ISG Probleme und ständiger Harndrang?

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Hallo,

Meine beste Freundin und ich haben gemerkt, dass ich ständig auf Toilette muss, seit meine Schmerzen wegen meiner ISG Blockade schlimmer geworden sind. Meint ihr das davon kommt und die ISG auf meinen Beckenboden drückt?

Das Ilio Sacral Gelenk ist eine knorpelbedeckte Verbindungsfläche zwischen Kreuzbein und der/n Darmbeinschaufel/n. Solch ein Gelenk kann hypermobil oder blockiert sein, aber es kann nicht auf den Beckenboden drücken. Gegenfrage: Warum quälst Du Dich mit dem blockierten ISG so lange rum? Es gibt auf YT etliche Kanäle, dort wird gezeigt, wie Du Dein ISG selber wieder mobil bekommst. Schau mal in meinen Lieblingskanal, dem des Herrn Liebscher.

Ich habe schon seit Monaten ISG-Beschwerden, aber erst seit weniger Wochen so stark.
Ich habe beim langen Stehen eine Art Taubheit im rechten Bein, was bis zum Knie reicht und es fühlt sich ganz seltsam am Ansatz meines Schenkels an.

Die Taubheit lässt mich eher an einen an der Wurzel gereizten Ischiasnerv denken, oder auch an das Piriformis-Syndrom.

Letztens ist es mir auch so in den Rücken gefahren, dass ich kaum noch gehen konnte und auch sitzen tat weh. Ich renke mich mehrmals ein und der Schmerz lässt oft nach (Arzt hat mir gezeigt, wie), aber es geht nicht ganz weg und jetzt muss ich auch noch ständig zur Toilette.

Was genau renkst Du ein? Den Rücken? Oder das ISG? Wie „renkst“ Du Dich ein? In Rückenlage legen, das betr. Bein aufstellen und dann über das andere Bein kippen, dabei den Oberkörper in die entgegengesetzte Richtung drehen? Damit mobilisierst Du entweder das ISG, oder Du mobilisierst die untersten kl. Wirbelgelenke der LWS. Aber „eingerenkt“ wird da nichts bei, das ist nur eine falsche umgangssprachliche Bezeichnung.

Ich habe auch eine starke CMD und wache jeden Morgen mit einer Kieferklemme auf. Meint ihr, dass das Eine mit dem Anderen zusammenhängt?

Hast Du eine Beisschiene für die Nacht? Ja, die CMD hat auch bis in die LWS einen Einfluss. Aaaaber: Oft weiß man aber nicht , ob das Ei oder das Huhn zuerst da war. D. h., die LWS hat Einfluss auf die HWS -und die wiederum dann unmittelbar auf das Kiefergelenk. Das Problem kann also auch unten entstanden sein und nach oben hin kompensiert sein, so weit bis die Kompensationskette am Ende war. Ich möchte wetten, dass Du auch an der HWS deutliche Probleme spürst. Es gibt spezielle Behandlungstechniken um der CMD zu begegnen.

Ich gehe jetzt nächste Woche zum Orthopäden und möchte nochmal alle Anhaltspunkte sammeln, damit er mich ernst nimmt und die richtige Ursache ermittelt wird.

Das mit dem Ernstnehmen ist leider bei vielen Ärzten grundsätzlich ein großes Problem, wenn ein junger Mensch mit dieser Art Beschwerden ankommt (- ach da sind sie doch viel zu jung für, bewegen sie sich mehr, machen sie Sport!). Alle Stichpunkte/Probleme sammeln ist sehr sinnvoll, damit der Arzt dann evtl. die Zusammenhänge erkennt und behandelt. Denn wenn nur ein einziges Problem isoliert von den anderen "Baustellen" angegangen wird, dann wird das eine endlose Odysse, - weil alles hängt mit allem zusammen, man muss das Problembild ganzheitlich sehen und behandeln.

