Opioid oder besser nicht?

2 Antworten

Ich fürchte, auf die Frage gibt es keine generell gültige Antwort. Jedes Medikament hat seine Einsatzgebiete. Ich würde weder dazu raten, Opioide den NSAR generell vorzuziehen noch umgekehrt.

Meiner Meinung nach sind die meisten Ärzte bei uns allerdings viel zu zurückhaltend mit Opioiden. Ich kenne Fälle, bei denen Patienten viele Jahre lang nur mit (Unmengen) NSAR behandelt wurden, obwohl diese nicht genug wirkten, die Schmerzen somit chronisch wurden und sich die Patienten damit schlussendlich noch den Magen kaputt gemacht haben. Warum hier nicht schon viel früher auf sublingual oder transdermal verabreichte Opioide zurückgegriffen wurde, ist für mich absolut unbegreiflich.

Tatsache ist, dass Opioide bei der Behandlung von starken Schmerzen hervorragenden Nutzen aufweisen und die Suchtgefahr bei einer kontrollierten Therapie meist sehr gering ist. Klar entsteht eine körperliche Abhängigkeit, die ist jedoch bei Abschluss der Therapie durch kontrolliertes Ausschleichen gut in den Griff zu bekommen. Leider ist hier als Folge der Opioidkrise scheinbar eine allgemeine Zurückhaltung entstanden. Allerdings muss klar gesagt werden, dass die Opioidkrise nicht die Folge einer kontrollierten Behandlung von Schmerzpatienten ist.

Zusammengefasst: Sollte die Ursache der Schmerzen nicht zeitnah gelöst werden können und/oder die üblichen Schmerzmittel keine ausreichende Wirkung erzielen, ist eine kontrollierte Schmerztherapie mit Opioiden meiner Meinung nach eine sehr gute Option und sollte besser früher als später begonnen werden, bevor die Schmerzen chronisch werden und auch mit Opioiden nicht mehr gut in den Griff zu bekommen sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

kllaura 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 18:54

Ich wurde mit 8 Jahren im Testprogramm aufgenommen. Das wurde nach 2 Wochen abgebrochen, da es sehr oft mit Opioiden zur Atemdepression kam. Darauf wurde ich von meiner Mutter zum Psychiater geschickt, der mir bescheinigte, dass ich Oxycodon-Abhängig bin (nach 2 Wochen) und dass ein Entzug bei mit nicht empfohlen würde, da es im Kindsalter zu schweren psychischen Komplikationen führen könnte. So hatte ich ein Schmerzmittel, was wirkte, aber ich musste es auch dann verordnen lassen, wenn ich es nicht brauchte. Ab 14 Jahre war ich nicht mehr Abhängig vom Oxycodon und nehme es natürlich noch immer. Nichtsteroide Schmerzmittel kann ich als Tablette nicht nehmen, da die Leber den Wirkstoff blockiert.

Grundsätzlich finde ich, dass man die Ursache eines Schmerzes vermeiden bzw. bekämpfen sollte, statt zu Schmerzmitteln zu greifen.

Ist der Schmerz sehr heftig, und die Ursache kann nicht abgestellt werden, dann sind Opioide nötig, die man dann aber auch permanent nehmen sollte, damit der Schmerz erst gar nicht entsteht.

Andere Arten des Schmerzes sind im allgemeinen mit den üblichen Mitteln, wie Ibu, Paracetamol, in den Griff zu bekommen. Und meistens sind diese Schmerzen ursächlich auch eher kurzfristigerer Natur, sodass keine Abhängigkeit entstehen kann.


Tigerkater  09.09.2024, 16:41

Hallo : Hast Du diese Antwort ernst gemeint ?

Dass man Ursachen für einen Schmerz vorbeugend vermeiden sollte, dürfte selbstverständlich sein.

Opioide bei heftigen Schmerzen einzunehmen ist eine möglich Alternative. Diese dann allerdings permanent einzunehmen, damit der Schmerz erst gar nicht entsteht, ist schlechthin Unsinn !

kllaura 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 19:13

Da gebe ich dir recht. Ich habe aber im Bezug auf Schmerzmittel dir Rote Liste verglichen. Opioide haben bei Überdosierung die Atemdepression. Sonst sehr wenige Nebenwirkungen. Viele sagen, wie schädlich die Opioide sind. Leider sind diese bei Kindern aber schlecht zu dosieren.