OP-/Anästhesie-Bericht anfordern. Wie am Besten vorgehen?
Ich würde gerne den OP- und vor allem den Anästhesie-Bericht meiner letzten OP anfordern. Jetzt frage ich mich wie ich dies am Besten anstelle ohne das ich die Ärzte vor den Kopf stoße. Hat dies jemand bereits schon mal getan oder weiß wie ich ohne großen Stress ihn erhalte? Ist es besser erstmal schriftlich anzufragen oder sollte ich direkt persönlich in der Verwaltung der Klinik nachfragen?
9 Antworten
Op und Nakosebericht werden grundsätzlich nicht mitgegeben und wenn jemand die doch haben will wie z.B. der Arzt dann wollen die im KKH auch genau wissen wofür/für wen und dann ist das auch immer von KKH unterschiedlich ob die das generell raus geben.
Drück dir aber die Daumen.
OP-Bericht und Anästhesieprotokoll stehen Dir zwar zu, dürften aber (nicht böse sein) für Dich als Laien nur sehr schwer verständlich sein.
Je nach Art der OP steht die Medikation gar nicht drin, sondern nur die Art der Lagerung, die Art des Schnittes, die OP-Dauer, die Namen der beteiligten Personen. Wenn Du wissen willst, welches Narkosemittel benutzt wurde, wäre es einfacher, beim Krankenhaus vorstellig zu werden, und um Einsicht das Narkoseprotokoll zu bitten. Da sind alle Medis, Risiken und Vereinbarungen aufgelistet.
In meinen ist das nicht so. Ich bin in diesem Jahr schon ein paar Mal in verschiedenen Krankenhäusern gewesen. Beim ersten wurde zwar der Eingriff in Vollnarkose gemacht, ich wurde aber bereits 24 Stunden später wieder entlassen, und weitere 24 Stunden lag ich mit Nierenversagen wieder drin. Daraufhin habe ich mir den OP-Bericht geben lassen, um eine eventuelle Mittelunverträglichkeit festzustellen. In den Beruchten stand gar nichts, nur mit Mühe und Not habe ich die Wirkstoffe herausbekommen.
Bei den nächsten OPs habe ich dann auf die (vermutete) Problematik hingewiesen, das Mittel mit denen abgesprochen und wieder die OP-Berichte erhalten. Wieder wurden die Inhaltsstoffe nicht deklariert. Daß ich die Unterlagen haben wollte, wußte man vorher nicht, aber es ist doch also anscheinend nicht immer üblich, alles zu notieren.
Ein weiterer Bericht von Ende 2013 liegt mir vor, auch darin steht nichts Genaues. Vielleicht wird in manchen Häusern explizit zwischen Narkose-und OP-Bericht unterschieden.
Kannst Du anfordern. Wenn die Probleme machen, fordere ihn über Deinen Hausarzt an.
Aber es kann durchaus sein, daß im Bericht nicht alles stimmt. Gar nicht so selten werden einfach vorgedruckte Standardberichte rausgesendet, wo nur noch der Name eingesetzt wird .Und aufgetretene Besonderheiten stehen gar nicht drin.
Was aber auf jeden Fall drin stehen sollte: Narkoseprämedikation und Narkoseart. Op- Befund, Operationstechnik.
Falls Du aber z.B. während der Narkose aufgewacht bist und darüber näheres rausfinden willst, wirst Du da im Bericht vermutlich gar nichts finden. Verspreche Dir nicht zu viel von dem Bericht.
Einfach anrufen. Ggf. wollen die das Schriftlich. Sollte kein Problem sein. Davon bekommt doch der Arzt in der Klinik nichts mit, der hat doch keine Ahnung wer da was wie anfordert, dafür hat der keine Zeit.
Eigentlich hätte man Dir den Bericht ohnehin mitgeben sollen für den Hausarzt? Hat der ihn vielleicht schon vorliegen? Sonst frag doch mal ob dein Hausarzt ihn für dich anfordert, der kann dir dann auch erklären, was drin steht.
1. OP- und Anästhesie-Bericht werden nicht standardmäßig an den Hausarzt weitergegeben. Wozu auch? Er bekommt einen zusammenfassenden chirurgischen Bericht, damit kann er mehr anfangen.
2. Natürlich muss der verantwortliche Ober- und/oder Chefarzt darüber in Kenntnis gesetzt werden und sein Okay geben, wenn OP- bzw. Anästhesie-Berichte angefordert werden. Das kann nicht einfach eine Sekretärin hinter dem Rücken der verantwortlichen Ärzte abwickeln. Liebe Grüße
Das erklärt warum ich ständig gejammer höre sie wären überlastet...
Das kann ich Dir sagen! Und jedes Jahr kommt neuer "Papierkram" hinzu und die Zeit am Patienten wird immer knapper. Aber wenn ein Patient seinen OP-/Anästhesiebericht anfordert, dann tut die Klinik (auch die Schreibtischabteilung des Krankenhauses) gut daran, schon einmal hellhörig zu werden. Nachher ist nämlich das "Gejammer" groß, wenn es Regressforderungen oder Negativ-Presse gibt... Weißt Du eigentlich überhaupt, was in einem OP-/Anästhesiebericht drinsteht?