Wichtig: Gehe daher besser zum Neurochirurgen, dort bist Du besser aufgehoben. Zum Orthopäden gehen sollte man bei einer Knochenfraktur, bei einer Bänderdehnung, bei einem Muskel- oder Sehnenriss, bei einem Schulterimpingement, bei Gelenksarthrose, usw.. Wenn aber – so wie bei Dir- Nerven von knöchernen Strukturen stark tangiert und gereizt werden, dann ist der Neurochirurg der richtige Arzt für Dich. Er ist quasi der Mittler zwischen Knochenproblemen und Nervenproblemen. Mein Orthopäde hat mich mit meinen Beschwerden -ähnlichen wie Deine- auch sofort zum Neurochirurgen geschickt.

Ich bin erst 19 und muss sonst vielleicht mit einer Inkontinenz rechnen, wenn das so weiter geht.

Wenn die Ursachen all Deiner Beschwerden entdeckt und adäquat behandelt werden, dann wird sich der häufige Harndrang nicht mehr zeigen, denn dieser Nervenreiz ist mMn ausschließlich auf Deine LWS zurückzuführen.

Könnte es auch ein unentdeckter Beckenschiefstand sein?

Wie kommst Du auf diese Idee, wenn der BSS unentdeckt ist? Um Deine Probleme ursächlich auszulösen, da müsste der Beckenschiefstand dann schon seeehr ausgeprägt sein und dann wäre der nicht lange unentdeckt geblieben, dann hätte ganz sicher irgend ein Arzt, z. B. Dein Hausarzt, Dich längst schon darauf aufmerksam gemacht. Es wäre dabei aber sehr wichtig zu wissen, ob der Schiefstand durch Dein ISG-Problem, oder durch ungleich lang gewachsene Beine (>1cm) ausgelöst wird. Denn damit entscheiden und unterscheiden sich die Maßnahmen, die dagegen zu unternehmen sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Apfelmarkzefir 
Beitragsersteller
 09.04.2023, 17:37

Danke für die tolle und ausführliche Antwort.

Ich gehe jetzt mal darauf ein. Ich renke mich genauso ein, wie du es beschrieben hast und mache viele Übungen wegen meiner ISG, aber es geht nicht vollständig weg und kehrt immer wieder zurück. Es knackt im unteren Rücken beim mobilisieren und oft lässt der Schmerz dann auch nach.

Ich glaube, dass es sich bei Stress bei mir extrem verschlimmert.

Ja, ich habe eine Beißschiene, aber die hilft leider bisher nicht. Ich wache morgens mit einer Kieferklemme auf und kann oft die Schiene auch nur schwer aus dem Mund holen.

Rückenprobleme liegen bei mir in der Familie. Meine Mutter und ihre Schwester hatten beide schon 5 schwere Bandscheibenvorfälle und ein paar Prolapse. Meine Mutter saß auch eine kurze Zeit im Rollstuhl.

Meine Tante hat ein längeres Bein und ich dachte, dass ich das daher vielleicht auch habe. Ich gehe allgemein selten zum Arzt und der Arzt untersucht mich auch nicht oft richtig oder eben ganz. Deswegen will ich auch jetzt bisschen sammeln, was ich den Arzt fragen will.

Je nachdem, was der Arzt sagt und woher es kommt, melde ich mich dann beim Neurologen.

Nochmals vielen lieben Dank für die Antwort!

Und danke für die Anmerkungen bezüglich der Fachausdrücke! Man kann immer was dazulernen!

Apfelmarkzefir 
Beitragsersteller
 09.04.2023, 17:44
@Apfelmarkzefir

Ich möchte mir für die Zeit nach dem Abi auch Krankengymnastik und auch Physiotherapie verschreiben lassen (für meinen Kiefer, wenn es nicht nachlässt)

Winherby  09.04.2023, 18:13
@Apfelmarkzefir

...gerne geschehen

Es knackt im unteren Rücken beim mobilisieren und oft lässt der Schmerz dann auch nach

