ihren Versicherungen zurück, dass eine (Wellness-)Massageform mit Berührung viel wirkungsvoller gewesen sei als eine wissenschaftlich neurologisch ausgetüftelte Bewegungsanweisung ohne Berührung. Ihre Kritik ist IMMER: "Die Physio hat mich ja nicht einmal angefasst." Nur die wenigen intelligenten Physios sind sich dessen bewusst und arbeiten absichtlich mit Berührung. Massagen will nämlich die Mehrheit der Physios als Bewegungstherapeuten aber nicht ausüben, dafür gäbe es ja die minderwertigen Masseure als Ruhetherapeuten. Masseure würden nur passive Therapien ausüben, Physios jedoch die aktiven, nur diese seien medizinisch sinnvoll. < Auch so ein Ausdruck der typischen Dummheit von Physios!
- Und das Dümmste am Beruf selbst ist natürlich, dass das Produkt nur ein einziger Mensch ist und nicht hunderte Schnitzel oder Brote oder Autos sind >
- Die Physiotherapie ist eben eine hochindividualisierte Dienstleistung, der ohne Abitur und ohne UNI-Studium in der gesellschaftlichen Berufshierarchie wenig Lohn zugeschrieben werden kann. Sogar die Pflegeberufe, die durchschnittlich höhere Löhne - schon wegen der Schichtarbeit - erhalten, sind seit Jahrzehnten unterbezahlt - trotz den ewigen Versprechen von Politikern, das sie sich bemühten, es zu ändern.
Die Macht liegt im Gesundheitswesen bei der Ärzteschaft und der Pharmaindustrie - nur höchstgebildete und höchstausgebildete Personen müssen eben wesentlich mehr Geld verdienen können. Das sieht ja auch jeder Bürger sofort ein, er könnte ja auch eines Tages abhängiger Patient werden...
Beste Antwort!
Generell sind die Verdienstmöglichkeiten in Kranken- und Pflegeberufen sehr schlecht.
Die Krankenkasse zahlt pauschal einen Betrag für die 6 x 20 Minuten Krankengymnastik und zusätzlich muss man dann ja privat noch was drauf zahlen, so um die 20.- €.
Wenn ein Physiotherapeut angestellt ist dann hat der Inhaber der Praxis ja auch Kosten und deshalb verdienen die nicht so viel.
Merke das gerade extrem, da ich wegen einer Verletzung angewiesen bin und dachte was 20 min und dann war es das schon, aber scheinbar sind die glücklich was sie machen und zählt, aber der Verdienst ist schon sehr schlecht bezahlt, aber gut Krankenkassen halt.