Erwerbsminderungsrente nur bei vielen AU-Tagen?


20.02.2025, 20:53

Ich bin übrigens auch gekündigt worden, weil mein Chef mich für nicht belastbar genug gehalten hat. Wenn mein Arzt mich darin jetzt nicht unterstützt, dann bin ich doch geliefert?

5 Antworten

Hallo,

um Erwerbsminderungsrente zu bekommen, muss man 5 Jahre Rentenbeiträge eingezahlt haben. Das ist unabhängig von Teilerwerbsminderung oder volle Erwerbsminderung. 5 Jahre ist ein Muss. Von daher warum soll der Anspruch bzw. das Anrecht irgendwann verwirkt sein? Es wird nicht leicht eine Bewilligung zu erhalten. Aber warum versuchst du es nicht? Mehr als eine Absage kann nicht kommen und wenn du durch deinen Arzt keine Unterstützung hast, gibt es Vereine oder Institutionen die vielleicht helfen. Zudem kannst du Widerspruch einlegen für den Fall das abgelehnt wurde. Mehr kann ich dir leider dazu nicht sagen.

Viel Glück und LG


gesundheit12605 
Beitragsersteller
 20.02.2025, 21:23

Danke dir! Der Anspruch ist dann verwirkt, wenn ich jetzt noch länger arbeitslos und im Bürgergeldbezug bin. Irgendwann ist es zu spät für diesen Antrag.

sonne123  21.02.2025, 18:38
@gesundheit12605

Hallo und guten Abend,

ich verstehe nicht ganz, warum bei Bürgergeldbezug der Anspruch/Antrag verwirkt sein soll? Hast du bisher 5 Jahre Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt? Wenn du diese Frage mit Ja antworten kannst, dann hast du auf jeden Fall unabhängig vom Zeitpunkt einen Anspruch bzw. die Möglichkeit einen Antrag zu stellen.

Ich würde bei deinem Rentenversicherungsträger anrufen und dort gezielt nachfragen, welche Vorraussetzungen müssen erfüllt sein? Welche Höhe der EWM Rente kann ich erwarten? usw...ganz unverbindlich und dann kannst du noch immer entscheiden, was für dich am besten ist

Es wird nicht leicht und wie@Charlie schon schrieb, eine Menge Nerven kosten. Aber versuchen kann man es...

Liebe Grüße

sonne123  21.02.2025, 19:59
@sonne123

Ich habe mich nun noch einmal im Internet schlau gemacht und kann deine Bedenken hinsichtlich der Antragstellung nun verstehen. Vorraussetzung ist nicht nur die Wartezeit von 5 Jahren, sondern auch in den letzten 5 Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung mindestens 3 Jahre eingezahlte Beiträge. Was natürlich bei Bürgergeldbezug, um so länger er dauert, nicht mehr der Fall sein wird.

Das habe ich nicht gewusst und bin immer nur von den 5 Jahren Wartezeit ausgegangen. Beim VDK bist du auf jeden Fall in guten Händen und können dir behilflich sein.

Viel Glück und Erfolg 🍀🍀🍀

Hallo, auch ich glaube, dass es extrem schwierig werden wird, auf dieser Basis, eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Dem sind heutzutage wirklich extrem hohe Hürden gestellt worden.
Man muss schon fast den Kopf unterm Arm tragen, bevor einem so etwas genehmigt wird. Ich habe es im nächsten Umfeld erlebt, dort wurde ein vierjähriger Kampf, mit Rechtsanwalt, durchgeführt.

Bei einer Teil Erwerbsminderungsrente dürftest du weiterhin unter 6 Stunden arbeiten. Arbeitest du sowieso nur 5 Stunden, so hast du, glaube ich, gar keinen Anspruch auf eine Teil Erwerbsminderungsrente, sondern nur auf eine volle Erwerbsminderungsrente, da deine tatsächlichen Arbeitsstunden ja sogar noch unter der erlaubten Grenze liegen.
Aber ich kann dir nur raten, versuche es!
Wer es nicht versucht, dem kann es auch nicht abgelehnt werden.
Und vielleicht sieht man ja bei deiner Erkrankung auch einen Grund dafür, dir dieses zu genehmigen.

