Zu welchen Arzt geht man wenn es um das Stottern geht?

12 Antworten

Es sind hier ja viele Stellungnahmen abgegeben worden, von denen die wenigsten Antworten auf die gestellte Frage sind.

Zunächst einmal: Ich kenne nur wenige Ärzte (das ist sicher mit "Mediziner" gemeint), die Stottern behandeln, d.h. selbst Maßnahmen durchführen, die zu einer Verbesserung der Sprechflüssigkeit beitragen sollen.

Es gibt aber Ärzte, die speziell dafür ausgebildet sind, Störungen des Sprechens (darunter fällt Stottern), der Sprache und der Stimme zu diagnostizieren und Therapiemaßnahmen einzuleiten (und zu überwachen), meist durch andere, nämlich Logopäd/inn/en und andere Sprach-Sprech-Stimmtherapeuten).

Diese Ärzte heißen "Phoniater". Das sind HNO-Ärzte mit einer speziellen (großen) Zusatzausbildung. Daneben gibt es HNO-Ärzte, die eine "kleinere" Zusatzausbldung absolviert haben. Sie haben das Recht, die Zusatzbezeichnung "Stimm- und Sprachstörungen" auf ihrem Briefbogen und Praxsischild zu führen.

An solche Ärzte sollte man sich als Stotterer wenden, evtl nachdem man den Hausarzt konsultiert hat. Diese Ärzte wissen, oder sollten es zumindest, welche Therapeuten es in der Nähe gibt, die besonderes Interesse an Stottern und Erfahrung mit der Behandlung haben.

Du gehst zu deinen Hausarzt und der Schreibt dir eine Überweisung zum HNO (der klärt ab ob alles OK ist) und dann geht es weiter zur Logopädin. Mit der machst Du dann Sprachübungen.

Arnel 
Beitragsersteller
 17.05.2008, 16:11

Vielen Dank an ALLE für die Antworten!

ganzneuelola60  17.05.2008, 14:31

DH

Ich würde erst zum internisten gehen, falls das stottern physische ursachen hat. Der wird dDich dann an den Logopäden überweisen.

Katharina94  18.05.2008, 12:33

Stottern hat in den wenigsten Fällen psychische Ursachen. Bei erwachsenen Stotternden kann eine Psychotherapie hifreich sein, weil Stottern eine sehr belastende Behinderung sein kann. Auch hier: sich erkundigen, ob der Therapeut Erfahrung mit der Behandlung von Stottern hat (und welche), oder in Kombination mit Logopädie. Eine Überweisung zu einem Psychologen ist nicht erfoderlich, ein Internist wird meist auch kaum beurteilen können, ob psychische Ursachen vorliegen.

Tigerkater  18.05.2008, 13:10
@Katharina94

Hallo Katharina94: Man sollte schon physische und psychische Ursachen unterscheiden können !! Trotzdem ein freundlicher Gruss.

Katharina94  31.05.2008, 23:25
@Tigerkater

Hallo Tigerkater: Ich hatte mich tatsächlich verlesen, Danke für den Hinweis! Die "physischen" Ursachen wären aber höchst selten, idiopathisches Stottern ist eine neurologische Störung, ein Nachweis wäre eine CT, wird nie gemacht. Die einzige physische Ursache, die mir bekannt ist, ist ein Schlaganfall. Stottern würde dann bei bis dahin flüssig sprechenden Erwachsenen auftreten, da wäre die erste Adresse das nächste Krankenhaus. Freundlicher Gruß zurück!

Auf jeden Fall erst zum Hausarzt gehen. Dieser überweist dann an den Logopäden.

Auch versuchen, einen Gesangslehrer zu finden. Durch Singen bekommt man Stottern sehr gut weg (Atemtechnik).

Katharina94  18.05.2008, 12:20

"Durch Singen bekommt man Stottern sehr gut weg" - mit Verlaub, das ist kompletter Unsinn. Es gibt viele ausgebildete Sänger, die stottern, Singen und Sprechen sind unterschiedlich gesteuerte Vorgänge.

Lena101  18.05.2008, 17:27
@Katharina94

Es stimmt, dass Stotterer manchmal problemlos singen können, aber durch Singen lässt sich Stottern nicht heilen.

ganzneuelola60  17.05.2008, 14:38

Werbung in eigener Sache? :-))

critter  17.05.2008, 14:43
@ganzneuelola60

Ich mache keine Werbung, sondern das ist einfach so! Ein kundiger Arzt schlägt Gesangsunterricht vor.

Ein Mediziner behandelt das gar nicht. Da hilft die Logopädie wohl immer noch am besten. Fachärzte sehen Krankheiten nicht so gerne, die man nicht mit Medikamenten behandeln kann.

Andreas Starke  13.06.2014, 13:14

Dass Ärzte oft lieber mit Medikamenten behandeln, ist wohl richtig, aber vor allem, weil die Ausstellung einer Verordnung schnell geht und weil die Patienten das so wünschen.

Das Hauptinteresse hat aber natürlich die pharmazeutische Industrie. Mit Medikamenten lässt sich Geld verdienen. Deswegen geht ein großer Zeil des Geldes für therapeutische Forschung in die Pharmazie und kommt auch daher.