Schmerzen in Schulter nach Sturz auf Ellbogen - wann zum Arzt?
Hallo ihr lieben,
ich (21,w) bin vergangenen Sonntag (mit recht viel Schmackes...) ausgerutscht und auf meinen rechten Ellbogen & Hüfte gefallen. Erstmal hat mir nichts wehgetan, erst am Montag morgen hatte ich dann Schmerzen im Rücken, Nacken und der rechten Schulter. Die Rückenschmerzen bzw Steifigkeit werden langsam besser (hab in dem Bereich sowieso öfter mal Probleme), doch die Schmerzen in der Schulter sind seit Montag eher schlimmer geworden als besser. Sie sind ohne Schmerzmittel auszuhalten, aber schon recht deutlich.
Bewegungen, die besonders wehtun:
im Auto mit dem rechten Arm nach links lenken, Schürzengriff, meine Haare oder Schweif meines Pferdes kämmen, generell Außenrotation & Abduktion. Auch in Ruhe habe ich seit gestern (leichte) Schmerzen, besonders, wenn die Muskulatur kalt ist. Nicht dramatisch, aber beim Einschlafen nervig (finde einfach keine Position, in der nix wehtut). Die Schmerzen sind v.a. im Bereich des Schulterblatts (M. infraspinatus) sowie leicht oberhalb, ins Gelenk ziehend (M. supraspinatus?). Nur im Gelenk selbst habe ich keine Schmerzen. Der Druckschmerz ist eher gering, maximal wie bei Muskelkater (wobei man an dieser Stelle selbst ja recht schwer rumdrücken kann 😄 )
Nun meine Frage: Ab wann (also nach wievielen Tagen ohne wirkliche Besserung) kann ich davon ausgehen, dass es wahrscheinlich keine Muskelzerrung o.ä. mehr ist, sondern eher eine "behandlungsbedürftige" Verletzung z.B. der Sehnen (Rotatorenmanschette)? (Dass irgendwas gebrochen oder gar ausgekugelt ist, halte ich für sehr unwahrscheinlich, da wären die Schmerzen schätze ich noch sehr viel stärker). D.h.: ab wann sollte ich zum Arzt gehen? (Ich bin halt der Meinung, dass man mit "Lappalien", die auch ohne Arzt ggf. mit Schmerzmitteln in relativ kurzer Zeit ausheilen, nicht direkt zum Arzt rennen muss, weil es sicherlich Leute gibt, die diese Termine dringender brauchen.)
Würde es auch reichen, zuerst zum Hausarzt zu gehen - bei dem würde ich morgen, wegen eines anderen, sagen wir mal "Notfalls" vorbeischauen und hoffentlich kurzfristig einen Termin bekommen? Ich habe hier bisher "nur" einen Hausarzt, den ich auch sehr mag, und keinen (guten) Orthopäden, mit letzteren habe ich ohnehin eher schlechte Erfahrungen gemacht. Ein Orthopäde würde ja wahrscheinlich (bis auf Röntgen, falls vorhanden) erstmal eh nicht mehr als Funktions/Bewegungstests machen können, und das kann ein "normaler" Hausarzt doch eigentlich auch? Bekommt man als Kassenpatient mit einer Überweisung vom Hausararzt beim Orthopäden auch ggf. schneller einen Termin?
Vielen Dank schon mal und liebe Grüße,
kaecks
2 Antworten
Aufgrund Deiner außergewöhnlich guten Schilderung, -das ist hier leider die Ausnahme-, der Symptome wage ich zu vermuten, dass die Supraspinatussehne überreizt ist, vielleicht sogar entzündet. Schmerz bei Außenrot. und Abduktion weisen darauf hin, sowie der Hinweis auf die eh bereits öfters vorhandenen Probleme im Schultern-/Nackenbereich.
Von Schmerztabl. halte ich erstmal garnichts, denn sie lassen den Schmerz ausgerechnet dann verschwinden, wenn er wichtig ist. Denn der Schmerz zeigt uns, -was nicht gut ist, -und was wir sein lassen sollen. Ist der Schmerz ausgeknipst, ist die Schutzfunktion dahin und bewegen wir uns als ob nichts wäre. Das verschlimmert dann sehr oft die Ursache des Schmerzes.
Was anderes ist es, wenn wir eine Entzündung mit entzündungsbekämpfenden Mittel behandeln, dabei bevorzuge ich für mich natürliche Substanzen wie z. B. Astaxanthin oder Cissus.
Ja, geh erst mal zum Hausarzt, er kann Dir eine Kortisonspritze setzen, dann sollte die entzündete Sehne erst mal beruhigt sein. Nur ein oder zwei Injektionen dieses Zeugs lassen keine Nebenwirkungen befürchten, helfen aber sehr gut.
