Widerspricht es einander, wenn jemand (86 J.) Pflegestufe 1 beantragt, aber noch Auto fährt?
Mein Opa kann Vieles nicht mehr, hat eine Kriegsverletzung und hatte einen Schlaganfall. Er bräuchte Hilfe beim Waschen, beim Anziehen und beim Essen zubereiten. Naja, er fährt ab und zu noch Auto. Laufen kann er nicht mehr gut (Rollator/ Stock).
Jetzt will ich mit ihm eine Pflegestufe beantragen. Eine Bekannte meinte, wenn er noch Auto führe, könne man das mit der Pflegestufe vergessen.
Weiß jemand mehr darüber? Ist das so? Schließt das Autofahren die Pflegestufe aus? Kann es Ärger geben, wenn man dem MDK über verschweigt, dass er noch fährt? Müsste er am Ende das Pflegegeld zurück zahlen? Oder ist das alles Quatsch und er bekäme trotz Autofahren die Pflegestufe und man dürfte das auch ruhig erwähnen..?
Bitte nicht lästern, dass er noch Auto fährt, er macht das schon noch ganz gut und es ist eins der weigen Dinge, die ihm noch bleiben...obwohl das auch bald vorbei sein kann...
11 Antworten
Hallo Zusammen! 1. NEIN. Es widerspricht sich nicht. Zudem möchte der Gutachter vom MDK wissen, was er "nicht mehr kann" und nicht was er noch kann (bzw. wieviel Zeit benötigt um diverse Verrichtungen zu erledigen). Bei der Pflegestufe 1 geht es um mindestens 45 Minuten Grundpflege und mindestens 45 Minuten hauswirtschaftliche Versorgung, die am Tag aufgewendet werden müssen. 2. Es gibt zudem noch eine Menge alter Damen und Herren die noch mit weit über 80 Auto fahren. Man sollte jedoch hier als Tochter oder Sohn mit die Verantwortung tragen und wirklich beobachten, inwieweit eine Fahrtüchtigkeit noch gegeben ist.
Viele Grüße und alles Gute. S. B.
Es ist eigentlich verantwortungslos, so jemanden noch fahren zu lassen. Er klingt einfach nicht fahrtüchtig und Betrunkenen nimmt man ja auch den Schlüssel ab.
Wir waren mit unserer Oma in der gleichen Situation und haben mit viel Zureden, Behutsamkeit und geduld ihr auch das Auto fahren ausgeredet und das war definitiv die richtige Entscheidung.
Ich würde also vorschlagen das mit dem Auto fahren zu überdenken, dann muss man sich auch keine Gedanken wegen der Pflegestufe machen.
wie muss man denn "klingen" um fahrtüchtig zu sein? ist dafür der jaulende herr heesters ein maßstab????
"eigentlich verantwortungslos? blödsinn: um ein auto fahren zu dürfen, welches für einen behinderten fahrer eingerichtet ist, benötigt man den entsprechenden führerschein und den gibt es nur für für den, der der zulassungsstelle ein entsprechendes gutachten beibringt und da lässt der TÜV überhaupt nicht mit sich spaßen: selbst wenn der sog. idiotentest bestanden wurde, muß der fahrwillige seine fähigkeit ein kfz im straßenverkehr sicher zu führen, mit einer fahrprobe nachweisen: das funktioniert wie eine "ganz normale" fahrprüfung, aber mit der oder den erforderlichen zusatzeinrichtung zum ausgleich der jeweiligen behinderung.
Hallo Rahel,
wenn Dein Opa ab und an noch Auto fährt und er sich dabei sicher fühlt und es ihm Spaß macht, sollte er das ruhig weiter tun. Das hat mit der Pflegestufe grundsätzlich nichts zu tun. Wie Du schon schreibst, es kann ja auf natürlichem Wege bald auf hören, wenn er nicht mehr kann oder sich nicht mehr sicher fühlt.
Du solltest aber schonmal ein Auge darauf werfen, ob er sicher fährt, damit ihm und anderen auch nichts passiert ;-). Wenn er das Deiner Meinung ganz gut macht spricht nichts dagegen. Ich hatte mal eine Nachbarin, die ist mit 90 noch gefahren und hat es dann eingestellt, weil sie sich nicht mehr sicher fühlte, und sie hatte nie einen Unfall gehabt.
Wenn es, wie so häufig in diesem Alter, eines der wenigen Dinge ist, die er noch kann, sollte man es ihm auch nicht zwangsweise nehmen, sondern ihm die Entscheidung überlassen. Du kannst Dich ja mit ihm darüber unterhalten und fragen wie er das sieht, und mal mit ihm fahren. Dann kannst Du ihm ja ehrliches Feedback geben, natürlich ohne Vorwürfe.
Vielleicht kann das ja eine Entscheidungshilfe für Dich sein.
Ich wünsche Dir und Deinem Opa eine schöne Zeit.
Seniorencoach http://klnk.de/1i9
die pflegestufe hat nichts mit der möglichkeit auto fahren zu können zu tun: ich kenne eine querschnittgelähmte dame, die inzwischen (wieder) auto fährt und die hat pflegestufe 2.
danke
ich kenne einige Behinderte, die eine Pflegehilfe haben und durchaus Auto fahren. Über die rechtliche Seite kann ich dir nichts sagen, da würde ich mich beim zuständigen Amt erkundigen. aber wenn dein Opa 86J alt ist, ist er wahrscheinlich in der Bewegung soweit eingeschränkt, dass er beim "über die Schulter gucken" Probleme hat. Egal - das müsst ihr selber beurteilen, schlimmstenfalls kann er sich beim Hausarzt testen lassen, ob er noch in der Lage ist, als Autofahrer am Strassenverkehr teilzunehmen. In dem Alter wäre das sehr verantwortungsvoll - das soll kein Lästern sein.