Des Weiteren sind die gezahlten Summen bei einer Teil Erwerbsminderungsrente natürlich auch extrem niedrig. Du kannst dies in deinem letzten Rentenbescheid einsehen.


gesundheit12605 
Beitragsersteller
 21.02.2025, 14:01

Hallo Charlie,

ja, vielen Dank für deine Einschätzung! Eine Teilerwerbsminderungsrente kann man bei 3 bis 6 Stunden bekommen. Unter 3 Stunden ist es eine volle Erwerbsminderungsrente und würde auch vom Jobcenter unterstützt werden.

Gearbeitet habe ich zuletzt 4 Std., dann bin ich gekündigt worden. Davor auch schon mal 4 und der Vertrag wurde nicht verlängert.

Ich denke, ich werde es versuchen. Allein schon, um die blöde Reha vielleicht doch noch bewilligt zu bekommen. Der Grund für die Ablehnung war ja, dass die Erkrankung nicht zur Erwerbsminderung führt. Manchmal frage ich mich, in was für einer schrägen Welt ich lebe, nur btw.

Wenn ich die Hälfte (bei 4 Std.) von der vollen Erwerbsminderungsrente bekomme, zusätzlich zu einem halben Gehalt, dann wäre das richtig gut. Aber deswegen tun die sich wahrscheinlich auch so schwer ...

Charlie69  21.02.2025, 15:38
@gesundheit12605

In der Regel ist es so, dass während einer Reha eine volle oder eine teilweise Erwerbsminderung festgestellt und/oder beurteilt wird.
Die Rentenversicherung verlangt sogar häufig danach. Und auch wenn die Krankenkasse eine Erwerbstätigkeit in Frage stellt, wirst Du, durch die Krankenkasse aufgefordert, eine Reha zu beantragen.

Den Mann meiner Freundin hat man, während der gesamten Antragslaufzeit, sogar 2x zu einer Reha geschickt, zuerst zu einer Orthopädischen, 2 Jahre später zu einer Psychosomatischen - beide Male verpflichtend.

Bei einer Teilerwerbsminderungsrente bekommt man nicht die Hälfte der vollen Erwerbsminderungsrente, das ist wesentlich weniger.
Du darfst bei der Teilerwerbsminderungsrente ja noch bis zu 5,99 Stunden täglich arbeiten, fehlen zum vollen Erwerb nur max.3 Stunden täglich.

Aber wie gesagt, das müsste auf deinem jährlichen Bescheid der Rentenversicherung stehen.

Du hast Recht : Das ist keine Gesundheitsfrage.
Weil Du so lieb " bitte " gesagt hast die Ausnahme :

Du hast Deine Frage schon selbst beantwortet :

Der Arzt muss die Berechtigung bescheinigen, sonst läuft nichts in dieser Sache !


gesundheit12605 
Beitragsersteller
 21.02.2025, 15:41

Lieben Dank! ;) Ja, die Hausärztin hat es ja empfohlen, aber der Arzt, der wirklich was zum cfs sagen könnte, weil er sich damit auskennt, hat wohl Bedenken, weil er der Meinung ist, ich war nicht oft genug krank geschrieben im letzten Jahr. Dass ich die Erkrankung schon ein paar Jahre habe und inzwischen für mich einen Weg gefunden habe, damit so umzugehen, dass ich nen halben Tag arbeiten kann, scheint irgendwie keine große Rolle zu spielen.

Ich frage mich auch, wozu es einen ärztlichen Dienst gibt beim Jobcenter, der einem bescheinigt, dass man nur 3 bis 6 Std. arbeiten kann, wenn auch das letztlich bei der DRV keine Relevanz hat und noch nicht mal dafür sorgt, dass eine Reha genehmigt wird.

Naja, mal sehen, was passiert. Scheint für andere ähnlich aussichtslos zu sein. Dann muss man wohl damit leben.

