Reha zum Zunehmen
Hallo! Mein Arzt hat mir jetzt empfohlen, eine Reha zu machen, damit ich dort zunehmen kann/soll.
Weiß jemand von euch, wie so eine Reha ablaufen würde? Nur einfach mehr - wenn auch unter Aufsicht - essen, kann ja nicht sein. Das würde bei mir ja auch gar nicht gehen, da mein Magen ja immer das Signal "voll" sendet und ich einfach nicht mehr essen kann. Wenn ich es dann doch mal tu, dann bekomme ich starke Magenschmerzen, Sodbrennen, Aufstoßen etc. Ich würde ja liebend gerne mehr essen, aber es geht einfach nicht. Das ist bei mir ja nicht so wie z.B. bei Magersüchtigen, die nicht essen wollen.
Aber irgendeinen Sport machen wäre ja aus meiner Sicht auch eher kontraproduktiv, denn dann verbraucht man ja noch mehr Kalorien...
Was würde man da denn sonst so machen, was man zuhause nicht machen kann? Denn wenn da sonst nicht viel läuft, dann geht die Zeit ja auch nicht um. (ich habe in einer Bewertung gelesen, dass die Anwendungen, die in 3 Wochen gemacht wurden, in 3 Tage gepasst hätten)...
Ich mache mir da im Moment echt Gedanken, zumal ich auch - wie eine andere Userin vor ein paar Tagen mit einem ähnlichen Problem hier auch schrieb - unter Heimweh leide. Und die Klinik ist ca. 2 1/2 Stunden Fahrtzeit von zuhause entfernt. Da kann dann auch niemand mal eben zu Besuch kommen.
Aber wenn es mir dann aus diesem Grunde nicht gut gehen würde, dann könnte ich erst recht nicht essen, denn wenn es mir nicht gut geht, habe ich erst recht keinen Appetit und Hunger... Und eine nähergelegene Klinik für dieses Beschwerdebild gibt es nicht.
Natürlich würde ich irgendwie gerne diese Reha machen, schon alleine um vielleicht doch keine Magensonde zu benötigen, aber ich habe echt schon schlaflose Nächte...
Vielleicht weiß ja jemand von euch, wie so eine Reha abläuft und kann mir da ein paar Infos geben.
Danke schonmal dafür!
1 Antwort
Ich kann zwar nicht ganz aus Erfahrung sprechen, aber ich gehe davon aus, dass es so (oder so ähnlich) sein wird:
Du wirst ziemlich sicher dein Essverhalten (selber???) kontrollieren und analysieren müssen/dürfen. Sicherlich wird es Gesprächsgruppen über psychische Belange und über das Essverhalten und die Gefühle (dabei) geben.
Möglicherweise (hoffentlich) wird auch Sport gemacht, denn Sport trägt zum körperlichen Wohlbefinden bei. Klar verbraucht man auch Kalorien, aber der Tag soll nicht nach Kalorien(verbrauch) gelebt werden sondern die Gedanken sollten frei von dem Thema werden dürfen!!! Das Wohlbefinden sollte an erster Stelle stehen und nicht das Gewicht. Das Gewicht wird hoffentlich dann von selbst ansteigen, wenn sich der Körper und die Psyche im Einklag befinden!
Möglicherweise gibt es verschiedene (Therapie-)Angebote: Gestaltung, Bewegung, Gesundheit/Krankheit, Agressionsbewältigung, Selbstsicherheitstraining, Musik/Klang, Entspannung, ggf. Meditation, Kommunikation, Essen, Spielen, Lernen (verschiedene Interessengebiete sind sinnvoll und werden oft [aber nicht immer] angeboten), Massage, und viele andere wären möglich!
Sicherlich wird auch (ein großes???) Augenmerk auf das (dein) Gewicht gelegt (von seiten der Behandler und Pfleger, also wirst du auch regelmäßig gewogen. Auch deine Medikamente werden erfragt und ggf. nochmal auf die Zusammensetzung, die Wirkung und die Einnahme geguckt. Vielleicht ist etwas zuviel oder das eine oder andere Medikament kann abgesetzt oder geändert werden.
Versuche im Vorfeld einfach mal ganz offen für die Reha zu sein, denn anscheinend willst du doch zunehmen, ODER?!? Solltest du Ängste und Zweifel oder negative Emotionen dazu haben, wäre es sinnvoll erstmal zu ergründen, wieso du diese hast, denn die Reha sollte schon wirklich gewollt und gewünscht werden. Sonst bringt die nichts... außer Stress und Unbehagen und das wiederum führt ganz sicher nicht zur Gewichtzunahme. Lass dir doch erstmal von der KK und/oder von deinem Arzt Kliniken vorschlagen und informiere dich im Vorfeld darüber.
Ich wünsche dir jedenfalls von ganzem Herzen viel viel viel Erfolg und wenn du nach der Reha ein paar Kilos zugenommen hast wäre ich total interessiert, wie es denn dann dort vor Ort vonstatten gegangen ist. LG DaSu81
So eine Magenentleerungsstörung wird auch mit einem mehr oder vielleicht auch weniger großen Teil psychisch bedingt sein, von daher sind negative Emotionen dahin gehend absolut "normal", aber sei dir sicher: eigentlich will man dir dort nur helfen.
Ruf doch einfach mal bei der Klinik an und nimm persönlich Kontakt auf. Kläre vielleicht schonmal Fragen und Anliegen telefonisch und verschaff dir ein Vorab-Gefühl (was sicher einanders sein wird als wenn du dort ankommst, aber trotzdem ist es schonmal wichtig). Und anrufen ist ja kein großer Aufwand! Außerdem kannst du dir Unterlagen zuschicken lassen.
Da die Rehaklinik auf Magen-Darm-Krankheiten spezialisiert ist, wirst du dort viele Gleich - oder Ähnlich-"Gesinnte" treffen, was (zumindest in der Anfangszeit) sehr hilfreich sein kann.
Sie es locker und lass dich drauf ein wenn du im Vorgespräch (am Telefon) und durch die Unterlagen ein gutes Gefühl hast. Du bist am Ende mindestens eine Erfahrung reicher; ob sie positiv oder negativ ausfällt hängt von beiden Seiten ab = von Dir und der Klinik!
Danke auch dir für deine Antwort. Natürlich will ich zunehmen und ich würde ja auch viel mehr essen, wenn es vom Magen her gehen würde. Aber wegen der Magenentleerungsstörung geht das einfach nicht. Wenn ich zu "viel" esse, dann bekomme ich immer recht schnell die Quittung mit Magenschmerzen, Sodbrennen, Aufstoßen etc.
Die Zweifel und negativen Emotionen habe ich deswegen, weil ich schon mehrfach negative Erfahrungen gemacht habe. Damals war ich mehrere Wochen wegen meiner HWS-Verletzung in einer Spezialklinik (das war so eine Mischung aus Klinik und Reha). Da war ich völlig unbedarft und unvoreingenommen hingegangen und trotzdem ging es mir da dann richtig schlecht.
Eine Klinik wurde von meinem behandelnden Arzt vorgeschlagen, das ist eine, die sich auf die Reha bei Magen-Darm-Krankheiten spezialisiert hat. Aber leider ist die sehr weit weg (wie oben schon geschrieben), es gibt da für diese spezielle Indikation auch nur ganz wenige Kliniken.