Alkoholkranke, alleinerziehende Mutter - was kann man tun?
Ich (17) habe eine alkoholkranke Mutter, die aufgrund mehrerer Probleme in Depressionen verfallen ist und trinkt. Sie schämt sich das zuzugeben und versteckt ihre Alkoholflaschen überall. Erst letztens hat sie sich selbst hingelegt und bekam daraufhin eine Platzwunde mit Gehirnerschütterung. Das Problem ist, ich wohne mit ihr alleine und muss mich neben mein Abitur (11.Klasse) , nun auch um den Rest kümmern. Sie ist arbeitslos und hat schon vor 8 Jahren hoffnungslos viel getrunken. 3,0 bis 4,0 Promille waren in den Jahren von 09- 2012 Standard. Sie hatte unzählige Entzugskliniken besucht, psychologische Hilfe wahrgenommen, war mehrere Monate im Krankenhaus, war bis vor einer Woche nun 3-4 Jahre durchgehend trocken und nun ist sie wieder zurückgefallen. Vor ihrer Alkoholkrankheit hatte sie Magersucht und war Drogenabhängig. Der Alkohol war auch der Grund, weshalb die ganze Familie zerfallen ist.
Mein Vater ist zwar drogenfrei, doch er kümmert sich auch lieber um seine neue Familie und dieser hat sich mit mir und meinen älteren Geschwistern auch hoffnungslos zerstritten, aufgrund seiner asozialen und rücksichtslosen Art und Weise und seiner Angst vorm altern. Er ist ebenfalls leicht beeinflussbar und lässt sich von seiner neuen Frau ein Flo ins Ohr setzen. Außerdem müsste ich beim Umzug zu ihm meine Schule und damit mein Freundes und Bekanntenkreis aufgeben, vorausgesetzt, dass er mich überhaupt noch haben will. Er hat mir unmissverständlich klargemacht, dass ich bei ihm nicht mehr willkommen bin.
Nun bin ich hier, der Umzug zum Vater ist keine Option, Mutter hoffnungslos alkoholkrank und ich weiß nun nicht mehr was ich tun soll. Sie selbst weiß, dass sie Hilfe braucht, nimmt sie in anspruch und verfällt wieder in die Alkoholsucht. Ich kaufe inzwischen selbst von meinem Taschengeld die Lebensmittel ein, die meine Mutter nicht mal anrührt. Sie ernährt sich nur von der Luft, ihrem Alkohol und einem Süßgetränk. Was kann man tun, welche Optionen stehen mir noch offen?
7 Antworten
- Das Problem Deiner Mutter wirst Du nicht lösen können. Also sorge zuerst ein mal für Dich.
- Mit Hilfe von Caritas oder Diakonie und Jugendamt würde ich mich an Deiner Stelle um einen Platz im betreuten Wohnen oder vergleichbaren Angeboten bemühen.
- Außerdem solltest Du dringend regelmäßig eine Selbsthilfegruppe für Kinder von Alkoholikern bzw. Suchtkranken aufsuchen. Das Zusammenleben mit Süchtigen macht auch die Angehörigen krank - und das Wissen, mit den Problemen nicht alleine zu sein und offen darüber zu sprechen, kann schon viel helfen.
Zuerst musst Du deine Mutter Einweisen lassen, damit Sie wider klar kommen kann. Dazu bekommst Du Hilfe vom Jugend und Sozialamt.
Auf Dauer wird es für Dich Persönlich wahrscheinlich das beste sein, wenn Du in eine Wohngruppe kommst, da hilft dir das Jugendamt.
Ich wünsche Dir alles gute.
Aber sicher geht das, natürlich nur mit Hilfe der Ämter.
Da es sich hier um einen Rückfall handelt, geht das gaaaanz schnell.
Es geht in erster Linie um das Wohl des Kindes, da hast Du recht, aber auch um die hoffnungslose Situation der Mutter.
Wende Dich an die Drogenberatungsstelle bei Euch am Ort, die werden Deiner Mutter und Dir helfen. Dazu haben sie Schweigepflicht und so geht auch davon nichts an irgend eine Behörde, sprich Jugendamt.
Lasse Dir hier keinen Floh ins Ohr setzen, dass Du Dich gerade an letztere wenden sollst. Suche Dir die Telefonnummer von der Drogenberatungsstelle raus und mache mit denen einen Termin aus. Sie werden helfen.
Geh zum Jugendamt. Auch wenn es dir schwerfällt und deiner Mutter momentan sicher wie Verrat vorkommt.
Aber die Situation ist untragbar. Es geht hier um ihre Gesundheit und deine Zukunft. Du kannst dich nicht so um sie kümmern. Und du bist auch noch das Kind und der Schutzbedürftige in dieser Situation.
In deinem Alter bringt dich das Amt wahrscheinlich in einer WG oder Pflegefamilie unter. Und deine Mutter bekommt die professionelle Hilfe die sie braucht.
Schon mal überlegt wozu es eigentlich überall Drogenberatungsstellen gibt? Die sind vom Fach und können alles erforderliche einleiten. Dazu unterstehen sie der Schweigepflicht, so das das Jugendamt außen vor bleibt. Damit müsste der Junge dann auch keine Angst haben, dass er von ihr als Verräter angesehen wird und ihm das eventuell ein Leben lang nachträgt?
Nach mehreren Therapien kennt diese Familie sicher alle Beratungsstellen.
Und das Jugendamt ist nicht der böse Feind, der nur dazu da ist um Familien auseinander zu reißen! Die sind da um zu helfen und haben die Möglichkeit schnell zu handeln.
Hallo!
Du hast hier einige Stellen genannt bekommen, an die du dich wenden solltest.
Um die notwendige Sicherheit zu bekommen, den Weg (Beratungsstelle, Jugendamt) unbeirrt weiterzugehen und keinen Rückzieher zu machen, tausch dich mit Jugendlichen, die in einer ähnlichen Situation wie du sind, aus. Finden kannst du sie, wenn du zu Nacoa.de Kontakt aufnimmt.
Auch auf der Webseite Al-Anon.de kannst du unter 'Gruppen' schauen, ob es eine für dich erreichbare Gruppe gibt.
Er kann seine Mutter gar nicht einweisen lassen und schon gar nicht als 17 jähriger. Das kann nur ein Arzt und ein Richter.