Ist ein Psychotherapeut für seinen Patienten verantwortlich?
Kann mir das vielleicht irgendjemand erklären...wie kann den ein Psychotherapeut für seinen Patienten verantwortlich sein?ich meine...wenn der Patient von seinem Therapeuten weggeht und sich dann das leben nimmt,da kann doch der Therapeut nichts dafür oder?oder ein hoch depressiver Mensch lässt zuhause alles verwahrlosen...das sieht doch der Therapeut nicht...wenn mir das jemand erklären kann das wäre schön.....
5 Antworten
Ein Psychotherapeut haftet natürlich nicht für seine Patienten. Er versucht ihnen zu helfen.
Die Patienten können ihm natürlich erzählen, was sie wollen. Es geht ja darum ihnen zu helfen und wenn sie die Hilfe nicht wollen kann der Therapeut nichts dagegen tun.
Der Therapeut ist also nicht verantwortlich für seine Patienten. Er gibt ihnen nur Rat und versucht sie zu unterstützen.
Und die Therapeuten können absolut nichts dafür.
Ich habe selbst eine Therapeutin, die denkt ich bin überhaupt nicht mehr suizidgefährdet. Hahaha... sag ich nur. Und sie denkt das, weil ichs ihr erzählt habe. Wenn ich jetzt Selbstmord begehe ( hab ich natürlich nicht vor, aber schonmal solche gedanken) ist das nicht ihre Schuld...
Danke für die tolle Antwort. ich mach das auch nicht gern und ich hab übrigens nächste Woche meinen letzten Termin bei meiner Therapeutin, aber ich bin jetzt schon seit einem Jahr bei ihr und ich sehe absolut keine positiven Effekte. nicht in der Zeit in der ich ihr alles erzählt hab, hast sie mir helfen können, und seitdem ich ihr nicht mehr alles erzähle, kann sie mir auch nicht helfen.
Das ist halt alles etwas komplizierter... Und für meine Therapeutin ist das keine Zeitverschwendung, sondern eine gute einnahmequelle...
In deinem Sinne ist der Therapeut natürlich nicht verantwortlich.
Aber: Er ist (wie jeder andere, der arbeitet) verantwortlich für die Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit seiner Arbeit. Wenn er also grob fahrlässig irgend etwas einfach mal ausprobiert oder andere krasse Fehler macht, ist er schon verantwortlich. Wenn also jemand glaubhaft (!) erzählt, er würde sich am heutigen Tag umbringen und der Therapeut sagt: "Machs halt" - dann wäre er schon verantwortlich. Da es ja auch ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis gibt. Ebensowenig darf er Patienten für eigene Bedürfnisse ausnutzen (bekannt ist z.B. ein Fall, wo ein Therapeut seine Patienten seine Ferienwohnung hat renovieren lassen als Arbeitstherapie...).
Ist ne schwierige Frage von wegen Schweigepflicht und so, aber stell dir mal vor, einer geht zum Psychologen und erzählt dem, dass sein Nachbar von Dämonen besessen ist und er den umbringen muss - und der Therapeut "schweigt"... Bei Eigen- und Fremdgefährdung darf er den Patienten einweisen lassen, was manchmal auch besser ist. Eine komplette Verantwortung ist das natürlich nicht, selbst dann nicht, wenn jemand aus der Psychiatrie entlassen wird und dann sich selbst oder andere verletzt oder so. Trotzdem fragt man sich z.B. bei "geheilten" Sexualstraftätern, ob die Psychologen nicht mitschuldig sind, wenn nochmal was passiert...
Nein, der Patient ist ja nicht sein Kind und sollte es auch nicht werden: Ganz im Gegenteil.
aber der therapeut muss alles dafür tun, dass der 'kranke' mensch gesund wird!
Warum machst du dann eine Therapie? Spielchen spielen ist Zeitverschwendung für dich und deine Therapeutin.