Den einen den ich bisher anfordern mußte (Medikament der prä-OP
Antibiose stand nicht im Arztbrief, Verdacht auf Infektion) haben die
Damen am Notfalltelefon nicht finden können und dann den Operateur wachgeklingelt und es so geklärt... daher habe ich noch keinen gesehen.
Beim Menschen - ich schnippel nicht an Menschen - würde ich denken: Name, etc. Diagnoseschlüssel, Art der Narkose, anwesende Personen, OP Befund, Komplikationen, wie zugemacht wurde / was eingebracht wurde (Seriennummern vom Implantat, etc.) usw. wahrscheinlich kommt die Doku über die erfolgte Aufklärung auch noch mit rein?
Ganz genau! Damit dürfte auch klar sein, warum so ein Bericht von absoluten Ausnahmefällen mal abgesehen für den Hausarzt völlig uninteressant ist und warum er auch keine Zeit hat, alle OP-/Narkoseprotokolle zu lesen. Alles wichtige bekommt er ja in zusammengefasster Form per Kurzarztbericht, der dem Patienten schon bei der Entlassung mitgegeben werden sollte und in einem ausführlicheren Arztbrief, der ihm in der Regel 1 - 3 Wochen nach OP zugeschickt wird, mitgeteilt. Wenn Du Dich jetzt berechtigterweise fragst, warum das mit dem ausführlichen Entlassungsbericht so lange dauert, dann ließ Dir bitte nochmal meinen Kommentar weiter oben durch. Im Prinzip sitzen wir doch alle in einem Boot! Insofern finde ich es gut, wenn"KleineinAction" erstmal höflich nachfragt, was ja Gelegenheit böte, Fragen zu klären. Wenn die ihm dann blöd kommen sollten, kann er ja immer noch schriftlich bei der Klinik unter Berufung des Patientenrechtegesetzes die Berichte einfordern. Liebe Grüße
Hab nur den Entlassungsbericht mitbekommen und mein Hausarzt hat genau wie mein weiterbehandelter Arzt nichts weiter von der Klinik bekommen.
Da ich einen Narkose-schaden im KH von Duisburg Fahrn erlitten habe, kann ich dir sagen wie das geht. Laut Patientenrechtegesetz von 2013 hat jeder Patient das Recht eine Kopie seines OP und Narkoseprotokolls anzufordern. Denn automatisch wird so etwas dem Pat. nicht mitgegeben. Die Klinik darf aber pro Kopie 1,00 Euro verlangen. Man schreibt einfach an das KH noch besser wäre direkt an den Leiter der Anästhesie (googeln). Dort wird man meistens erst einmal ignoriert. Besonders wenn etwas vorgefallen ist, was der Pat. nicht wissen soll. Dann schreibt man an die Krankenkasse. Die Krankenkasse schreibt dem Leiter der Anästhesie einen Brief in dem auch der § aufgeführt ist, der besagt, dass das KH dazu verpflichtet ist, wenn der Pat. dies wünscht. Dann bekommt man die Protokolle. In meinem Fall hat das KH mir geschrieben, dass ich einen Brief schicken und Briefmarken im Wert von zwei Euro hineinlegen soll für die zwei Kopien und einen frankierten Rückumschlag. Damit hat man die ganze Sache noch etwas hinausgezögert. Allerdings solltest du etwas Medizinkenntnisse haben oder du schickst es per E-Mail an ein Internetportal oder mit der Post. Da sind angehende Ärzte, die dir alles kostenlos verständlich machen bzw. übersetzen. Durch mein Narkoseprotokoll habe dann endlich herausgefunden, wo meine plötzlichen Gedächtnisprobleme, Schweißausbrüche, Bluthochdruck usw. kommen. Ich wurde nicht ausreichend präoxygeniert (Zeit ist Geld) und meine Narkose war zu tief gesteuert. Außerdem war während der Narkose für 30 Minuten mein Blutdruck so tief gesunken, dass mein Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurde. Meine Anästhesistin die mich narkotisiert hatte, hatte mir das im KH aber nicht gesagt bzw. verschwiegen. Wenn bei dir auch etwas schief gelaufen ist, kannst du bei deiner KK oder bei der Ärztekammer ein medizinisches Gutachten in Auftrag geben. Dies kostet zunächst nichts für dich. Du musst lediglich all deine Ärzte von der medizinischen Schweigepflicht entbinden. Es entstehen dir erst dann Kosten, wenn du mit einem Anwalt gerichtlich gegen den Behandlungsfehler vorgehen willst. LG
Mir geht es momentan nicht darum den Ärzten zu schaden oder jemanden den schwarzen Peter zu zuschieben. Es gibt nur paar Ungereimtheiten und ich wüsste ganz gerne die Wahrheit was während der OP mit mir los war. Möchte aus diesem Grund die Berichte haben.
Naja, was das Narkoseprotokoll angeht muss durchaus dezidiert aufgelistet sein, was in den Patienten eingebracht wird. Das betrifft nicht nur die genaue Wirkstoffbezeichnung sondern auch die Dosierung und den Zeitpunkt der Verabreichung. Zudem werden außerdem intervallartig Vitalwerte eingetragen, Werte wie die Einstellung des Beatmungsgeräts vermerkt und so weiter. Schnittführung und Co. hingegen sind im Narkoseprotokoll irrelevant, dies wird im Bericht des Operateurs vermerkt.
Lieben Gruß ;)