Setze dich hier mit einem Anwalt für Sozialrecht in Verbindung. Der wird dich aufklären.


gesundheit12605 
Beitragsersteller
 21.02.2025, 18:41

Danke, ich hab demnächst nen Termin beim Sozialverband und hoffe, dass die mir weiterhelfen können.

kllaura  21.02.2025, 19:00
@gesundheit12605

Der VdK ist normal sehr gut, mit der Sozialberatung, da es bei denen ein Ehrenamt ist. Die Anwälte bekommen das geringste Geld bei Sozialangelegenheiten und handeln es schnell ab. Damit bist du auch besser beraten, wenn du bei einem Sozialverband hin gehst.

kllaura  21.02.2025, 20:05
@gesundheit12605

Der müsste auch so gut sein. Ich kenne nur den Sozialverband VdK, Ortsverband Hünfelden-Heringen/Mensfelden von meinem Bekannten, das er dort Mitglied ist. Und im Kreisverband Limburg sind sehr engagierte Leute. In Mannheim ist es mein Vormund, von der erhaltenen Erbschaft, bei mir, der dort ehrenamtlich arbeitet. Im Sozialwesen nimmt man meist den Azubi, der das Recht kennenlernen muss. Es gibt ja das wenigste Geld. Wenn du einen Anwalt hast, muss er dann ehrenamtlich arbeiten oder sich für sein Gewissen, was die meisten Anwälte nicht haben, einsetzen. Nächstes Jahr werde in auch Mitglied im VdK werden. Ich wünsche dir, dass die beim SoVD dich sehr gut beraten und helfen können. Ich weiß aber von einer Mitarbeiterin, dass mit dieser Teilverrentung sehr schlechte Nachrichten auf dich zu kommen, mit der Höhe. Meine Mitarbeiterin arbeitet noch 6 Stunden in der Woche bei mir. Dadurch geht es ihr relativ gut, da der Stundenlohn nur das Kommen ist und Dasein. Die Arbeit mit Erfolg wird extra entlohnt. Aber ich habe den Maximallohn bei 3090€ im Monat bei ihr im Computer eingetragen, sie steht aber bei 6 Wochenstunden schon bei 2900€. 3093,125€ darf sich ohne Abzüge dazu verdienen. Also 37117,50€ im Jahr. Die Rente lag sehr gering bei 320€. Arbeitet sie mehr Provisionen aus, wird das entweder im Ruhestand nachgezahlt, als Rentenversicherung oder in Urlaubstage umgewandelt. Aber abgezogen bekommt sie nichts.

gesundheit12605 
Beitragsersteller
 21.02.2025, 22:03
@kllaura

Danke! Das ist interessant! Aber keine Sorge: als Bürgergeldler kann man einen Antrag stellen, dass der Anwalt bezahlt wird. Komme auf den Namen gerade nicht...

kllaura  21.02.2025, 23:13
@gesundheit12605

Ja, aber nach der Satzung, was die Anwälte bekommen, ist es am Schlechtesten, im Sozialrecht. Darum ist es beim Sozialverband sehr gut. Da sind Ehrenamtler, auch Anwälte, die legen sich richtig ins Zeug.

Was bitte schön erhoffst Du Dir "höhenmäßig" - von einer EM-Rente .... mit der Du vermutlich zwingend in die Grundsicherung fallen würdest? Erscheint Dir das erstrebenswert? .....


gesundheit12605 
Beitragsersteller
 22.02.2025, 07:01

Im Moment beziehe ich Bürgergeld. Aber wenn ich wieder arbeite, wird mein Einkomnen damit etwas höher ausfallen, glaube ich. Und da kommt es auf jeden Euro an, sodass ich weiter in die richtige Rente einzahlen könnte. Ich rechne nicht mit mehr als 200 oder 300 Euro, wobei die volle bei mir knapp über 1000 Euro wäre. Wenn die mir das nicht empfehlen kannst, bin ich da sehr offen für, wenn es Gründe gibt!