PKV- Falsche Abrechnung durch Physio?
Hallo,
mein Orthopäde hat mir ein Privatrezept (10*KG, 10*MT, 10*Massage und 10*Naturmoor) ausgestellt. Bei meinem Physio habe ich Leistungen - ein Mix aus KG, MT und Massage - in 5 Doppeleinheiten (je 2*30min) erhalten.
Jetzt rechnet der Physio das volle Privatrezept von 10*KG, 10*MT, 10*Massage und 10*Naturmoor ab.
Meine Fragen/Feststellungen im Besonderen:
- Offensichtlich habe ich maximal 5 * Wärme (Naturfango) bekommen - daher sind 10 * m.E. falsch - richtig?
- Kann er pro 30 min Einheit wirklich 1*KG und 1*MT und 1*Massage abrechnen?
- Interessanterweise hat er zudem 10 verschiedene Daten angegeben, von denen 5 offensichtlich falsch sind.
Was mache ich nun.
1.) Die Abrechnung nicht bezahlen und reklamieren? Worauf muss ich hier aufpassen?
2.) die PKV einschalten?
Vielen Danke für Tipps
ps. ich habe zwar fleissig gesucht im Forum/Google aber keine passende Antworten darauf gefunden
4 Antworten
Grundsätzlich:
Wer voll privat versichert ist, -also ohne Beihilfestelle-, der kann mit dem Therapeuten seiner Wahl alles verhandeln. So kannst Du die Beh.-Dauer genauso aushandeln wie den Preis für die erbrachte Leistung. Das ist zwar unüblich, aber dennoch erlaubt. Mit anderen Worten: Du hättest Dich vor den Behandlungen wenigstens über Preis und den Ablauf der Behandlungen erkundigen sollen.
Die Manuelle Therapie am selben Tag wie die Krankengymnastik und die Massage, dazu die Fangopackung? Das ist total unüblich. Besser ist eine Kombi bestehend aus: Fango mit Krankengymnastik, dann ein Tag Pause, und am übernächsten Tag die Massage mit Manueller Therapie.
Verhandlungssache ist wie lange die Fa.-Packung und wie lange die KG dauern, das Gleiche gilt für kl. Mass und MT. Alles an einem Tag ist unprofessionell. Was ich nicht verstanden habe ist Deine Erklärung bzgl. der Behandlungszeit.
In den mir bekannten Einrichtungen wird bei voll privat versicherten Patienten für jede der o. g. Behandlungen 30 Min. angesetzt. Aber die Vor- u. nachbereitenden Arbeiten sind da includiert. Sind dem Pat. die Kosten für diese Dauer zu hoch, wird ein günstigerer Preis angeboten, dafür entsprechend verkürzte Behandlungsdauer.
Wenn Du das mit "30 min Einheiten eines Physiotherapeuten" meinst, dann scheint mir alles i. O. zu sein. Nur, dass alle vier Anwendungen in einem Termin gegeben werden, ist absolut unüblich.
Kann er pro 30 min Einheit wirklich 1*KG und 1*MT und 1*Massage abrechnen?
Nein - dafür gibt es durchaus festgelegte Behandlungszeiten:
Und ich denke nicht, dass derlei Behandlungsdauer bei PK-versicherten Personen kürzer sind, als bei gesetzlich versicherten Personen.
Danke für deinen Hinweis! Ich habe mal versucht entsprechende Zeiten für die PK zu recherchieren, aber leider erfolglos. Aber ich bleibe an dem Thema mal dran!
Die PKV Zeiten lehnen sich an die zeitlichen Einheiten der Beihilfe an!
Privatversicherung lehnen sich auch bei den Gebühren, für die verschiedenen Physiotherapie Einheiten, an die der Beihilfe an.
Mittlerweile habe ich es in der Gebührenordnung meiner PKV finden können: KG =20min, Manuelle Therapie = 30min; Massage 20min; Wärme ohne Angabe ... aber das hat wohl wenig mit der tatsächlichen Dauer beim Physiotherapeuten zu tun, sondern wird wohl "üblich" in der Branche umgelegt ....
Selbst als GKV habe ich von meinem Orthoonkel andere Sachen verordnet bekommen, als der Physio- und Ergotherapeut für richtig erachtet hat. Darauf wurde kurz Rücksprache mit dem Arzt gehalten und die Sache war erledigt. Als Privatpatient kannst du selbst alles vereinbaren. Du bist für ihn Selbstzahler. Du zahlst eine Leistung, die du erbracht haben möchtest. Und dann kommt die Krankenkasse. Ob sie teurere Behandlungen bezahlt, steht aus einem anderen Blatt.
KG = max. 20 Minuten
Massage = max. 20 Minuten
manuelle Therapie = 20 Minuten
plus Wärme ~ macht zusammen ca. 60 Minuten
Wenn Du 60 Minuten pro Termin erhalten haben solltest, wäre es in Ordnung.
Davon hättest Du dann 10 Termine haben müssen!
Sprich den Physiotherapeuten darauf an, die Krankenversicherung hat mit den abgerechneten Einheiten des Physiotherapeuten nichts zu tun.
Bis zur Klärung nicht bezahlen! Passieren kann dabei gar nichts.
alleine eine Fangopackung sollte mindestens 20 Minuten wirken:
Die Anwendungsdauer beträgt mindestens 20 Minuten, wobei die Wärme des Fangos in das tief liegende Gewebe eindringen kann und dieses somit lang anhaltend und wirkungsvoll erwärmt.
Natürlich habe ich am Anfang der Behandlung versucht zu verstehen, wie sich das Privatrezept von 10*KG, 10*MT, 10*Massage und 10*Naturmoor in Leistungseinheiten des Physiotherapeuten umsetzen lassen. Ganz gelungen ist es mir im voraus nicht. Es wurde mir erklärt, dass es üblich ist diese Rezepteinheiten in die 30 min Einheiten eines Physiotherapeuten umzulegen.
In der Abrechnung wurde mir dann genau klar, wie diese Umlegung funktioniert und dass die Behandlungsdauer aus den Gebührenordnungen nichts mit den tatsächlichen vor Ort zu haben. Das trifft mich scheinbar aber nicht alleine sondern ist gelebte Praxis.