Wie werden die Drähte aus dem Ellenbogen entfernt?
Schönen guten Abend,
vor sechs Wochen brach ich mir meinen Ellenbogen, weshalb in diesen drei Drähte zur Fixierung der Elle am Oberarmknochen eingesetzt wurden. Ende April werden die Implantate wieder entfernt und darauf freue ich mich riesig. Allerdings sorgt dieser Termin gleichzeitig für ein ungutes Gefühl im Magen.
Wie werden die Drähte entfernt? Es befindet sich am Ellenbogen ein ca. 9cm langer Schnitt und ein Weiterer könnte deshalb doch gar nicht gelegt werden?! Werden punktuell Schnitte gelegt und aus diesen dann die Drähte gezogen?
Und die wichtigste Frage: Bekomme ich eine Vollnarkose? Ich möchte unbedingt eine, weil ich das psychisch nicht aushalte. Ich kann (m)einen Körper nicht von Innen (Blut, Gewebe, ...) sehen.
Am Montag werde ich mich auch bei der zuständigen Ärztin erkundigen, aber ich bin jetzt schon so aufgeregt und hoffe, dass mir hier ein paar Fragen beantwortet werden können.
2 Antworten
Es gibt keinen "Standart" für die Art der Betäubung. Möglich ist für den Ellbogen, dass dein Arm betäubt wird. Das hat den Vorteil, dass du dir eine Vollnarkose mit all den wenig leckeren Medikamenten sparst und schnell wieder mit einem klaren Kopf auf den Beinen bist. Sehen kannst du deinen Körper sowieso nicht, denn zwischen deinem Gesicht und deinem Arm hängt ein Tuch. Und wenn du nichts von den Geräuschen hören möchtest, kannst du Musik hören. Wenn dir das alles zu unsicher ist, kannst du dich zusätzlich zu dem betäubten Arm "abschießen" lassen mit einem kurz wirksamen Schlafmittel (das bekommen manche Patienten auch für eine Magenspiegelung z.B.). Dann bekommst du hinterher das Gegenmittel, bist nicht wirklich fit, aber wieder wach und sparst dir trotzdem die Vollnarkose.
K-Drähte gibts in vielen Stärken. Im Ellbogen sind die etwas stabiler als z.B in der Hand.
Du bekommst einen kleinen Hautschnitt an der Stelle, von der der Draht gezogen werden kann. Die Drähte schauen ein kleines Stück aus dem Knochen heraus. Daran werden sie mit einer speziellen Zange gefasst und heraus gezogen. Der Schnitt dafür ist kleiner als der erste Schnitt. Der gesamte Eingriff ist keine so große Sache wie die OP zur Frakturversorgung.
Nele
Vollnarkosen sind heute sehr gut verträglich. Trotzdem sind die Medikamente eine Belastung für den Körper und du tust dir etwas Gutes, wenn du mit der Spritze zurecht kommst.
Nele
Welche Medikamente? Ich bekam zusätzlich zu dem Schlafmittel(?)aus der Maske noch eine Spritze und das war's. Ich empfand die Vollnarkose als sehr angenehm, weil ich sofort eingeschlafen bin und angenehm wieder erwacht bin:-)
Eine örtliche Betäubung des Armes möchte ich nicht, da ich trotzdem geistig anwesend bin und die Chirurgen, das OP-Zimmer etc. sehen/erleben muss.
Bei einer Vollnarkose bekommst du Medikamente, die keine Smarties sind und den Körper stark belasten. Um Drähte ziehen zu lassen ist das wie mit Kanonen auf Spatzen schießen...
Ich verstehe, dass du den Stress nicht mitbekommen möchtest. Deshalb habe ich dir von der Spritze erzählt.
Bei einer Vollnarkose bekommst du Sauerstoff auf die Nase zum einschlafen (später dann eine Kehlkopfmaske/ einen Tubus zum Beatmen) und die Medikamente (Schmerzen- und Narkosemittel) über den Zugang im Arm/ in der Hand.
Wenn du dich für eine Leitungsanästhesie entscheiden solltest, wird dein Arm betäubt. Vor der eigentlichen Spritze wird lokal betäubt. Da du den Stress nicht erleben möchtest, kannst du dir zusätzlich eine Spritze (über den Zugang) geben lassen mit einem kurzwirksamen Schlafmittel. Dormicum ist so eines. Damit schläfst du -genau wir bei einer Vollnarkose- ein und schläfst ganz tief, kannst aber selbstständig atmen, bist also nicht narkotisiert, sondern schläfst nur. Das erspart dir auch die Narkosemittel. Je nach Dosierung hält Dormicum etwa 2 Stunden. Solltest du vorher wach werden sollen, kann man dir ein Gegenmittel geben.
Du hast keinen Stress, bekommst das alles nicht mit, hast aber trotzdem eine deutlich geringere Belastung, weil du keine Narkosemittel brauchst.
Nele
Was sind es denn für Drähte? Kirschner?
Also bei uns wurde bei Kindern meistens eine Kurznarkose gemacht und bei Erwachsenen war es eine "Fall zu Fall" Entscheidung.
Ich denke nicht, dass es sich um Kirschnerdrähte handelt. Soweit ich weiß, kann bei diesen erst eine Bewegung des Körperteils erfolgen, wenn die Fraktur verheilt ist, da die Drähte nicht besonders stabil sind. Ich konnte aber meinen Ellenbogen bereits einen Tag nach der OP wieder komplett bewegen. Ich hatte auch keinen Gips und der Verband wurde nach zwei Tagen wieder entfernt.
Ich schaue mal, was die Ärzte so erzählen. Sollten die das Schlafmittel nehmen geht das, solange ich absolut nichts mitbekomme, in Ordnung. Sie sollen mir das aber vor der Betäubung des Armes geben, denn jede Spritze bedeutet für mich riesigen Stress und das will ich vermeiden. Werden sie die Vollnarkose nehmen, werde ich absolut nicht dagegen sagen, da es mir nach der letzten Vollnarkose super ging. :-)