Das Knacksen kommt dann von den kleinen Wirbelgelenken, bei ISG-Mobilisation ist das Knacken eher selten, - wenn, dann empfindet man im ISG so ein dumpfes Rumsen/Rucken, - mir fällt kein passender Ausdruck dafür ein. Bedenklich ist, dass sich die Beschwerden im Rücken so rasch erneut einstellen. Das kann mMn nur eine Ursache haben, das sind stark verkrampfte Rückenmuskeln. Aber auch diese machen das nicht aus Spaß oder weil sie es können. Auslöser für die verkr. Rückenmuskeln ist meistens der Iliopsoas-Muskel, - auf Deutsch der Hüftbeugemuskel. Wenn Du regelmäßig den Hüftbeuger dehnst, dann gehen automatisch die Rückenverkrampfungen weg, dann entstehen auch die Blockaden nicht mehr. Verschiedene Dehnanleitungen findest Du hier: https://www.youtube.com/results?search_query=Liebscher%2BH%C3%BCftbeuger

Probiere einfach durch, mit welchen dieser Übungen Du am besten zurecht kommst.

Ja, Stress ist immer ein Trigger, der verstärkt bei allerlei Krankheitsbildern das Geschehen, bei Magenprobl., bei Hautproblemen, bei verkrampften Muskeln, bei der Verdauung, usw., die Liste ist beinah endlos. Also ist nicht der Stress der ursprüngliche Auslöser, aber ein Verstärker für vorh. Probleme.

Ja, ich habe eine Beißschiene, aber die hilft leider bisher nicht.

Ich vermute, dass Du da etwas falsch verstanden hast. Die Beissschiene soll nicht das Knirschen oder Zähnepressen beheben, sondern die Zähne schonen, die ohne diese Schiene sehr schnell abgenutzt würden.

Wenn Mutter u. Tante solche Probleme hatten, dann hast Du leider die genetische Vorgabe, da solltest Du umso mehr ganz besonderen Wert auf die Gesundheit Deines Rückens wertlegen, - prophylaktisch!. Auch die richtige Berufswahl kann darüber entscheiden, ob Dir ein Rolli droht oder nicht. Das Gleiche gilt für den Sport, den Du betreiben solltest.

Ungleich lange Beine hat fast jeder Mensch, entscheidend für Dein Wohl und Wehe ist das Ausmaß der Beinlängendifferenz. Meistens wird erst ab 1cm und mehr am Schuh ein Korrekturausgleich vorgenommen. Grundsätzlich möglichst flache Schuhe tragen, kein Gestöckele am Fuß. Auch wichtig ist ein passendes Bett. Damit ist nicht L x B gemeint, sondern die Anpassungsfähigkeit der Matratze, nicht zu hart/weich, sondern exakt auf Deine Länge und Dein Gewicht abgestimmt. Sie muss so punktelastisch sein, dass im Liegen Deine Körperform nicht unnatürlich verbogen wird. Das Sitzen im Auto ist ebenfalls wichtig, - falls Du Autofahrerin bist. Hoch und aufrecht, wie die Rentner in ihren Hochsitzern, die haben die nicht umsonst. Je niedriger und flacher Du sitzt, umso schädlicher für den Rücken. Ich empfehle immer die Mini-Van, dort sitzt man in der Rücken freundlichsten Position, - auch wenn das für den jungen Menschen total uncool sein soillte. Später dann die Rückenschmerzen sind noch viel uncooler!

Ich kann nur sehr hoffen, dass Du auf einen engagierten Neurochirurgen/Orthopäden triffst, der eine vernünftige Anamnese erstellt und dabei die genetische Disposition beachtet (ihm unbedingt sagen).....

Apfelmarkzefir 
Beitragsersteller
 09.04.2023, 18:22
@Winherby

Nochmal danke!

Ich werde die Übungen gleich nach meiner Lerneinheit probieren.

Wegen der Beißschiene - mein Kieferorthopäde meinte, dass es dadurch besser wird. Meine Zähne sind auf jeden Fall geschützt vor meinem aggressiven Stress-Releasing. :D

Ich hoffe auf eine Krankengymnastik, damit ich gute Übungen lerne und sehe. Ich dachte, dass ich vielleicht mit Bahnen schwimmen anfange, weil das schonend für die Gelenke ist und ich das deutlich lieber mag als Joggen.

