Psychotherapeuten über schlechte Gedanken erzählen?
Hey, was würdet ihr tun, wenn ihr schlechte Gedanken habt, z.B. dass ihr nicht mehr könnt und nicht mehr weiterleben möchtet.
Bin in einer Psychotherapie, aber traue mich nicht zu sagen, dass ich so welche Gedanken habe, vor allem, weil nicht eingewiesen werden möchte.
Würde mich freuen um Rat und Tipps
5 Antworten
Aus Erfahrung weiss ich dass du wegen solcher Gedanken nicht direkt eingewiesen wirst.
Die Grobe Regel ist: Wenn du versprechen kannst dich (bis zum nächsten Termin) nicht umzubringen bzw. Dein Leben zu gefährden, wirst du nicht (Zwangs-) eingewiesen. Natürlich kannst du dich immer selber einweisen wenn du denkst dass du eine Gefahr für dich selber bist.
Bei viele Psychischen Erkrankungen spielt suizidalität eine Rolle und wichtig ist zu wissen das Suizidgedanken meistens nicht mit einer akuten Gefährdung zusammenhängen.
Deine Therapeutin ist so ausgebildet, dass sie einschätzen kann wie gefährlich deine Gedanken sind.
Bitte, Bitte sprich das an! Nur so kann in der Therapie darauf eingegangen werden und du heilen.
Du könntest es z.B. so formulieren:
Ich möchte etwas ansprechen was mich schon länger begleitet ich mich aber nicht getraut habe ihnen anzuvertrauen. Ich habe oft [Gedanken beschreiben]. Bis jetzt habe ich mich nicht getraut diese zu formulieren weil ich Angst habe eingewiesen zu werden. Usw.
Deine Therapeutin wird nicht sauer auf dich sein oder so. Es ist normal nicht gleich sofort die persönlichesten Dinge zu erzählen. Sie wird dich wahrscheinlich fragen wie lange du diese Gedanken hast, wie drängend sie sind, ob du vor hast dich umzubringen, ob du versprechen kannst dies nicht zu tun, …
Ich wünsch dir alles gute und ich denke es wird schon besser gehen wenn du mit deinen Gedanken nichtmehr ganz alleine bist <3
wenn du ein Vertrauen aufgebaut hast, klar. darüber zu reden ist sehr gut. denn da könnte die Ursache gefunden werden und dann auch Therapiert werden.
das mit dir rum zu tragen, ist ne größere Belastung, als das Therapieren zu lassen und zu lernen damit um zu gehen.
ich hab seit 30/35 Jahren diese Gedanken und lebe damit. ich weiß wo her sie kommen. ich hab gelernt damit zu leben und damit klar zu kommen.
bei mir wird es nicht viel bringen darüber zu reden. weil das auch ein Teil einer Nebenwirkung ist von meine Tabletten.
Zwischen einem Gedanken und einer von diesem Gedanken geleiteten Tat liegt immer noch die Achtsamkeit.
Die Frage ist allerdings, wie es mit dem Vertrauen zum Therapeuten ist, und ob du dich von ihm/ihr richtig wahrgenommen und akzeptiert fühlst. Vielleicht ist das nicht der oder die Richtige?
Kürzlich war ich in einer ähnlichen Situation wie du, und in meiner Not hatte ich eine Email an meine Traumatherapeutin geschrieben und um einen Rat gebeten. Ich kann dir hier schreiben was sie mir geantwortet hat, und du kannst prüfen, ob es dir hilft. Ihre Antwort war: "Die Angst um sich selbst, klingt eher nach dem Wunsch zu leben. Wie wäre es wenn Sie das mehr in sich auftauchen lassen würden."
Ich musste danach viel weinen, und es war noch eine dramatische Nacht mit der Entdeckung meines Wunsches, trotz all der "Scheiße", die ich erlebt hatte, leben zu wollen.
Ich wünsche dir, dass du Jemand findest, der dir in der Not bedingungslos zuhört, weil du wichtig bist.
Genau für so etwas sind Psychotherapeuten da
Die können Dir mit Rat helfen, das ist ihr täglich Brot in ihrer Praxis.
Gegen Deinen Willen kann Dich ein Arzt nur mit richterlichem Beschluss einweisen.
Diese Gedanken solltest du der Psychotherapeutin nennen. Angst musst du nicht haben und psychologische Psychotherapeuten dürfen auch nicht mit Medikamenten arbeiten.
Ich rede mit meiner Psychotherapeutin darüber, wenn ich mich wegen der Schmerzen lieber ins H²O werfen würde. Gebe aber mit an, dass ich es wegen meinem Bruder nicht kann. Und damit baut sie mich auf. Gegen die Schmerzen kann sie ja nichts machen.