Wieso der Vater (75) zur Wutmaschine wird und ist? Demenz?
Hallo Leute!
Ich habe diesen Artikel gelesen und verstehe aber jetzt nicht genau, WIESO Demenz zu Boshaftigkeit führen kann oder zum dauernden meckern des alten Menschen?
Ich kann verstehen, dass sich ältere Menschen beschweren, weil sie sich nicht mehr gebraucht fühlen oder sie denken, ihr Leben war es nicht Wert.
Ich persönlich lebe mit meinem Vater alleine und ich mache ALLES, wirklich ALLES für ihn, jetzt vor allem, da er im Krankenhaus ist und er kaum deutsch spricht. Ich bin Dolmetscher, Kindermädchen, Student, Putzhilfe,Versicherungsagent zu gleich und bin noch damit beschäftigt alles in die neue Wohnung zu räumen.
Verstehen tue ich nur nicht, wieso mein Vater (75) immer nur mit mir meckert oder selbst Wutanfälle bekommt, dabei tue ich doch alles für ihn.
Wie kann eine Demenz da sein? Er meint auch öfters, er vergisst alles immer wieder.
Wie kann Demenz also Boshaftigkeit machen, wie im Artikel beschrieben?
P.S Ich kann ihn nicht alleine lassen. Keine Freunde hat er, keine Verwanten, er hat nur mich und er kann auch ohne mich NICHTS erledigen und machen. Allein schon wegen der Sprache. Eben als ich ihn in die Reha gebracht habe, wegen seinem Rücken , weil die Wirbelsäule versteift wurde, wurde er wieder aggressiv. Auch als er für 2 Tage nach Hause kam und hier wegen dem Umzug ich Kartons füllen musst , kam nur von ihm
" Nichts kann man anderen überlassen " "Du hast das Falsch gemacht"
Ich bin ratlos und frage mich tatsächlich manchmal, wieso ich eigentlich bei ihm bleibe und ihm helfe, obwohl ich ihn schon hätte IMMER verlassen müssen.
Dauernd nur Nörgeleien, dies klappt nicht, das klappt nicht, nichts kann man anderen überlassen. Ich lebe schon seit längerer Zeit für einen 75 jährigen und für mich 25 jährigen. Also für 2 Menschen lebe ich. Und wenn man für eine Person doch alles tut und macht, was in seiner Macht steht, dann muss der Person doch klar werden, dass man sie sehr lieb hat, aber wieso wird sie dann beleidigend und dauern wütend, auf mich? Obwohl ich alles tue. Waschen, Kochen, Einkaufen, Versicherungen, Briefe beantworten, Strom, Wasser, neue Wohnung, Immobilien, Uni, seine Behinderung durch die Operation, die Fahrerei, das ganze Dolmetschen bei den Ärzten und den Schwester, ich bin sogar 24 H abrufbereit, für den Fall das etwas ist, oder mein Vater nichts versteht, was die Ärzte von ihm wollen.
Es gibt keine Familie mehr, auch keine Ehefrau (meine Mutter). Da sie am Krebs verstorben ist. Ich habe ihm heute bei der Aufnahme seine Sachen auf das Bett geschmissen , nachdem er wieder total aggressiv geworden ist auf mich. Ich spüre das, weil ich immer Herzrasen und Bluthochdruck bekomme durch seine Laune und bin dann einfach abgehauen, weil er sehen soll, dass er ohne mich nichts kann. Mir reicht es auch jetzt, wobei ich immer und immer wieder zurückkehre, da ich auch ihn aufpassen muss.
Die neue Eigentumswohnung, da werden wir zwei auch wohnen.
8 Antworten
Du solltest Euch eine Demenzbetreuung ins Haus holen, die Kosten können nach Pflegestufe anteilig von der Pflegekasse übernommen werden.denn seit 1995 ist es ja für alle verpflichtend da einzuzahlen...auch wenn Dein Vater daheim bleibt ... wähle eine Pflegekraft auch nach ihren Sprachkenntnissen aus...
ein Freund von mir hat eine eingestellt, die wohnt auch im Haus seiner Mutter, wenn die Festangestellte Pflegerin Urlaub hat, kommt kurzfristig ein Ersatzpflegekraft :))
die Gehälter sind in der Regel von 1.500 bis 2.500 Euro, abzüglich die Pflegegelder...
Ich wollte ihm schon sagen, dass es mir lieber wäre, wenn Mutter noch am Leben wäre und er nicht. Das ist schon hart, aber ich möchte lieber meine Mutter haben, da ich sie soo sehr geliebt habe
Verstehen kann ich Deinen Gedanken absolut, aber tu das Deinem Vater nicht an und sag ihm so einen Satz. Das wird ihm furchtbar wehtun.
Und wenn er Dement ist, dann kann es nichts dafür. Es mag schwer sein, aber versuch es nicht alles persönlich zu nehmen.
Sprich mal mit einem Arzt, vielleicht kann er Dir helfen, was diesen Frust und die Aggressionen von Deinem Vater angeht.
P.S. Ich hab Deinen Beitrag nun durch Zufall gesehen, weil ich die Antworten durchgelesen habe,aber antworte bitte nicht auf Deine eigene Frage. Unter jeder Antwort gibt es den "Antwort kommentieren" Button, den KLickst Du an und dann kannst Du dem jeweiligen User einen Kommentar unter seine Antwort schreiben. Dann sieht derjenige das auch auf seinem Profil
Du solltest eine Beratung für Angehörige Dementer besuchen. Gibts sicher in jeder Stadt. Er kann nichts dafür, diese Aussetzer machen ihm Angst....weil er sich das selber nicht erklären kann.
Du bist da in einer extrem schwierigen Lage und hast alle Recht langsam zu verzweifeln denn so sollte dein junges Leben wirklich nicht aussehen.
Dein Vater ist aber auch verzweifelt und die Art mit dir umzugehen ist er Ausdruck dessen. Überlege, wie unglücklich er sein muss. Er kann ja quasi mit keinem Menschen reden außer dir und er kann nicht für sich selbst sorgen. Er ist vollkommen abhängig von einer Person und du bist anscheinend auch sein einziger Kontakt nach außen. Klar bist du dann auch sein Blitzableiter. Ob da auch eine beginnende Demenz bei ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Versuche Menschen zu finden, die in einer ähnlichen Lage sind, wie du, z.B. in einer Selbsthilfegruppe:
Einfach mal googeln und anrufen, wenn du was in deiner Nähe findest.
Demenz/Alzheimer ist nicht auf einmal da, es schleicht sich langsam ein und zumindest zu Anfang merken die Erkrankten selbst, dass etwas mit ihnen nicht stimmt. Das kann durchaus zu Ängsten führen und die Frage ist immer, wie diese Ängste verarbeitet werden. Die einen werden traurig und depressiv, andere werden wütend und aggressiv.
Ob dein Vater wirklich an Demenz erkrankt ist, können Ärzte feststellen. Wenn es das nicht ist, dann ist es vielleicht eine Altersdepression. Du schreibst ja selbst, dass du allein dich kümmerst und er keine Freunde hat und wahrscheinlich auch nie finden wird, wenn er sich nicht einmal verständigen kann. Wieso spricht er nicht Deutsch? Ist er gerade erst hier angekommen?
Dir muss auch klar sein, dass ein an Demenz erkrankter Mensch irgendwann ständig betreut werden muss. Diese Menschen sind ab und an sehr aktiv aber sie vergessen, mit was sie sich zuletzt beschäftigt haben. In der Küche kann das gefährlich werden.
http://www.lpfa-nrw.de/selbsthilfe-gespraechskreise.html