Meinen Sie, dass Tanzen mir auch helfen würde?

Wegen dem Beruf - Ich möchte Medizin studieren oder Zahnmedizin. Ich mache aber jetzt eine Ausbildung nach dem Abi als MFA und da muss ich viel stehen, aber wenigstens nicht so schwer körperlich arbeiten wie als Krankenschwester. Einer der Gründe, warum ich eher die Ausbildung zur MFA mache.

Tatsächlich sitze ich im Auto immer sehr aufrecht! Gefällt mir so witzigerweise auch am besten, weil ich die Straße besser überblicken kann.

Ich würde mich gerne bei Ihnen melden nach meinem Termin am 14.4.. Ist das für Sie in Ordnung und interessiert es Sie? (:

Winherby  09.04.2023, 18:49
@Apfelmarkzefir
Wegen der Beißschiene - mein Kieferorthopäde meinte, dass es dadurch besser wird.

Eine sogenannte Knirscher- oder Aufbiss-Schiene verhindert den direkten Kontakt zwischen oberer und unterer Zahnreihe und schont somit die Zahnsubstanz.

Quelle: https://www.drgal.de/zahnschiene-schoene-zaehne/

Ich hoffe auf eine Krankengymnastik, damit ich gute Übungen lerne und sehe. Ich dachte, dass ich vielleicht mit Bahnen schwimmen anfange, weil das schonend für die Gelenke ist und ich das deutlich lieber mag als Joggen.

Mit KG wirste anfangs nicht weit kommen, - ok, später vielleicht. Zu Beginn solltest Du unbedingt >> Manuelle Therapie << verordnet bekommen. Wenn die dann (hoffentlich) geholfen hat, kann der Arzt auf KGG umschwenken, das ist Krankengymnastik am Gerät. Die dort erlernten Übungen solltest Du dann später in einer Muckibude Deiner Wahl selbstzahlend fortführen, - prophylaktisch, denke immer an die Mama im Rolli..... Obwohl eine Nachfrage bei Deiner KK kann dazu führen, dass Du die Muckibude bezahlt bekommst, zumindest teilweise. Es gibt Krankenkassen die mit qualifizierten Muckkibuden einen entsprechenden Vertrag haben.

......dass ich vielleicht mit Bahnen schwimmen anfange, weil das schonend für die Gelenke ist und ich das deutlich lieber mag als Joggen.

Wie so oft im Leben, - es kommt darauf an: Wenn Du gut kraulen kannst, dann ist das Ziehen von Bahnen sehr gut. Wer wie Tante Frieda mit hochgerecktem Kopf -damit kein Haar nass wird- Brustschwimmt, der tut sich nix Gutes. Lagenschwimmen ist auch noch OK. Vom Gejogge halte ich auch nur sehr wenig (besser als nix machen, - das war´s schon). Wenn ein Lauftraining, dann nur ein Intervall-Lauftraining, da hat dann neben dem Herz auch die Muskulatur was von.

MFA ist in der Tat die klar bessere Wahl, viel besser als Krankenschwester:in. Und wenn ein Studium, dann Ärztin, nicht Zahnärztin, - davon hatte ich etliche in meiner Kundschaft. Die ZÄ haben eine sehr rückenfeindliche Arbeitshaltung, den modernsten Stühlen zum Trotz.

Ich würde mich gerne bei Ihnen melden nach meinem Termin am 14.4.. Ist das für Sie in Ordnung und interessiert es Sie? (:

Das würde mich sogar sehr freuen, denn ein Feedback der User ist in diesem Forum leider sehr selten. Bin schon gespannt, was sich herausstellt. Bis dann, schöne Restostern noch.

Apfelmarkzefir 
Beitragsersteller
 13.04.2023, 18:23
@Winherby

Also, ich war heute da. Der Arzt meinte ISG und ich habe ihm das mit meiner Mama und Tante gesagt. Das Röntgenbild sah gut aus und er meinte, dass es sich wohl um keinem Bandscheibenvorfall handelt, aber ich dachte, dass es vielleicht auch eine Protrusion ist oder so.