Gegen die Ursache sollte er Dir KG verordnen, dort lernst Du Übungen die für die Supraspinatussehne entlastend wirken, ein paar Massagen zur rascheren Lockerung der Region wären wohl auch sehr angebracht. Du selbst kannst kurzfristig mit der Wärmflasche nur für den Nackenbereich und den Trapezius, sowie mit einem Coolpack für das Schulerarmgelenk für Linderung sorgen. VG
Also mir fällt im Moment kein Procedere ein, mit dem man eine entzündete Sehne von einer an/-gerissenen unterscheiden könnte. Zu mal speziell die Supraspinatussehne eh aus einem "Guß" besteht, es also ein "angerissen" nicht geben kann. Die Achillessehne, ja da ist es etwas anderes, die besteht aus vielen einzelnen dünnen Strängen die leicht verflochten zur Einheit werden, dadurch resultiert die enorm hohe mögliche Spannkraft und Energieabgabe, z. B. bei Sprüngen.
Diese 6 x 20 min-Behandlungen, wenn´s gut läuft 2 X 6 x 20 min pro Quartal sind wirklich für den richtig BS-Geschädigten nur der berühmte Tropfen. Das kann ich Dir als ebenfalls Rückenpatient bestätigen, ich habe "6 x Rücken" (Prolapse). Mir hat eine Reha, mit dem Ziel eine OP zu vermeiden, gut über die Runden geholfen, zudem mache ich versch. Kräftigungsübungen an meinem "Totalflex" genannten Hometrainer. Dazu nehme ich gegen die entzündlichen Prozesse das Astaxanthin, auch den Muskeln hilft dieses sehr gut. Dazu nehme ich Chondroitin- und Glucosamin-Sachen versch. Hersteller, auch die spüre ich positiv, auch wenn viele Gegner behaupten, dies sei nur ein Placeboeffekt. So komme ich gut, heisst überwiegend schmerzfrei, über die Runden. Wie es wäre, wenn ich die Piaffe üben würde, weiß ich natürlich nicht.
Für Dich wäre evtl. eine Genehmigung der KK (falls geszl. versichert) über "Rehasport" auch hilfreich, hängt natürlich immer von der Art der Übungen, - und somit vom Übungsleiter ab. Frag Deine Kasse mal nach Rehasport, das geht so 12 bis 18 Monate lang pro Kurs. Ja oder auch mal so wie ich eine richtige stationäre Reha, in der konzentriert, Tag für Tag, bis zu 6 versch. Anwendungen Deinen Körper beaufschlagen.
Das Kortison, falls es der Arzt für angebracht hält, bitte wirklich nur ein bis zweimal, denn wenn es zur lieben Gewohnheit wird, kommen auch Nebenwirkungen. Alles Gute, Winherby
PS: Vieleicht auch für Dichetwas?: https://www.ebay.de/i/282679663374?chn=ps&dispItem=1
Die Ruptur der Sehne diagnostiziert man sehr gut mittels Ultraschall.
Das Bild unterscheidet sich sehr deutlich von dem einer Entzündung !!
Sorry....ist eine Sehnenscheidenentzündung ebenfalls im oder nur Ultraschall sichtbar?
Sicher im Ultraschall, wie schon gesagt !!
Nur natürlich nicht. Invasiv sieht man dies selbstverständlich auch.
Unfall > unverzüglich zum Orthopäden.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Mit dem Schulter-/Nackenbereich hatte ich bisher eigentlich nie Probleme (gut, mal nen verspannten Nacken, aber wer hat das nicht). Bei mir ists eher die BWS & LWS (Bandscheibenvorfall), die rumzicken. Das meinte ich.
Ich muss sagen, dass die gängigen, rezeptfreien Schmerztabletten bei mir mittlerweile ohnehin nicht mehr wirken. Hab schon relativ lange bzw oft 2-3x täglich Ibu 800 wegen einer Knieverletzung und meinen LWS-Problemen nehmen müssen. Für letzteres ist es der einzige Ausweg aus dem "Schmerz-Schonhaltung-Verspannung-Schmerz"-Teufelskreis, wenn es mal wieder ganz akut ist.
Generell halte ich auch nix davon, der "Bequemlichkeit" halber Schmerzmittel einzunehmen. Ein bisschen Schmerz hält man schon aus und wenn es nicht auszuhalten ist, kommt man mit 400er Ibuprofen eh nicht weit.
Nur rein aus Interesse: wie unterscheidet man (ohne Ultraschall, MRT etc.) eine gereizte/entzündete von einer (an)gerissenen Sehne? Lässt sich das ohne Bildgebung schon vorher "eingrenzen"?
Die Kortisonspritzen werde ich mal ansprechen, danke.
Was KG / Physiotherapie angeht, bin ich ohnehin gerade am Überlegen. Aufgrund meiner dauerhaften Rückenprobleme, die sich auch nicht mit ("physiotherapeutisch überwachtem") Muskelaufbau in den Griff bekommen lassen und mich in meinem Hobby (Dressurreiten) recht stark einschränken, wäre es für mich wohl nicht schlecht, über ein paar Monate wöchentlich zur Physiotherapie zu gehen, um die verspannte Muskulatur endlich etwas lockerer zu bekommen.
Diese "6x20min" sind mMn immer ein Tropfen auf den heißen Stein....