40mg ritalin tägl., ich spüre keine wirkung..
ich habe von meinem arzt nach der diagnose ADHS ritalin verschrieben bekommen und nehme es seit 3 tagen 4 x tägl. 10mg. zur information: ich bin 33 jahre und nach der diagnose ADHS wurden EEG, schädel-CT und ein grosses blutbild gemacht, d.h. vitaminmangel, schilddrüse und das übliche kann ausgeschlossen werden.
ich habe mich durch viele foren gelesen, aber die meisten schreiben immer nur von überdosierung, herzrasen, nervosität, etc.
nun meine frage: ist das normal, wenn ich nix spüre?? ich merke an mir selbst keine wirkung, wenn ich die tablette nehme und merke auch nicht, wenn sie nachlässt. in meinem körper ändert sich eigentlich gar nichts. nur meine träume sind nicht mehr so chaotisch und ich bin am morgen wesentlich aufgeweckter. aber sonst ist eigenlich alles wie immer...
alle schreiben immer, sie spüren genau, wenn die wirkung nachlässt und wann sie beginnt.. hab ich das falsche medikament? was sollte ich spüren?
7 Antworten
Hallo GundelGaukeley, interessante Überlegungen von dir. =)
Ich selber bin auch eine erwachsene ADSlerin und nehme z.Z. 56 mg Concerta. Um die optimale Wirkstoffdosis festzustellen, wird üblicherweise mit Ritalin-Tabletten mit kurzer Wirkungsdauer begonnen. Danach wechseln viele zu Medis mit Langzeitwirkung.
Wie die meisten spürte auch ich bei der Ersteinnahme von Ritalin die Wirkung von Methylphenidat. Bei mir war es ein Aha-Erlebnis, wie wenn ein Schleier gelüftet werden würde. Der markanteste Unterschied mit Medi ist, dass sich mein Gedankenchaos reduziert und sich meine innere Unruhe verringert. Somit bin ich fähiger meine Handlungen besser zu steuern. Ich bin nach wie vor derselbe Mensch mit den gleichen Schwächen und Stärken. Verhaltensprobleme können mit Ritalin & Co. nicht gelöst werden, sondern schaffen "bloss" eine bessere Basis auf körperlicher Ebene. Für ein erfolgreicheres Alltagsleben ist deshalb aus meiner Sicht verhaltenstherapeutische Massnahmen unerlässlich.
Dass du nun besser schläfst und somit erholter bist, freut mich sehr für dich. Vielleicht ist es wegen dem Medi oder vielleicht auch weil du jetzt irgendwie gelassener bist. Grundsätzlich benötigt ja nicht jeder ADSler medikamentöse Unterstützung, um den heutigen gesellschaftlichen Anforderungen nachzukommen.
Deshalb wären deine ADSler-Schwierigkeiten interessant und welche Wirkung du vom Medi erhoffst. Es wäre möglich, dass du die Veränderungen selber nicht wahrnimmst. ADSler sind ja eh für ihre andere Wahrnehmung bekannt. ;-) Deshalb sind die Aussagen von Mitmenschen hilfreiche Hinweise.
Obwohl ich praktisch nichts über dich weiss, wage ich trotzdem eine kritische Äusserung zu der Anfangsdosis. Nach meinem Wissen beginnt man in der Regel mit 2 x 5mg Ritalin und erhöht langsam die Einzeldosis in einigen Tagesabständen. Es ist wichtig mit niedriger Dosis zu beginnen, da die optimale Medikation sehr persönlich und individuell ist. Es gibt auch ADSler, die mit SSRI-Antidepressiva gute Erfahrungen machen.
Wenn deine Unsicherheit bezüglich der Wirkung von Ritalin weiterhin besteht, empfehle ich dir, deinen Arzt zu kontaktieren. Eine Bekannte von mir empfiehlt folgendes ADHS-Forum
http://www.adhs-anderswelt.de/
Ich selber kenne diese Plattform nicht, doch vielleicht bekommst du dort die gewünschten Informationen. Auf jeden Fall wünsche ich dir noch viele gute Antworten. Möge dein Selbstzweifel stets geringer werden und dafür die Selbstannahme und Freude wachsen!
Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken. -Galileo Galilei-
Mein Sohn nimmt das auch und bemerkt selbst überhaupt nichts, außer dass ihm gelegentlich davon übel wird. D.h. er sagt dann, es sei ja nur eine Verschlechterung. Es ist aber so, dass in der Schule durch das Medikament von allen anderen (Lehrer, andere Kinder) eine Besserung seines Verhaltens festgestellt wird. Er hat, seit er es nimmt, Freunde, und früher nicht.
Ich würde deshalb mal bei den Mitmenschen nachhaken, ob Du jetzt anders bist als vorher. Besser aber, Du wartest noch ein bißchen mit den Fragen.
Jedenfalls wäre ich an Deiner Stelle froh, dass Du nichts von der Einnahme bemerkst.
Dass die Diagnose falsch wäre, und Du das Ritalin gar nicht brauchst, dürfte kaum der Fall sein, denn da würde es ja als Aufputschmittel wirken. Und aufgeputscht bist Du ja auch nicht.
Wenn die Dosierung richtig ist, solltest Du ja außerdem auch nicht "benebelt" sein.
hallo gundel gaukeley, die wirkung von ritalin ist eine andere wie Koncerta, koncerta gehört zu einer anderen medikamenten -gruppe, also andere wirkstoffe. aus sicht meiner arbeit mit Kindern und Juggendlichen, die verschiedene Psychopharmaka nehmen, weiss ich dass bei manchen Jugendlichen nach der Pubertät die wirkung von ritalin drastisch nachlässt; die herren neurologen sind sich selbst noch nicht so ganz einig woran das liegt. Man vermutet eine art "Resistenzbildung" ähnlich wie bei antibiotika , andere meinen es läge an der allgemeinen hormonumstellung im Jugendlichen Körper. gut du bist zwar kein Jugendlicher mehr, aber vielleicht ist ritalin bei dir nicht angesagt , sondern eher ein anderes Psychopharmakapräperat.
Ist doch ideal, wenn keine negativen Wirkungen auftreten. Weniger chaotische Träume und ein besseres Gefühl beim morgendlichen Aufstehen sind doch schon mal ein gutes Zeichen. Warte erst mal ab. 3 Tage sind ja noch nicht sehr lange. Du wirst sicher unter Beobachtung und Kontrolle deines Arztes stehen. Berichte ihm jedes Mal genau, wie du dich fühlst. Gegebenenfalls wird er das Medikament anders dosieren oder einen anderen Wirkstoff vorschlagen. Doch eigentlich hört sich das, was du beschreibst, recht gut an.
Hallo GundelGaukeley
Ich selbst bin ADSler und nehme auch Methylphenidat ein. Ich beschäftige mich sehr viel mit diesem Thema, vor allem auch mit der Diagnose. Wurde bei dir schon ein Test auf Phorie und Fixationsdisparation gemacht? Die Fixationsdisparation ist ein resultat einer Augenfehlstellung und bedeutet, dass die Augen nicht korrekt zusammenarbeiten. Bei einer FD Fixiert ein Auge nicht mit der Netzhautmitte und die Bilder müssen dann (vereinfacht beschrieben) im Kopf zu einem Bild fusioniert werden. Das kann Beschwerden wie kopfschmerzen, Blendempfindlichkeit, aber auch scheinbare LRS und ADS symptome hervorrufen. Leider wird bei vielen Diagnosen diese art der Messung nicht durchgeführt, oder empfohlen. Wenn du einen solchen Test noch nicht gemacht hast, würde ich dir wärmstens empfehlen mal in dieser Rchtung nachzuforschen. Würe mir zwar nicht zu viel davon versprechen, aber man sollte doch mal alles ausprobiert haben. Am besten ist, du gehst zu einem Augenoptiker der spezilist in der MKH (Mess und Korrektionsmethode nach Hase) ist. Da kann dir nur google weiterhelfen ;-)
hoffe ich konnte dir helfen Marty