Plötzlich öfters verlesen?
Hallo. Vor einigen Wochen habe ich hier bereits schon einen Post über meine Angst vor einem Gehirntumor gemacht.
Ich (w18) hatte vor einem Monat heftige Panikattacken wegen der ganzen Ukraine Sache. Naja, dann haben sich auch körperliche Symptome da entwickelt. Beispielsweise Druck in den Ohren und meine Nase ist seitdem konstant zu. Ab und an habe ich phasenweise Kopfschmerzen, die inzwischen zu meinen Schläfen gewandert sind und dort ab und an ein bisschen ziehen (aber nicht allzu heftig bzw. stark sind). Für eine Weile wurde mir immer mal nach dem Aufwachen schlecht/schwindelig, doch dieses Symptom ist komplett verschwunden. Ab und an bekomme ich noch immer Kopfweh, Ohrenschmerzen oder bei zu viel reden auch Halsweh. Seit anderthalb Monaten leide ich außerdem auch unter permanenter Abgeschlagenheit. Ich bin schnell erschöpft, mein Körper fühlt sich krank und schwer an, etc. Wie bei einer Grippe halt. Ich habe kein Fieber oder sonst irgendetwas und das alles wurde auch urplötzlich durch meine heftige, psychische Belastungen ausgelöst. So, worauf ich eigentlich hinaus will, ist meine größte, plötzlich Sorge. Seit mehreren Tagen habe ich nun angefangen, mich öfters zu versprechen. Inzwischen geht es wieder, aber was mir immer noch auf den Magen drückt ist der Fakt, dass ich urplötzlich Probleme beim Lesen bekommen habe. Ich weiß, dass das für manche normal ist, aber ich selbst hatte noch nie Probleme beim Lesen. Nur selten verlese ich mich einmal und selbst wenn, verstehe ich trotzdem rasch den Kontext. Doch inzwischen lese ich sogar manchmal Worte, die gar nicht in einem Satz stehen. Ich muss langsamer lesen als sonst und es hilft nur, wenn ich leise den Satz mitspreche. Ich weiß nicht, ob man sich in eine Lese-/ oder Sprachstörung so reinsteigern kann, dass es wirklich schlimmer wird oder erst gar entsteht, aber ich habe wirklich Angst, dass es etwas ernstes sein könnte. Dazu muss ich wieder betonen; Ich bin ein ziemlicher Hyperchonder. Also wäre das keine Überraschung. Selbst wenn ich nicht versuche, über meine Fehler beim Lesen nachzudenken, mache ich sie immer noch. Ich habe irgendwie große Angst. Mein Arzttermin ist erst im Mai. Ich hoffe, jemand kann mich hier beruhigen
2 Antworten
Wenn man das alles so liest, dann bekommt man den Eindruck, dass du offenbar ganz dringend Therapeutische Hilfe brauchst (zumal du ja auch selber sagst, dass du hypochondrisch veranlagt bist). Es ist ja normal, dass man sich wegen der aktuellen Lage Sorgen macht, aber dieses Ausmaß wie bei dir ist nicht normal. Das ist eine deutlich überschießende, massive Stressreaktionen deines Körpers. Je länger du dieses Problem in dich hinein frisst und nichts dagegen unternimmst, desto schlimmer wird es. Dann machst du dir immer mehr Sorgen, deine Beschwerden werden schlimmer. Wegen der schlimmer gewordenen Beschwerden machst du dir noch mehr Sorgen, dadurch entstehen weitere Beschwerden und schon bist du in dem Teufelskreis gefangen, aus dem du alleine ganz sicher nicht herauskommst. Deshalb warte nicht bis Mai, sondern bemühe dich, dass du kurzfristig mit deinem Hausarzt dein Problem besprechen kannst. Er wird doch sicher auch eine Akutsprechstunde anbieten. Vielleicht kann er dir dann erstmal was zur Beruhigung aufschreiben, damit du erst einmal aus diesem Teufelskreis herauskommst. Einen Termin bei einem Therapeuten zu bekommen, ist ja im Moment leider nicht so leicht, das kann etwas dauern. Aber fürs erste kann dir sicher dein Hausarzt auch schon helfen oder dir einen entsprechenden Termin schneller vermitteln. Du solltest zusätzlich auch mal versuchen, feste Entspannungs-Zeiten in deinen Alltag einzubauen und Entspannungsverfahren zu erlernen, z.B. die progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder autogenes Training. Und mache viel öfter noch Dinge, die du gerne machst, die dir Spaß machen und lenke dich von den Sorgen ab.
Wenn dich die aktuelle politische Lage so sehr stresst, solltest du vermeiden, dass du ständig Nachrichten hörst und liest, z.B. in den sozialen Netzwerken. Sehe dir nur einmal am Tag Nachrichten an und schalte alle anderen Nachrichten ab. Schon alleine dadurch kannst du den stressenden Einfluss reduzieren.
Zu deinem Problem mit dem Lesen:
Ich glaube schon, dass das mit deinem psychischen Stress zu tun hat. Wenn du zusätzlich zu dem massiven Stress dann ggf. noch unkonzentriert bist, dann kann sowas schon relativ schnell geschehen. Wenn du was liest, dann nimm dir einfach mal mehr Zeit dafür, atme vorher ein paarmal tief durch, am besten am offenen Fenster, und mache alles ganz in Ruhe und ich bin mir sicher, dass du dann auch wieder weniger Fehler machst.
Und steiger dich nicht da rein, das macht es dann u.U. nur noch schlimmer, weil du dich dann noch zusätzlich unter Druck setzt.
Das klingt für mich nach Mangel an den Nervenversorgungsstoffen Magnesium und Vitamin B. Auch ein niedriger Vitamin-D-Status kann schlechte Nerven begünstigen.
Nimm mal alle drei Stoffe ausreichend ein (höher, als in Deutschland verkündigt!), dann wird es Dir vermutlich bald besser gehen.
Alles Gute!
(Vitamin D kannst Du messen lassen, die andern sind sinnlos zu messen).