Was hilft bei Knorpelschaden der Kniescheibe und des Mensikus?
Hallo Leute,
ich bin 20 und vor ca einem Jahr schwer aufs linke Knie gestürzt. Hatte eine Knochenstauchung der Kniescheibe und war 6 Wochen auf Gehilfen. Habe das rechte Bein dann sehr stark belastet weil ich teilweise auf Krücken gerannt bin und schwer getragen hab (war im Ausland und musste alles selber machen.
Ich habe mir dann nur 2 Wochen Physio gegönnt. Zurück in Deutschland habe ich dann eine schlechte Diagnose bekommen und ein Rezept für 1 mal die Woche Rehasport verschrieben bekommen. Der Arzt meinte es könne wohl nicht mehr ganz heilen und ich müsse irgendwann im Rollstuhl sitzen. Habe wie gesagt an beiden Kniescheiben beschädigten Knorpel und eine Mensikusdegeneration 2. Grades.
Leider werden die Beschwerden immer größer und ich will nicht einsehen dass ich nicht mehr gesund werden kann. Das ganze stellt auch eine große psychische Belastung dar.
Ich bitte um Ratschläge für gute Ärzte oder andere Dinge die ich für eine Heilung tun kann. Bis jetzt nutze ich nur gelegentlich die BlackRoll. Physio gibt es nur 6 Stunden im Jahr bei der BEK. Herzlichen Dank!
2 Antworten
Hallo,
also der Rollstuhl ist vielleicht übertrieben, aber ein grösserer Knorpelschaden an der Kniescheibe, besonders wenn dann konkrete Beschwerden/Schmerzen da sind, kann einen extrem ausbremsen. Der Meniskusschaden ist dabei wahrscheinlich das geringere Problem.
Ich kann ein Lied davon singen, denn ich habe an einer Kniescheibe einen Knorpelschaden 4. Grades, den ich durch Überlastung im Alter von etwas über 40 bekommen habe.
Wenn das Knie bei jeder Beuge unter Muskeleinsatz schmerzt, dann hat man Probleme, Treppen zu gehen (runter geht gar nicht). Etwas vom Boden aufheben geht nicht mehr normal, man weicht dann auf den Rücken aus, weil man nicht in die Knie gehen kann. Dadurch kann der Rücken überlastet werden...
Ich hatte viele Kniespezialisten konsultiert, ohne dass mir jemand eine grosse Hoffnung auf Besserung gemacht hat. Es hatte beim Gehen so weh getan, dass ich den Fuss kaum auf den Boden bekam, ich lief nur noch mit zwei Gehhilfen rum.
Je länger sich das Problem hinzog und keine Lösung in Sicht war, umso mehr Gedanken machte ich mir, wie das weitergehen soll. 20 Jahren auf Krücken rumhumpeln, bis ich mit dann mit 60 "alt genug" für eine Knieprothese bin?? Was für eine Sch****!
Ein Chirurg machte mir mit einer Arthroskopie eine vage Hoffnung, aber sie hatte nichts gebracht.
Ich habe dann im Internet eine Klinik in Deutschland gefunden, die damals noch ein Internetforum hatte. (Ich lebe in Frankreich). In der Klinik schlugen viele hoffnungslose Fälle auf, also solche, bei denen andere Chirurgen sagten, dass man nichts machen kann.
Dort habe ich mich schliesslich operieren lassen, und ich bin tatsächlich wieder auf die Beine gekommen. Es hat allerdings noch ein ganzes Jahr gedauert, bis ich die Krücken in die Ecke stellen konnte. Der Vastus medialis war so atrophiert, dass er vom Gehirn entkoppelt war, mein Gehirn hatte verlernt, ihn zu aktivieren. Eine sehr engagierte Physiotherapeutin hat ihn dann müsham wieder zum Leben erweckt.
Den langen Text um dir zu sagen, dass ich weiss wovon ich rede und ich mir deine Sorgen vorstellen kann. Die psychische Belastung interessiert die Chirurgen nicht, aber sie beeinträchtigt das Leben mindestens genauso viel wie das physische Problem am Knie.
Ich kann dir den Namen der Chirurgin geben, die mich damals operiert hat. Vom Alter her könnte sie heute noch praktizieren. Ich glaube nicht, dass sie die Einzige ist, die gut auf diesem Gebiet ist, aber mein Eindruck ist, dass es nicht viele Chirurgen gibt, die mit kaputte Kniescheiben gute Resultate haben oder sich an diese heranwagen.
Umso besser, wenn ich mich irren sollte!
Wenn du Lust hast, kannst du dich gerne mit mir austauschen.
Was ich dir vor allem rate ist, nicht das Handtuch zu werfen, nicht aufzugeben, auch wenn dir ein Chirurg eine schlechte Prognose gibt!!
Viele Grüsse.
hol dir eine zweitmeinung bei einem anderen arzt.