Nach Ergotherapie plötzlich Rechnung (Eigenanteil)?
Sehr geehrte Damen und Herren.
Meine Mutter ist bei der BKK Gesetzlich Versichert. Sie ist aufgrund einer Erkrankung Arbeitsunfähig und bekommt derzeit ALG1. Vom Arzt wurden ihr mehrere Wochen Ergotherapie verschrieben.
Nun hat sie mehrere Briefe mit Rechnungen über 170 Euro bekommen (Eigenanteil).
Wie kann das sein. Sie hat gedacht es wäre alles kostenlos für sie bzw niemand hat ihr erzählt das sie einen Eigenanteil zahlen muss.
Frage : Muss sie die kosten zahlen und kann man diese irgendwie absetzen wenn man sowieso wenig zum Leben hat?
4 Antworten
Es handelt sich hier um ein Heilmittel, bei denen in der Regel 10% Eigenanteil zu tragen sind
Über so was kann man sich bei seiner Krankenkasse informieren
Über den Eigenanteil muss sie natürlich aufgeklärt worden sein. Wenn sie das dann trotzdem macht, muss sie auch zahlen.
Kaum ein Behandler klärt über die gesetzlich Zuzahlungen und Eigenanteile auf! Es gibt auch keinerlei Pflicht dazu, die hat gem. SGB lediglich die Krankenkasse.
Bei Krankengymnastik , Ergotherapie etc. muss man wie bei Medikamenten auch einen Eigenanteil übernehmen.
Für Heilmittel beträgt die Zuzahlung 10 Prozent der Kosten zuzüglich 10 Euro je Verordnung.
Stellt sich noch die Frage nach der Belastungsgrenze bei Zuzahlungen ....
Hallo,
die Zuzahlungen im Laufe eines Jahres sind auf 2% der Jahresbruttoeinnahmen der Familie begrenzt.
Wenn man vom behandelnden Arzt eine Bescheinigung bekommt, dass man seit mindestens 12 Monaten chronisch krank ist und eine Dauerbehandlung vorliegt, wird die Grenze auf 1% ermäßigt.
Wenn man Arbeitslosengeld II vom Jobcenter oder Grundsicherung vom Sozialamt bezieht, wird die Grenze auf 107 bzw. 53 Euro im Jahr festgesetzt.
Alle Zuzahlungen, die diese 1 bzw. 2% übersteigen, werden auf Antrag erstattet und für den Rest des Jahres wird eine Zuzahlungsbefreiungskarte ausgestellt.
Am besten bei der Krankenkasse telefonisch einen Antrag auf Zuzahlungsbefreiung anfordern.
Gruß
RHW