Was, wenn ich nicht mehr Arzt werden will?

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Blödsinn finde ich Deinen Grund nicht, eher eine fehlende eigene Meinung ;)

Aber diese hast Du offenbar jetzt und das ist sehr wertvoll.
(Wobei ich stark annehme, dass Du diese auch bereits zuvor gehabt hast. Andernfalls wärest Du bereits in den ersten Monaten resigniert.... und wärst nicht jetzt da, wo Du nun bist.)
Wenn es aber irgendwie Dir möglich ist, dann beende dieses Jahr noch.
Wenn nicht, dann frage, ob Du eine Auszeit nehmen kannst.
Dieses "ausgebrannt sein" ist schwierig mit umzugehen.

Es gibt auch spezielle Kliniken (Rehabilitationen), die sich darauf spezialisiert haben.
Zwar bist Du noch in der Ausbildung, sodass diese Therapiebereiche nicht für Dich passend sind, aber dann vielleicht können andere Konzepte für Deine Stabilisierung gefunden werden.

Hier zum Beispiel eine Klinik, die sich für Menschen in Helferberufen fokussiert haben:

https://www.heiligenfeld.de/behandlung/psychosomatik/berufsgruppen/aerztinnen-und-therapeutinnen/

Bitte wirf nicht alles weg.
AUßER Du kennst Alternativen.
Vielleicht ist es aber auch eine Sinnkrise, die so gut in allen Bereichen vorkommen kann. Oder das Gefühl von Überforderung, aufgrund der Verantwortungen und so weiter....

Vielleicht bist Du aber tatsächlich fest eingespannt im klinischen Setting der aktuellen Situation.

Bitte aber rede mit Menschen, als eine Art Coach/Supervisor.
Denn wenn Du gar kein Interesse noch nie gehabt hättest und nur nach dem gehandelt hättest, was andere von Dir verlangen, dann wärst Du nicht an dem Punkt von jetzt.

Irgendwas hat Dich also auch innerlich bestärkt, diesen Beruf zu wählen.
Du darfst Dich ausgebrannt fühlen. Du musst auf Dich aufpassen.
Aber bitte gehe nun achtsam mit Dir und Deinen Grenzen um.

Frage Dich, was Dich so mitnimmt.
Ob es die aktuelle angespannte Lage ist, mit der Du kaum umgehen kannst (wie gewiss auch viele Deiner Kollegen) .... oder ob es andere Gründe gibt.

Dieser Punkt wird für Deine weitere Entwicklung wichtig sein.
Finde Dein Potential. Frage Dich, was "Erschöpfung" ist und was tatsächlich nach "andere Wege" schreit....

Ganz liebe Grüße an Dich.

verquert  01.11.2020, 17:11

achso... und habe gerade gelesen, dass Du nicht in Deutschland wohnst.... das mit der Reha/Klinik fällt somit weg. Aber trotzdem: bitte rede mit Kollegen. Einige von ihnen kennen gewiss auch diese Dinge......

Und vor allem: glaube an Dich.

Hi

Ich kenne mich dort wirklich nicht aus, aber kann es sein das du ein Burn out hast?
Ich persönlich würde mega gerne Arzt werden, wirklich ! Aber ich würde dieses Riesen Studium nie schaffen. Ich bewundere wirklich jeden der es schafft und es probiert. Gib jetzt nicht auf. Es wäre wirklich schade. Arzt ist ein wirklich toller Beruf. Ich weiss nicht ob das geht, aber vielleicht hilft es dir eine Fachrichtung zu wählen die dir Spass macht. Denk auch mal zurück wie viel Arbeit du in diesen Traum investiert hast. Wie viel Zeit... Vielleicht hilft es auch professioneller Hilfe zu beziehen.

Liebe Grüsse und ganz viel Kraft ;)

AriaMD2000 
Beitragsersteller
 01.11.2020, 17:00

Ich habe mich sehr viel bemüht, mein Abitur mit möglichst gute Noten machen. Aber ich hab einen großen Fehler gemacht. Ich hatte mir davor nie gedacht, was ich wirklich werden will und habe Medizin gewählt weil ich einfach das konnte und auch alle mit meiner Auswahl völlig einverstanden waren.

Jetzt ist es ganz spät aufzugeben. Ich erhalte unbedingt meine Approbation aber hab mir gedacht ob es möglich ist, einen anderen Job als Arzt zu haben?

Für andere Jobs wie Physiotherapeut oder Ähnliches brauche ich noch eine Ausbildung abzuschließen.

Was soll ich machen?

OliFranco  01.11.2020, 17:05
@AriaMD2000

Ich kenne mich wirklich nicht so gut aus ! Aber ich kenne einen Rettungsanitäter der in Kriesen Gebiete gereist ist um dort zu helfen. Vielleicht geht das ja auch als Arzt. Ansonsten vielleicht im Rettungsdienst oder auf einer Bergwache. Wenn du es schaffst vielleicht auch als Ausbildner. Macht dir denn der Job an sich kein Spass ? Oder bist du zu erschöpft?

Du solltest unbedingt fertig studieren. Ein abgeschlossenes Studium ist immer besser.

Du könntest im Bereich der Forschung arbeiten.

Oder im Bereich der Verwaltung z.B. könntest du Arbeitsabläufe im KH optimieren, Arbeitssituationen verbessern, dich für die Rechte von jungen Ärzten im KH einsetzen usw.

Du könntest in Non-Profit-Orgnisationen arbeiten und vor Ort in Entwicklungsländern helfen.

Du könntest Medizin-Autor und -Journalist werden.

Du könntest online Menschen Befunde und Behandlungen erklären.

Du könntest verwandte Fächer weiter studieren wie z.B. Biologie, Pharmazie, Vet.med., Chemie, Physik - da wird dir bestimmt etwas angerechnet.

Du könntest in die Politik gehen und im Gesundheitsministerium arbeiten.

Mach dein Studium unbedingt zu Ende und dann kannst du dich umorientieren und in die Forschung gehen.

Ich kenne mich nicht so aus, aber vielleicht Tiermedizin?

Lehrer als Quereinsteiger?