Wie steht man zu Medizinern?
11 Stimmen
3 Antworten
Aufgrund meiner schweren chronischen, seltenen Erkrankung bin ich leider Dauergast, sowohl beim Hausarzt als auch im Krankenhaus (alle 3-4 Monate) beim Facharzt.
Ich bin sehr froh, dass ich gute Ärzte gefunden habe. Vor allem mit dem Hausarzt bzw. der ganzen Praxis, bin ich sehr zufrieden und ich bin froh und dankbar den per Zufall gefunden zu haben, nachdem mein alter Hausarzt nach 40 Jahren Betreuung in Ruhestand gegangen ist. Auch mit dem Praxispartner komme ich gut zurecht. Mit seltenen Erkrankungen ist es leider nicht einfach, Ärzte zu finden, die bereit sind, sich intensiv damit zu befassen. Zuerst war ich bei einem anderen Hausarzt, bei dem ich sehr schnell schon nach wenigen Terminen das Gefühl hatte, dass er mich nicht ernst nimmt. Er hat auch nur meine gesammelten Berichte gelesen (wo nicht immer alles drin stimmt), aber hat mich nicht meine Krankengeschichte schildern lassen. Dann wollte er meine gesamte, bewährte Medikation über den Haufen werfen (z.B. auch die parenterale Ernährung, auf die ich angewiesen bin, beenden) und er wollte, dass ich ein Medikament nehme, gegen das ich allergisch bin. Obwohl ich ihn da mehrfach drauf hingewiesen hatte. Deshalb bin ich da dann nicht mehr hingegangen und habe einen neuen Arzt gesucht. Dort habe ich mich gleich beim ersten Termin gut aufgehoben gefühlt, er nahm sich Mittwochs Nachmittags, als eigentlich die Praxis schon zu war, 1,5 Std. Zeit um sich meine Geschichte anzuhören, er stellte Fragen etc. Er hat sich auch extra mit meinem Krankheitsbild befasst und sich in die Thematik eingelesen und mit seinem Praxiskollegen besprochen, damit der im Vertretungsfall auch Bescheid weiß. Er sagte auch, warum solle man krampfhaft eine bewährte Medikation ändern.
Wenn ich akute Probleme habe, ist er immer für mich erreichbar. Seit Corona wechselt er sich mit dem zweiten Arzt in der Praxis ab, damit bei einer Ansteckung nicht beide gleichzeitig ausfallen. Aber auch wenn er nicht in der Praxis ist, ist er telefonisch erreichbar. Ein Beispiel: Mir ging es Freitags gar nicht gut, hatte dann mit der Praxis telefoniert, konnte aber nicht hin. Samstags hat er mich (von Zuhause) nochmal angerufen und gefragt, wie es mir geht. Er hat mir dann empfohlen, ein anderes Medikament zu holen. Aber da ich kein Rezept hatte, hat er mir seine (private) Handynummer gegeben und gesagt, dass die Apotheke ihn anrufen soll, und er würde dann mit denen besprechen und legitimieren, dass ich das Medikament bekomme um nicht bis Montags warten zu müssen.
Ich glaube aber, dass diese Art von Arzt mittlerweile sehr selten geworden ist.
Auch bei Klinikärzten habe ich solche und solche erlebt. Welche, die die Krankheit nicht kannten oder mich nicht ernst genommen haben und andererseits aber auch sehr engagierte Ärzte.
Es kommt eigentlich darauf an.
Beim körperlichen Arzt bin ich nur, wenn ich meine, krank zu sein.
Beim psychologischen Arzt bin ich Dauergast, bin ja in Behandlung.
Würde der medizinische Psychotherapeut eine Krankheit bemerken, würde er dich zum Arzt schicken oder Kleinigkeiten auch eine Behandlung einleiten.
Versuche mal, ob dir hochdosierte B-VItamine und Magnesium Besserung bringen.
Wie soll man zu denen "stehen"?
Es sind Menschen, die sich für einen anspruchsvollen Beruf entschieden haben. Dabei gibt es sympathische und weniger sympathische Exemplare.
Ich komme mit den meisten ganz gut klar.
Danke für deine Antwort. Mir geht es aber darum, dass Ärzte sehen, wie sie oder ihre Kollegen mit dem Patienten umgehen und was sie gegebenenfalls erreicht haben damit. Der Beruf ist anspruchsvoll. Leider machen sich viele aber weniger Arbeit und behandeln Patienten schlecht. Das sieht man schon, mit dem aktuellen Bild: "Naja, wenns sein muss, gehe ich hin." Und das ist schade. Aber darum habe ich die Frage gestellt, gebe das Ergebnis meinen Eltern, dass sie die jetzt werdenden Ärzte in Heidelberg und Mannheim auch darauf hinweisen, wie Patienten reagieren. Im Gegenzug zur Umfrage steht dann die Statistik der Lebenserwartung bei Diabetikern der letzten 50 Jahre. Warum haben die, außer mit frisch entdeckten, eine längere Lebenserwartung, als andere? Gerade weil sie immer untersucht werden und ein Infarkt schon vorzeitig erkannt wird, durch die regelmäßigen Untersuchungen. Ich will erreichen, dass Ärzte und Patienten miteinander wie Menschen umgehen.
Ich will erreichen, dass Ärzte und Patienten miteinander wie Menschen umgehen.
Hmm, das tue ich seit fast 30 Jahren*, wie sollte man denn sonst miteinander umgehen?
*dass die Patienten das ebenso wahrnehmen, zeigt sich an deren Kommentaren bei anonymen Befragungen sowie Einträgen bei Bewertungsportalen.
ist ja nicht der Fall. Du verallgemeinerst nicht einmal 1%. Wie will ich ohne nicht funktionierender Bauchspeicheldrüse an Insulin kommen und wie wird die regelmäßige Vorsorge gemacht? Bei meinem Arzt ist man eher im Warteraum wie in der Selbsthilfegruppe, da wir alle Diabetes haben.
Naja, es gibt leider, da muss ich dem User kllaura absolut recht geben, eine ganze Reihe von Ärzten, die ihre Patienten eben genau nicht wie Menschen behandeln. Das fängt schon an mit der Fließbandarbeit. Es ist ja gut, dass Du in der Sache anders bist, aber das betrifft durchaus nicht alle.
Mein Vater hatte zu guten Ärzten gemeint: "Gute Ärzte sind gute Ärzte, wenn es gute Ärzte sind." Du hast ein sehr gutes Los darin gezogen. Dennoch tut es mit Leid, wenn Leute ihre Krankheiten erdulden müssen. Meine Funktionsstörung der Bauspeicheldrüse zwingt mich als Diabetespatient auch zum regelmäßigen Arztbesuch, auch wenn ich es nicht müsste. Aber ich lege Wert, dass meine Eltern mich weniger behandeln, wegen dem Verantwortungsgefühl.