Bekommt der Hausarzt den Bericht vom Facharzt?
Hallo,
ich war beim Facharzt, nachdem mir der Hausarzt (Bei dem ich auch im sogenannten Hausarztmodell bin) zum Besuch bei selbigen geraten hatte.
Ich hatte keine Überweisung.
Nun sind die umfangreichen Untersuchungen abgeschlossen, und trotz mehrfacher Nachfragen meiner Seite aus kam nur "alles in Ordnung, Hr. Stahlers", dabei gab es einige Problemfelder zu klären, in denen ich noch heute Beschwerden habe. Ich hatte gehofft eine Art kleinen Bericht zu bekommen, aber das sei "nicht üblich".
Ich habe dann in einem gehasteten Telefongespräch noch probiert gewisse Dinge abzufragen, da wurde aber auch nru lapidar gesagt " das ist alles ok".
Warum möchte ich nun einen Bericht vom Facharzt haben / Mit meinem Hausarzt besprechen?
Weil ich den Eindruck hatte, dass auf gewisse Problembeschreibungen von mir nicht eingegangen wurden und ich gerne wüsste, was dann genau untersucht wurde in der Praxis.
- Bekommt der Hausarzt, da er im Hausarztmodell ist, automatisch den Bericht?
- Falls nicht, kann der Hausarzt den Bericht anfordern?
- Was würdet ihr mir raten (Beschwerdesituation ist unverändert)
8 Antworten
Der Sinn der HzV (Hausarztzentrierte Versorgung, vulgo: "Hausarztvertrag") ist ja u.a., dass der Versicherte mit seinen Beschwerden immer erst zum Hausarzt geht, welcher dann entscheidet, ob eine fachärztliche Behandlung erforderlich ist und den Patienten ggf. überweist. Dein Hausarzt hat also dahingehend gegen seine Vertragspflichten in der HzV verstoßen, als dass er dir keine Überweisung mitgegeben hat. Dem Spezialisten ist das ziemlich egal, er wird jedoch ohne Überweisung keinen Bericht schreiben. Du solltest dich also bzgl. der Untersuchungsergebnisse an deinen Hausarzt wenden - der hat's verbockt, also muss er auch dafür sorgen, dass er an die Untersuchungsergebnisse kommt.
Er hat einen Bericht geschrieben, ohne Überweisung und ohne Anforderung
@stahlers,
jeder Patient, kann vom behandelnden Arzt einen Bericht verlangen.
Wenn der Hausarzt bei einem Facharzt bekannt ist, schickt er einen Bericht an diesen, oder gibt ihn dem Patienten mit zur Aushändigung an den Hausarzt.
Außerdem könnte man ja auch den Hausarzt fragen, ob er vom dem jeweiligen Facharzt Unterlagen erhalten hat.
Gruß Apolon
Nur wenn eine Überweisung vom Hausarzt vorliegt, ist der Arzt berichtspflichtig.
Jeder Arzt,bei dem man in Behandlung war, schickt einen Bericht an den Hausarzt. Auch, wenn man keine Überweisung vom Hausarzt mit hatte. Das man als Patient einen Bericht oder eine Zusammenfassung bekommt, ist nicht Standard. Du kannst aber um eine Kopie deiner Patientenunterlagen bitten, dann musst du für die Kopien bezahlen.
Da du ja mit der Behandlung nicht zufrieden zu sein scheinst, wäre es das beste, wenn du einen anderen Facharzt aufsuchst. Es gibt leider Ärzte, die nicht so viel Ahnung haben, diese Erfahrung habe ich als jemand der chronisch krank und Frührentner ist, schon öfter machen müssen. Manchmal stimmt auch die Chemie zwischen Arzt und Patient nicht, d.h. der Arzt kapiert nicht, worum es dem Patienten wirklich geht, was ihm Sorgen macht, wovor er Angst hat. Und der Arzt schafft es dann natürlich auch nicht, dem Patienten seine Ängste und Sorgen zu nehmen.
Das habe ich schon öfter anders erlebt. Wenn ich z.B. im Krankenhaus in der Notaufnahme war wegen einem Unfall oder wenn ich im Krankenhaus operiert worden bin, dann haben die mir auch immer einen Brief für meinen Hausarzt mitgegeben, obwohl ich keine Überweisung vom Hausarzt im Krankenhaus abgegeben habe.
Wenn der HA überwiesen hat schon, ja. Man wird aber auch gefragt ob man die Befunde mitnehmen will.
Das ist nicht richtig. Ohne die Vorlage eines Überweisungsscheines darf der Facharzt gar keinen Bericht an den Hausarzt schreiben. Der Grund dafür ist die ärztliche Schweigepflicht, die natürlich auch unter Ärzten gilt. Natürlich kann der Patient den Facharzt vor Ort von der Schweigepflicht entbinden, dann jedoch wäre der Arztbrief eine privat zu liquidierende Leistung.