Zum Beispiel hier:
https://krisenchat.de/
https://www.nummergegenkummer.de/
https://www.telefonseelsorge.de/
Vertrauenslehrer und Schulpsychologe oder Sozialarbeiter haben bis zu einem bestimmten Punkt schweigepflicht gegenüber deinen Eltern
Ich finde es sehr gut von dir, dass du einsiehst das du Hilfe brauchst. Der erste anlauf ist schwer aber nur so bekommst du Hilfe.
Kurzes 1x1 aus der Therapie bei Selbstverletzung (ersetzt keine Therapie!)
Skills-Anwendung
Fürs erste empfehle ich dir, immer wenn du das verlangen hast dir selbst zu schaden oder Angespannt dich abzulenken. Also spazierengehen, lesen, Musikhören, zeichenen, aufräumen, backen, … irgendetwas was dir gut tut/Spass macht.
Was ich Hilfreich finde ist Self Care zu nutzen. Also anstatt mir zu schaden, mir etwas gutes tun (z.B. Baden, Gesichtsmaske, Fingernägel lackieren, etc.)
Wenn du mit diesen Techniken nicht weiterkommst bzw. Der Druck zu Stark ist, kannst du starke Reize einsetzen um dich noch besser abzulenken und den Gedankenstrudel oder Anspannung zu unterbrechen.
ein Reiz kann sein : Chillischoten, Kaltes Wasser über die Arme laufen lassen, Kopf in Schüssel mit Eiswasser tauchen, CenterShocks essen, Massagebälle/Igelbälle über die Haut rollen, Wärmesalben aufttragen, mit einer Wäscheklammer zwicken, scharfe Soße essen, an Zwiebeln riechen, …
Am besten wirken Skills wenn du sie in einer sogenannten Skillskette anwendest. Die ist sehr individuell aber ich schreib dir mal meine Auf:
- Wahrnehmung dass es gerade ein Moment ist in dem ich Selbstverletzungsdruck habe => 5x tief ein und Ausatmen, versuchen die Gedanken mit „Halt Stopp“ zu unterbrechen (alternativ ein Stoppschild vorstellen)
- Reiz setzten => bsp. kaltes Wasser ins Gesicht
- Bewegungsanreiz bei angestauter Energie/Wut => 20x Hampelmann; 15x Kniebeugen, 40sek „Planken“; in ein Kissen boxen; rennen
- Bei Angst/Panik: Atemübungen => 3sek einatmen 6sek ausatmen oder Geh-Atmung 3-4 Schritte ein und dann 4-8 Schritte aus, oder jede andere Atemübung
- Ablenkung wenn die Anspannung wieder runtergeht => Buch lesen, Gefühle aufschreiben, Musik hören, mit Freunden telefonieren, etc.
- Entspannung/Belohnung weil ich mich gegen die Selbstschädigung entschieden habe (in meinem Fall klebe ich mir einen Sticker in mein Tagebuch)
Nochmal von Profis erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=fe9YhbrFcq4&pp=ygUOc2tpbGxzdHJhaW5pbmc%3D (der YouTube kanal von Krisenchat ist allgemein empfehlenswert)
https://www.pbs.uni-mainz.de/files/2019/09/Tipps-zum-Umgang-mit-selbstverletzendem-Verhalten.pdf
Noch ein paar persönliche Tipps von mir:
- Führe einen „Tage frei von selbstverletzung“ Tracker (entweder in einer App oder auf Papier, dann kannst du sehen wie lange du es schon geschafft hast dich nicht zu verletzen
- Entferne alle „Selbstverletzungsgegenstände“ aus deiner direkten Greifbarkeit (Schultasche, Zimmer) so gut es halt geht.
- Entschließe dich dich nicht mehr zu verletzen und stattdessen diese Skills zu benutzen
- Sei nachsichtig mit dir selbst wenn es zu einem Rückfall kommt, analysiere dannach woran es lag und mach es bei nächsten Mal besser
Bleib Strak und alles gute dir
Quokka