Er hat mich gefragt, ob ich Sport mache etc. Er hat mir jetzt für die Zeit mach dem Abi Krankengymnastik und Physiotherapie verschrieben - als Prophylaxe. Auf meine Taubheit bei langem Stehen im rechten Bein ist er leider nicht eingegangen.

Ich hoffe, dass es durch den Sport dann besser wird.

Apfelmarkzefir 
Beitragsersteller
 15.04.2023, 14:25
@Winherby

Noch eine Frage an Sie...

Mein Arzt meinte, dass mein Bindegewebe auch zu lose ist. Ist das vielleicht die Ursache? Vielleicht hab ich ja Muskelnverspannungen deswegen, die zu meinen Schmerzen führen.

Nichtsdestotrotz mache ich in 2 Wochen meinen Rehasport und meine Physio. Ich freue mich schon drauf.

Charlie69  09.04.2023, 19:25

Lieber Winherby, der Weg zu einem Neurochirurgen macht doch erst Sinn, wenn mehr oder weniger feststeht, dass es sich um neuro-chirurgisches Problem handelt. Sensibilitätsstörungen, Paresen ausgelöst zum Beispiel durch einen diagnostizierten Bandscheibenvorfall.

Solange es sich nur um eine Blockade handelt oder man noch gar nicht weiß, um was es sich wirklich handelt, ist man, meines Erachtens, bei einem Neurochirurgen vollkommen falsch?
Stellt der Orthopäde ein Bandscheibenproblem mit neurologischer Beteiligung fest, ist der Weg zu einem Neurochirurgen angebracht. Aber doch erst dann.

Winherby  10.04.2023, 03:48
@Charlie69

Die FS beschreibt in der Frage

Ich habe beim langen Stehen eine Art Taubheit im rechten Bein, was bis zum Knie reicht und es fühlt sich ganz seltsam.....
.....und jetzt muss ich auch noch ständig zur Toilette.

Sei versichert, dies, und die zusätzlich noch erwähnten Schmerzen, sind neurologische Probleme genug, für die der Neurochirurg indiziert ist.

Charlie69  10.04.2023, 08:32
@Winherby

Das ist absolut richtig, trotz allem bin ich der Auffassung, dass man einen Neurochirurg erst aufsucht, wenn man zumindest ein MRT in der Hand hat. Ohne neurologische Messungen oder ohne ein aktuelles MRT kann der Neurochirurg sowieso nichts beurteilen.

Winherby  10.04.2023, 13:43
@Charlie69

Der Neurochirurg schickt den Pat. genauso zur Radiologie, wie der Orthopäde.

Deshalb empfehle ich den Orthopäden nur dann aufzusuchen, wenn am Bewegungsapparat Schäden durch (überwiegend) Unfälle entstanden sind, z. B. Frakturen, ausgekugelten Gelenken, einer Bänderdehnung, bei Muskel- oder Sehnenriss, aber auch bei verschlissenen Gelenken (Arthrose) usw.. Denn es gibt leider viel zu viele Orthopäden die lange Zeit an Patienten herumdoctern, die längst in die erfahrenen Hände des Neurochirurgen gehören. Denn nur er ist der Facharzt für die neurologischen Probleme und die Funktionseinschränkungen, die als Folge von Prolapsen, Protusionen, etc.pp. entstanden sind.

Da Du mir wohl nicht glaubst, hab ich mal nach einer "offizieller" Aussage gegooglet, schaust Du bitte hier:

https://www.mvz-lakumed.de/praxis-in-landshut/was-macht-ein-neurochirurg

Charlie69  10.04.2023, 19:45
@Winherby

Das letzte, was ich hier möchte, ist mit Dir ewig rum diskutieren 😉 ich glaube Dir!!.

