lößt Heparin große Hämäthome auf
ich hatte Anfang Juni einen Unfall, mein Oberarm ist dabei gebrochen, der Bruch wurde am 9. 6. operiert, danach entwickelten sich an der betroffenen Körperhälfte einige riesige fast schwarze Hämatome, Seit Dienstag spritze ich mir Clexane und habe das Gefühl, das sich die Hämatome verkleinern und auflösen. Kann mir jemand von euch sagen ob meine Beobachtung mit dem Heparin zusammen hängt. Danke Mahut
2 Antworten
Hallo, ja - Heparin löst Hämatome auf, da es in die Blutgerinnung eingreift; das Blut wird dadurch fließfähiger gemacht. Um die Sache zu beschleunigen, kannst Du noch zusätzlich Heparinsalbe auftragen.
http://www.medpex.de/erfahrung/heparin-stada-gel-60-000-i-e-p3133032/loest-rasch-haematome-auf-r21901 Zum besseren Verständnis: Was ist ein Hämatom?
Ein Hämatom tritt nach einer Verletzung der Blutgefäße auf. Blut tritt aus und gelangt in das umliegende Körpergewebe, wo es gerinnt. Dies führt zu einer druckschmerzhaften, bläulich-roten Verfärbung, die je nach Lage des Hämatoms an der Hautoberfläche wahrgenommen werden kann. Größe und Ort des Blutergusses hängen von der jeweiligen Gefäßverletzung ab. Liegt das Hämatom relativ tief, kann meist weder eine Schwellung noch die typische Verfärbung festgestellt werden.
Weiterhin gute Besserung. lg Gerda
Nein. Heparin (und auch Enoxaparin) löst keine Hämatome auf. Niemals. Heparin greift in die Gerinnungskaskade ein und beeinflusst den Gerinnungsprozess des Blutes (es hemmt die Gerinnung).
Das Auflösen eines Gerinnsels ist etwas völlig anderes. Medikamente, die das können, nennt man Fibrinolytika. Sie werden in der Medizin nur selten eingesetzt. Wichtigste Anwendung ist derzeit die Akutphase eines ischämischen Schlaganfalls. Mittlerweile auch deutich seltener beim akuten Herzinfarkt.
Ein Hämatom ist eine Blutansammlung außerhalb eines Gefäßes. Kommt das Blut mit Gewebe in Kontakt, dass eine andere Oberflächenstruktur hat, als die Gefäßinnenwände, so beginnt es zu gerinnen. Dieses Gerinsel im Gewebe lässt sich durch Heparin nicht auflösen. Heparin führt eher dazu, dass sich das Hämatom noch vergrößert, weil es verhindert, dass sich das Loch in der Gefäßwand (durch ein Gerinnsel) verschließen kann. Dadurch blutet es immer weiter durch das Loch ins Gewebe.
Wenn man dies weiß, dann wird einem klar, wie unsinnig diese ganzen Heperinsalben zur äußerlichen Anwendung bei einem Hämatom sind. Sie ändern absolut gar nichts am Verlauf. Das Hämatom wird letztendlich vom Körper langsam abgebaut, ohne irgendeinen Effekt des Heparins. Schädlich ist es in der Regel nicht, weil das Heparin sowieso als Molekül zu groß ist, um durch die intakte Haut zu diffundieren. Diese Salben sind reine Geschäftemacherei.
hallo GeraldF, danke für deine Antwort, ich habe aber das Gefühl, was mich natürlich täuschen kann, das sich seitdem ich Clexane spritze, die Hämatome deutlich kleiner werden.
Morgen gehe ich zu meiner Ärztin zum Fäden ziehen und werde sie fragen.
Der Abbau eines Hämatoms, also für uns das sichtbare Verfärben und schließliche Verschwinden des Blutergusses hat nur am Rande etwas mit Gerinngs- und Fibrinolyseaktivität zu tun. Die Hauptarbeit beim Verschwinden, also "Wegräumen" des alten, geronnenen Blutes haben die Zellen des Immunsystems. Und deren Tätigkeit wird vom Heparin oder Verwandten nicht beeinflusst. Diese Zellen können Fibrinolytika selbst produzieren und so die Eiweißvernetzungen in einem Gerinsel wieder aufspalten. Das Clexane, dass Sie spritzen mussten, hatte den Zweck, eine tiefen Venenthrombose zu verhindern. Das Risiko für die Thromboseentstehung ist bei Knochenbrüchen statistisch erhöht.
Danke Gerda, für deine Antwort, kann meinen rechten Arm schon wieder leicht bewegen.