Hat jemand Erfahrung mit Selbsthilfegruppen? Speziell Zwangserkrankungen?
Hallo,
dieses Thema ist mir sehr peinlich.
Aber ich versuche den Hintergrund meiner o. g. Frage zu erläutern:
Vor ca. 10-15 Jahren erfuhr ich von einer Studie brit. Wissenschaftler. Diese fanden heraus, dass es in erster Linie emotional vernachlässigte Kinder sind, welche immer wieder zwanghaft in der Nase bohren oder an den Fingernägeln kauen (auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis, welches ihnen von den Eltern verwehrt wird). Meine Mutter hatte mich nie gelobt. Und mich sogar wüst beschimpft, wenn Sie mich beim Popeln erwischt hat.
Dieser Zwang begleitet mich von der Kindheit bis heute (fast im Rentenalter). Mehrmals im Jahr habe ich eine schlimme Nasenentzündung (obwohl ich die Hände mind. 50mal am Tag wasche, um Bakterien und Viren zu entfernen. Nicht erst seit Corona). Obwohl ich u. a. wegen Depressionen in mehreren Psycho-Therapien war, habe ich mich nie getraut über das zwangshafte Bohren und Kauen zu sprechen.
Nun habe ich gelesen, dass es in der Nachbarstadt eine Selbsthilfe-Gruppe "Zwangserkrankungen" gibt. Aber ob dort auch über solche super-peinlichen Probleme gesprochen wird? Ich schäme mich so sehr. Besonders weil ich schon ein relativ alter, erwachsener Mann bin. Aber nun habe ich gelesen, dass zwanghaftes Bohren sogar das Demenz-Risiko erhöht und dass Rhinotillexomanie sogar zu einer Amputation der Nasenscheidewand führen kann.
Die Frage: hat jemand Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen? Und speziell mit solchen, die Zwangserkrankungen thematisieren? Wird dort auch über solche peinlichen Themen gesprochen?
Für Antworten danke im Voraus
2 Antworten
Meine Erfahrung mit Selbsthilfegruppen waren nicht so toll. (Ich war bei EA-Gruppen.) Aber das sollte dich nicht davon abhalten eigene Erfahrungen zu machen.
Ich möchte dir nur zusätzlich nahe legen, sich auch einer Gruppe anzuschließen, die etwas in Richtung Achtsamkeit und Meditation macht. In der Meditation lernt man, mit dem eigenen Geist heilsam umzugehen. Das kann effektiver als eine Psychotherapie sein. Man braucht dafür aber auch den Kontakt mit gleichgesinnten Menschen, die das auch üben, sonst stößt man bald an Gtenzen und hört auf damit. Das wäre schade, weil es eine der effektivsten Methoden für Persönlichkeitsentwicklung ist.
Eigene Erfahrungen habe ich zum Glück nicht machen müssen. Aber ich weiß, es gibt für alle psychisch begründete Probleme psychologisch betreute Selbsthilfegruppen.
Und selbstverständlich ist es ALLEN Teilnehmenden hochnotpeinlich über die eigenen Probleme zu sprechen. Besonders dann, wenn die Person zum ersten Mal in diese Gruppe geht und sich outen soll.
Mit diesem Gedanken im Kopf sollte es Dir leichter fallen, Dich in einer solchen Gruppe einzufügen. Solltest nur darauf achten, dass das angesagte Thema der Gruppe zu Deinem Problem passt, - nicht dass Du Dein zwanghaftes Nasepopeln in einer Gruppe anonymer Alkoholiker, oder Sexsüchtiger, etc.pp. anbringst.
na prima, dann wünsche ich Dir gutes Gelingen. Schade, dass Du dieses Zwangshandeln den Therapeuten Deiner Depression nicht erzählt hast, - womöglich hängt das miteinander zusammen. Aber gut, geschehen ist geschehen, alles Gute und ein gutes neues Jahr
@winherby: danke für die Antwort.
Wie schon oben geschrieben: "es gibt in der Nachbarstadt eine Selbsthilfe-Gruppe mit dem Titel "Zwangserkrankungen" "