Darf ein Veganer im Krankenhaus Medikamente bekommen die nicht vegan sind?
Sagen wir mal ein Veganer liegt im Krankenhaus und braucht bestimmte Medikamente die nicht vegan sind. Müssen es ihm die Ärzte und das Pflegepersonal dann verweigern ? Also selbst wenn er sagt er will es ?
Muss er darüber aufgeklärt werden?
15 Antworten
Nein, es gibt keinerlei gesetzliche Regelungen für Veganer in Krankenhäusern. Im Moment bieten noch nicht mal alle Krankenhäuser in Deutschland veganes Essen an, auch wenn es immer mehr wären.
Veganer zu sein ist ja auch kein Rechtsstatus. Das ist einfach nur ein Begriff für ein freiwillig gewähltes Verhalten. Veganer dürfen ja auch alles essen was andere Leute auch essen. Sie wollen eben nur nicht.
Im Veganismus geht es auch nicht darum, alle Tierprodukte zu 100 % strickt zu vermeiden. Es geht darum, Gewalt und Ausbeutung gegen Tiere so gut zu vermeiden, wie das eben in er individuellen Lebenssituation möglich ist. Wenn man als Veganer auf Medikamente angewiesen ist die tierische Bestandteile enthalten, dann nimmt man sie. Wenn es Alternativen ohne tierische Bestandteile gibt, dann nimmt man diese Alternativen. Im Veganismus geht es nicht um Perfektion. Es geht um die Annährung an ein Ideal so gut das eben in der Praxis möglich ist.
Willst Du leben oder sterben?
Der Arzt hat den Beruf erlernt, weil Er leben retten will. Wenn der Patient aus religiösen oder privaten Gründen, bei vollem Bewusstsein eine Medikationen ablehnen tut, kann Dir, der Arzt nicht helfen. Es gibt in seltenen Fällen eine Alternative, doch diese wird meistens nicht von den Kassen getragen und der Patient muss diese selber bezahlen. Doch eine Alternative ist nicht immer wirkungssicher, dafür muss der Patient unterschreiben und damit ist der Arzt abgesichert.
Liebe Leute,
Veganismus ist eine selbst gewählte Lebensweise. Anders als bei Vegetariern ist Veganismus eine echte Einschränkung und eine Herausforderung des so lebenden. Für Krankenhauspersonal ist es eine Zumutung, wenn das komplett durchgezogen wird, zB. nur vegane Bettwäsche, Instrumente, Pflegemittel.
Gibt es gleichwertige Alternativen, sollte es klappen, meistens aber ist es ein erheblicher Mehraufwand.
Vergleiche es mit Leuten, die nicht mit irgendetwas aus Kunststoff zu tun haben wollen... solche Krankenhäuser gibt es nicht.
und wenn einer fixiert werden muss, dann auch mit Lederschlaufen, egal ob der Mensch Veganer ist.
Ein Krankenhaus ist kein Hotel, und die Kosten bezahlt die Allgemeinheit über die Krankenkasse. Ziel ist. Nicht, die persönlichen Bedürfnisse der Patienten größtmöglich zu befriedigen, sondern die Gesundheit und Lebensqualität wieder herzustellen.
Vergleiche es mit religiösen Extremisten- die wollen weder, dass ein Mann eine Frau untersucht, nich, dass Frauen gebildet sind und Ärztinnen werden können. Hurra, die Patientin darf sterben... Nein. Die Mediziner haben einen eindeutigen Auftrag.
Ich möchte keine Pillen, die von etwas stammen, was schon mal ein elektromagnetisches Feld absorbiert haben.... das wäre die nächste Stufe.
Du scheinst sehr reflektiert mit deinem Veganismus umzugehen. Die Veganer, die ich kenne, sind in der Regel sehr radikal und wenig kompromissbereit. Mein Eindruck ist, dass Veganismus häufig wie eine Religion gesehen wird, mit Begriffen wie Missionieren, Ungläubige etc. Und dass alle Biofleischereien brennen sollen...
Ich kenne viele Vegetarier, die in der Regel realitätsnäher argumentieren als diejenigen Veganer, die es als persönlichen Affront auffassen, wenn man keine Veganer Kekse zum Kaffee da hat. Ich denke du kennst diese Leute, die lauthals ihre Lebensweise allen anderen aufzwingen möchten.
Gewalt gegen Tiere und Ausbeutung ist ein weites Feld...aber die Frage zeigt doch die Unsicherheit.
Kennst du diese Veganer persönlich oder aus den sozialen Medien? Da gibt es ja zu jedem Thema Übermotivierte die lauter Schreien als ihre tatsächliche Zahl.
Wenn er selber zustimmt, dann darf man ihm diese Medikamente nicht verweigern. Anders wäre der Fall, wenn er diese Medikamente selber verweigern würde.
Aber ein Arzt kommt doch überhaupt nicht auf die Idee, ein Medikament mit der Begründung "Veganer" zu verweigern - abstruse Vorstellung des FS!
Ja, das habe ich an der Fragestellung auch nicht verstanden. Der Einzige, der in diesem Fall etwas verweigern darf, ist der Veganer.
"Müssen es ihm die Ärzte und das Pflegepersonal dann verweigern ?"
Hä, nein natürlich nicht. Die Ärzte legen dir die Medikamente hin und wenn du die nicht nimmst, ist es allein dein Problem (genauso steht es dir als Veganer frei sie zu nehmen). Irgendwann wirst du dann wegen Behandlungsverweigerung zwangsentlassen.
Kapiere die Frage nicht ob Ärzte dir die nicht vegane Medikamente verweigern würden, wenn der Patient Veganer ist und sie aber trotzdem nehmen möchte. Das macht keinen Sinn
Da vegan eine Lebenseinstellung ist und kein "Allergiepotential" hervorruft, müssen die Ärzte sich auch nich darüber informieren ob die Medikamente vegan sind und dich auch nicht informieren
Das ist ein ziemlich realitätsfernes Verständnis von Veganismus. Im Veganismus geht es nicht darum, alle Tierprodukte zu 100 % strickt zu vermeiden. Es geht darum, Gewalt und Ausbeutung gegen Tiere so gut zu vermeiden, wie das eben in er individuellen Lebenssituation möglich ist. Wenn man als Veganer auf Medikamente angewiesen ist die tierische Bestandteile enthalten, dann nimmt man sie. Wenn es Alternativen ohne tierische Bestandteile gibt, dann nimmt man diese Alternativen. Im Veganismus geht es nicht um Perfektion. Es geht um die Annährung an ein Ideal so gut das eben in der Praxis möglich ist.
Auf solche seltsamen Ideen kommen immer nur Leute die selbst die Ideale einer veganen Lebensweise gar nicht teilen und sich auch nie nähr damit beschäftigt haben.