Ich persönlich würde zum Beispiel nie zu einem niedergelassenen Neurochirurgen gehen, sondern immer nur in eine große neurochirurgische Klinik eines Krankenhauses der Maximalversorgung oder in die Neurochirurgie einer Uniklinik.

Ich persönlich halte es für viel besser, es über einen Orthopäden laufen zu lassen, der mich auch die weiteren Jahre mit all meinen eventuell, kommenden orthopädischen Erkrankungen weiterbehandelt und dann auch vollends im Bilde ist.
Meine Meinung!

Wenn ich eine Überweisung meines Orthopäden habe, ich brauche diese nicht einmal, ich bin privat versichert, bekommt mein Orthopäde auch den Ambulanzbericht! - finde ich sehr wichtig - mein Orthopäde übernimmt die Anfangsbehandlung, die Zwischenbehandlung und vor allem die vielen Weiterbehandlung nach der OP.
Auch ich bin bereits an der Wirbelsäule operiert worden, HWS und LWS, habe 3 Jahre damit verbracht, ohne meinen, immer für mich erreichbaren Orthopäden wäre ich aufgeschmissen gewesen!
Den Neurochirurgen interessiert es nach getaner OP recht wenig, wie die längerfristige Behandlung (Monate bis Jahre) weiterläuft - meine Meinung und Erfahrung (er hat sein Geld gemacht, seine Behandlung, die OP getätigt und gut ist)

Mein Orthopäde hat anfangs alles organisiert, rechtzeitig einen Termin beim Neurologen für mich gemacht, frühzeitig (nach 5 Tagen) ein MRT veranlasst, rechtzeitig die Vorstellung in der neurochirurgischen Klinik organisiert.
Ich konnte im Anschluss, an sämtliche Termine, alles mit ihm in Ruhe besprechen und gemeinsam mit ihm überlegen, wie wir weiter vorgehen wollen.
Es steht und stand mir bis heute, da er voll im Bilde ist, mit Rat und Tat zur Seite.

Meinen Neurochirurgen habe ich für die endgültige Diagnosestellung, OP Indikation ja oder nein und für die Kontrolltermine nach OP und 3-4 weitere Termine aufgesucht.

Bei all den vielen kleinen Problem‘chen, die nach den OPs aufgetreten sind, Blockaden hier, Verspannungen da, aufgetretene Nervenschmerzen, Rezepte für sämtliche Medikamente und den „tausend“ Physiotherapie Verordnungen, Koordination und Mitbehandlung auch meines Neurologen, wäre ich mir lächerlich vorgekommen, jedes Mal den Operateur/Neurochirurgen aufzusuchen.
In meinem Fall war es der Chefarzt für Neurochirurgie.

Daher halte ich persönlich es für besser, erst einmal EINEN festen ANSPRECHPARTNER zu haben, einen der mich gut kennt und der mich nicht nur in Bezug auf die Bandscheiben behandelt, sondern in allen Orthopädischen Belangen und mir, in Absprache mit ihm, alle weiteren Termin geben lasse.
Sozusagen der orthopädische Hausarzt!

Liebe Grüße !



Winherby  10.04.2023, 20:33
@Charlie69

Liebe Charlie,

DU hast Deine Erfahrung mit Deinem Orthopäden gemacht, - gut u. schön, das alles was Du schreibst kann ich natürlich nicht abstreiten. Ist ja auch prima, wenn Du mit der ärztl. Versorgung zufrieden warst. Doch Dein ganzer Text incl. Deiner Meinung geht immer nur von Dir aus und beruht auf Deinen Erfahrungen. Deine Erfahrung in allen Ehren, aber dies ist nicht die allgemein geltende Erfahrung anderer Patienten und somit nicht 1:1 auf alle anderen Pat. anwendbar.

Ich habe eine Retroperspektive auf 45 Berufsjahre mit "etwas" mehr als nur einem Orthopäden und einem Neurochirurgen, und darauf beruht meine Antwort an die FSin.

