Wie hoch ist die Morphiumdosis, wenn man mal am Ende seines Lebens im Krankenhaus auf seinen Tod wartet?
Das Thema geht uns ja alle gleichermaßen an, ob wir wollen oder nicht. Würden die Menschen verstehen, das auch sie eines Tages sterben müssen, würde man sich glaube ich etwas respektvoller gegenüber dem anderen benehmen, aber es soll wohl politisch nicht so sein. Aber anderes Thema, ich wollte fragen, wie man am Ende seines Lebens palliativ medizinisch in den Tod geführt wird. Wenn die Organe erst mal nach einander versagen, werden ja verschiedene Medikamente zugeführt, aber wie genau setzen sich die zusammen und in welcher Dosierung werden die zugeführt? In tödlicher Dosis oder nur so, das man den Tod trotzdem noch bewusst mitbekommt? Und kann man testamentarsich festlegen, eine tödliche Dosis zu bekommen, wenn es mal so weit ist?
4 Antworten
Jeder hat ein Recht darauf sein Leben zu verkürzen. Oxicodon wird je nach Schmerzststand bis 80mg verabreicht. Aber ich kann dir sagen, dass viele dieser Menschen noch Hoffnungen sehen. Ich bin Schmerzparntin, aber nicht wegen Krebs. Bei Krebs gibt es Patienten auch ohne Schmerzen.
Wenn man palliativmedizinisch versorgt wird, bekommt der Patient so viel Schmerzmittel, bis er keine Schmerzen mehr hat. Das kann bedeuten, dass er am Anfang noch ansprechbar bist, bei erhöhter Dosis aber letzten Endes einschläft. Welche Mittel das sind, in welcher Zusammensetzung und in welcher Dosierung, entscheiden die Ärzte individuell. Der Patient bekommt also nicht einfach eine tödliche Dosis gespritzt, und bevor er an Organversagen stirbt, ist er bewusstlos.
Wenn du für dich eine medizinische Behandlung ablehnen möchtest, musst du das in einer Patientenverfügung schriftlich festhalten. Das bedeutet aber nicht, dass du für dich eine aktive Sterbehilfe fordern kannst. Du kannst nur eine medizinische Behandlung verweigern.
Ein Testament wird erst nach deinem Tod gültig, hat also keinen Einfluss auf eine medizinische Behandlung.
Hallo,
da ein Testament für die Zeit nach dem Tod geschrieben wird, würde es hier gar nichts nützen. Aber auch wenn du es in eine Patientenverfügung schreiben würdest, würde es dir - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt hier in Deutschland - nichts nützen.
Niemand würde dir eine tödliche Dosis verabreichen, weil aktive Sterbehilfe (und das wäre es ja) verboten ist. Im Allgemeinen bekommen die Patienten in der Klinik die Dosis an Schmerzmitteln, dass sie damit ihre Schmerzen gut aushalten können. Ganz schmerzfrei bekommt man nur wenige.
Die Dosierung kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein. Wo ein Patient eine große Dosis benötigt, reicht einem anderen schon ein Bruchteil davon - auch wenn die Medikamente oft nach Körpergewicht gegeben werden.
Ich musste im Krankenhaus leider schon viele Patienten sterben sehen. Manche waren bis zum Ende bei Bewusstsein und andere waren das schon Tage oder gar Wochen vorher nicht mehr.
Privat habe ich bei meiner Oma erlebt, dass sie noch so bei Bewusstsein war, dass sie ganz kurz bevor sie starb "Auf Wiedersehen" sagte.
Komische Frage. Kommt doch immer drauf an. Die wenigsten warten wohl im Krankenhaus auf den Tod.
Sterbehilfe ist gerade ein Thema in der Politik. Eventuell ändert sich da noch was.
Also Aussage nicht möglich.
Mein Schwiegervater starb 1995 auch an den Folgen eines schweren Herzinfarkts. Er war bis einen Tag vorher ansprechbar, ohne Schmerzen. Letzten Endes arbeitete das Herz nur noch so wenig, dass er einfach hinüberdämmerte. Warum das bei deiner Oma so lief, musst du die Ärzte fragen. Selbst wenn in solchen Fällen eine aktive Sterbehilfe erlaubt wäre, kann kein Arzt dazu gezwungen werden, gegen sein Gewissen zu handeln. In solchen Fällen wie bei deiner Oma braucht man eine Patientenverfügung, die eindeutig festlegt, wann man behandelt werden will, und wann nicht. Hilfreich ist auch eine Vollmacht für die Angehörigen. Meine Freundin hatte von ihrem Mann beides, als er nach einem Herzinfarkt gegen seinen ausdrücklichen Willen wiederbelebt wurde. Letzten Endes musste sie sich an die Polizei wenden, dass man bei ihrem Mann die lebenserhaltenden Maßnahmen beendet hat. Er ist dann nach ein paar Tagen gestorben, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.
Bei meiner Oma waren die Arterien zum Herzen verstopft, 3 konnten frei gemacht werden und Stints eingesetzt werden, aber der letzte konnte nicht freigemacht werden, weil man angeblich nicht dran kam und nur per OP am offenen Herzen hätte operieren können. Das hätte sie in ihrem Zustand niemals überlebt, sie starb ja am 5 Tag nach dem Infarkt. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt, deshalb denke ich, das sie medikamentös nicht gut versorgt worden ist. Dieses Krankenhaus hat zudem einen sehr sehr schlechten Ruf, doch sie war Notfallpatientin und wurde dahin vermittelt, wo man sie gerade behandeln konnte. Wo anders hätte sie es vielleicht überlebt.
Warum habt ihr damals nicht das Pflegepersonal oder einen Arzt darauf angesprochen und gesagt, dass ihr glaubt, eure Oma hätte Schmerzen? Vielleicht hättet ihr dann auch erfahren, welche Medikamente man eurer Oma verabreicht hat, um ihr die Situation erträglicher zu machen.
Ich weiß es natürlich auch nicht, aber vielleicht wollte sie ja mit ihrem Gesichtsausdruck auch ihre Unzufriedenheit mit der Situation zum Ausdruck bringen...
Es ist leider so, dass der Rettungsdienst oft mal Schwierigkeiten hat, Notfall-Patienten unterzubringen, noch dazu, wenn es wie hier, um einen Intensiv-Patienten geht.
Meine Oma starb letztes Jahr im Krankenhaus an den Folgen eines schweren Herzinfarktes. Ich frage, weil ich nicht glaube, das ihr in ausreichendem Maße Morphium verabreicht wurde. Sie hat 5 Tage auf der Intensivstation gelegen, ohne Aussicht darauf, die Attacke zu überleben. Sie hatte so starke Schmerzen, das sie darum bittete endlich erlöst zu werden, aber es dauerte noch 5 Tage lang, bevor sie es endlich überstanden hatte. Ich frage mich, was das noch mit der Wahrung der Menschenwürde zu tun hat, einen Menschen so qualvoll bis zum Ende leiden zu lassen, wenn man es ihm doch nur mit einer Spritze erleichtern könnte. Es war so schrecklich mitanzusehen das ich heute noch fast los heulen muss, wenn ich an die Zeit denke. Das die Politik so etwas zulässt, verdient nichts als pure Verachtung.