PKV- Falsche Abrechnung durch Physio?

4 Antworten

Grundsätzlich:

Wer voll privat versichert ist, -also ohne Beihilfestelle-, der kann mit dem Therapeuten seiner Wahl alles verhandeln. So kannst Du die Beh.-Dauer genauso aushandeln wie den Preis für die erbrachte Leistung. Das ist zwar unüblich, aber dennoch erlaubt. Mit anderen Worten: Du hättest Dich vor den Behandlungen wenigstens über Preis und den Ablauf der Behandlungen erkundigen sollen.

Die Manuelle Therapie am selben Tag wie die Krankengymnastik und die Massage, dazu die Fangopackung? Das ist total unüblich. Besser ist eine Kombi bestehend aus: Fango mit Krankengymnastik, dann ein Tag Pause, und am übernächsten Tag die Massage mit Manueller Therapie.

Verhandlungssache ist wie lange die Fa.-Packung und wie lange die KG dauern, das Gleiche gilt für kl. Mass und MT. Alles an einem Tag ist unprofessionell. Was ich nicht verstanden habe ist Deine Erklärung bzgl. der Behandlungszeit.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

LeiderOhnePlan 
Beitragsersteller
 23.04.2023, 21:04

Natürlich habe ich am Anfang der Behandlung versucht zu verstehen, wie sich das Privatrezept von 10*KG, 10*MT, 10*Massage und 10*Naturmoor in Leistungseinheiten des Physiotherapeuten umsetzen lassen. Ganz gelungen ist es mir im voraus nicht. Es wurde mir erklärt, dass es üblich ist diese Rezepteinheiten in die 30 min Einheiten eines Physiotherapeuten umzulegen.

In der Abrechnung wurde mir dann genau klar, wie diese Umlegung funktioniert und dass die Behandlungsdauer aus den Gebührenordnungen nichts mit den tatsächlichen vor Ort zu haben. Das trifft mich scheinbar aber nicht alleine sondern ist gelebte Praxis.

Winherby  24.04.2023, 11:15
@LeiderOhnePlan

In den mir bekannten Einrichtungen wird bei voll privat versicherten Patienten für jede der o. g. Behandlungen 30 Min. angesetzt. Aber die Vor- u. nachbereitenden Arbeiten sind da includiert. Sind dem Pat. die Kosten für diese Dauer zu hoch, wird ein günstigerer Preis angeboten, dafür entsprechend verkürzte Behandlungsdauer.

Wenn Du das mit "30 min Einheiten eines Physiotherapeuten" meinst, dann scheint mir alles i. O. zu sein. Nur, dass alle vier Anwendungen in einem Termin gegeben werden, ist absolut unüblich.

Kann er pro 30 min Einheit wirklich 1*KG und 1*MT und 1*Massage abrechnen?

Nein - dafür gibt es durchaus festgelegte Behandlungszeiten:

https://www.tk.de/techniker/leistungen-und-mitgliedschaft/informationen-versicherte/leistungen/weitere-leistungen/reha-massnahmen-und-vorsorge-kuren/krankengymnastik-massagen-heilmittel/behandlungsdauer-krankengymnastik-massagen-heilmittel-2009076

Und ich denke nicht, dass derlei Behandlungsdauer bei PK-versicherten Personen kürzer sind, als bei gesetzlich versicherten Personen.


LeiderOhnePlan 
Beitragsersteller
 23.04.2023, 15:56

Danke für deinen Hinweis! Ich habe mal versucht entsprechende Zeiten für die PK zu recherchieren, aber leider erfolglos. Aber ich bleibe an dem Thema mal dran!

Charlie69  23.04.2023, 18:24
@LeiderOhnePlan

Die PKV Zeiten lehnen sich an die zeitlichen Einheiten der Beihilfe an!
Privatversicherung lehnen sich auch bei den Gebühren, für die verschiedenen Physiotherapie Einheiten, an die der Beihilfe an.

LeiderOhnePlan 
Beitragsersteller
 23.04.2023, 21:09
@Charlie69

Mittlerweile habe ich es in der Gebührenordnung meiner PKV finden können: KG =20min, Manuelle Therapie = 30min; Massage 20min; Wärme ohne Angabe ... aber das hat wohl wenig mit der tatsächlichen Dauer beim Physiotherapeuten zu tun, sondern wird wohl "üblich" in der Branche umgelegt ....

Selbst als GKV habe ich von meinem Orthoonkel andere Sachen verordnet bekommen, als der Physio- und Ergotherapeut für richtig erachtet hat. Darauf wurde kurz Rücksprache mit dem Arzt gehalten und die Sache war erledigt. Als Privatpatient kannst du selbst alles vereinbaren. Du bist für ihn Selbstzahler. Du zahlst eine Leistung, die du erbracht haben möchtest. Und dann kommt die Krankenkasse. Ob sie teurere Behandlungen bezahlt, steht aus einem anderen Blatt.

KG = max. 20 Minuten

Massage = max. 20 Minuten

manuelle Therapie = 20 Minuten

plus Wärme ~ macht zusammen ca. 60 Minuten

Wenn Du 60 Minuten pro Termin erhalten haben solltest, wäre es in Ordnung.

Davon hättest Du dann 10 Termine haben müssen!

Sprich den Physiotherapeuten darauf an, die Krankenversicherung hat mit den abgerechneten Einheiten des Physiotherapeuten nichts zu tun.

Bis zur Klärung nicht bezahlen! Passieren kann dabei gar nichts.


wilees  23.04.2023, 16:12

alleine eine Fangopackung sollte mindestens 20 Minuten wirken:

https://www.seidler-physiotherapie.de/unsere-leistungen/waermeanwendungen-mit-fango-bzw-naturschlamm/

Die Anwendungsdauer beträgt mindestens 20 Minuten, wobei die Wärme des Fangos in das tief liegende Gewebe eindringen kann und dieses somit lang anhaltend und wirkungsvoll erwärmt.

Charlie69  23.04.2023, 17:16
@wilees

offensichtlicher Rechenfehler meinerseits!
4x 20 Minuten ergibt natürlich 80 Minuten und nicht 60!