Könnte es sein, dass Du nicht bedenkst, dass Dein Orthopäde sich bei Dir so ins Zeug legt, weil Du Privatpatientin bist? Was glaubst Du wieviel verschied. Ziffern er mit Deiner Versicherung abrechnen kann, - gerne mindestens zum 3,5fachen der GOÄ. Schau mal in Deine alten Rechnungen, dann sollte Dir klar werden, weshalb er eine solch lukrative Patientin nicht gleich zum Neuro-Kollegen weiterdelegiert.

Und dass Du nach der OP nicht wegen jedem Folgezipperlein gleich in Krhs zum Chefarzt rennst, das kann ich sehr gut nachvollziehen, da käme ich mir auch lächerlich vor.

Daher bleibe ich bei meiner Meinung. Wenn Du nicht "ewig mit mir rumdiskutieren möchtest", -gute Idee-, dann lass es auch.

Charlie69  10.04.2023, 22:13
@Winherby

Nein, das ist ganz sicher nicht nur meine Perspektive!

Ich bin seit vielen Jahren in einem expliziten Bandscheibenforum aktiv, die Meinung bezüglich niedergelassener Neurochirurgen ist immer dieselbe! Auch die Meinung bezüglich der Gesamtbetreuung, insbesondere nach der OP, die definitiv NICHT bei Klinik-Neurochirurgen machbar ist, geht in dieselbe Richtung!
Der Rat, bitte ein Wirbelsäulenzentrum oder eine Klinik der Maximalversorgung mit neurochirurgischer Klinik aufzusuchen, und keine Niedergelassenen, wird von all den Betroffenen, die in diesem Forum aktiv sind, stets gegeben.

Zudem habe ich bei uns vor Ort 3 ambulante Rehas a 6 Wochen hinter mir, in dem zu 60% Wirbelsäulenpatienten behandelt werden, die aus einem Umkreis von 30 km kommen.
Nein, das ist ganz sicher nicht nur meine Meinung!

Wenn ich einem Fragesteller antworte, dann IMMER mit besten Wissen und GEWISSEN!
Nie eine nur subjektive eigene Meinung, sondern immer zusammen getragen, aus meinen gesammelten Erfahrungen! Aus wachsamen Erfahrung und vielen, vielen Gesprächen mit Betroffenen, Physiotherapeuten und Ärzten.

Auch ich habe in meiner Laufzeit als Patient einige Physiotherapeuten gehabt, ob im Rehazentrum, in dem ich seit 5 Jahren Physiotherapie habe oder meinem „weiteren“ Physiotherapeuten, den ich seit 4 Jahren fest habe.

HIER bei uns vertritt meine kundgetane Erfahrungen.
Mag in Deiner Gegend anders sein!

So, und nun ist für mich Schluss hier!
Liebe Grüße!

P.S. Noch nie wurde bei mir, von meinem Orthopäden, ein 3.5-facher Fakto abgerechnet, seine Rechnung sind wirklich lächerlich!

Wie ist es bei Dir weitergegangen?


Apfelmarkzefir 
Beitragsersteller
 24.10.2023, 20:31

Leider unverändert. Seit ich einen Job habe, wo ich viel Stehen muss, ist es leider phasenweise schlimmer geworden.

Apfelmarkzefir 
Beitragsersteller
 27.10.2023, 15:11
@Phil75

War beim Arzt, aber er hat mich nicht richtig angeschaut, meiner Meinung nach.

Ich hätte auch gerne ein MRT gehabt, aber naja...

Ich habe nur gesagt bekommen "Sie sind jung, machen Sie Sport"

Aber ist halt leichter gesagt als gemacht, wenn man nichtmal gehen kann, wenn der Schmerz einen fast lähmt.

Habe auch eine genetische Disposition, aber das wollte er auch nicht ernst nehmen.

Apfelmarkzefir 
Beitragsersteller
 27.03.2024, 01:38
@Phil75

War bei einem dritten Orthopäden nach meinem MRT, welches vom Hausarzt verordnet wurde!

Es ist eine zu starke Lendenlordose, mein linkes Bein ist länger als das rechte, eine flache rechtskonvexe Skoliose und Muskelschwäche