Sozialpädagogik / Heilpraktiker für Psychotherapie - Was gibt es noch?
Ich bin 33 Jahre alt, alleinerziehend, gelernte Speditionskauffrau mit mittl. Reife;
Seit einiger Zeit bin ich mir sicher, dass ich den absolut falschen Beruf gelernt habe und nach langem hin und her, möchte ich einen komplett neuen Weg einschlagen; ich möchte Familien, Schulkinder oder "Jedermann" unterstützen, beraten und betreuen. Es liegt mir mit Menschen zu reden, ihnen zuzuhören und mich in sie hineinzuversetzen. Das ist nicht Alles, aber so ausfürlich will ich jetzt nicht auf das WIESO eingehen. Ich habe versucht mich zu erkundigen, welche Berufsfelder für mich in Frage kommen, leider bin ich nur bei dreien hängen geblieben:
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Psychotherapeut - kommt für mich nicht in Frage, Studium zu lang und neben der Familie nicht realisierbar;
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Sozialpädagoge - eigentlich mein Wunschberuf, aber da ich weiterhin Geld für meine Familie verdienen muss, kommt fast nur ein duales Studium in Frage, allerdings habe ich nirgends Arbeitgeber dafür gefunden; Auch wenn ich erst mit 40 Jahren fertig studiert hätte, könnte ich immer noch mind. 25 Jahre lang diesen Beruf ausüben - wäre wunderbar!!!
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Heilpraktiker für Psychotherapie - wäre zeitlich absolut perfekt für mich und finanzierbar, allerdings möchte ich den Menschen WIRKLICH helfen, d.h. ich will nicht nur irgendeine Erlaubnis, sondern eben auch die FÄHIGKEIT lernen, Menschen zu helfen. Gibt es dafür dann auch eine - ich sag mal - "psychologische Ausbildung"?
Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand folgende Fragen (zumindest teilweise) beantworten kann:
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Gibt es weitere Berufe, die in den o. g. Bereich passen und für mich interessant sein könnten (bitte nicht Krankenschwester, oder Kindergärtnerin oder so ähnlich)?
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Gibt es in meiner Nähe (bayr. Wald) Ausbildungsbetriebe für ein "duales Studium Soziale Arbeit" (ich weiß, dass ich erst Praktikum und BOS brauche)?
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Was sollte ich noch über die verschiedenen Berufsbilder oder Ausbildungsmöglichkeiten wissen?
Danke schon mal für Eure Hilfe!!!
2 Antworten
Ich würde gerne zu Punkt 3 etwas anmerken:
Der HP ist ein Beruf, welcher nahezu immer mit Selbstzahlern verbunden ist. Die Kassen übernehmen die Kosten seltenst, im psychotherapeutischen Bereich ist mir keine einzige bekannt.
Du mußt also lange, lange werben und dich selbst um Kunden kümmern. Das ist nicht mal eben finanzierbar, wenn du eine eigene Praxis aufmachen willst. Als Selbständige brauchst du immer einen langen Atem und Geld in der Hinterhand, um schlechte Zeiten zu überbrücken. Meines Erachtens die schlechteste Wahl, du hast Nachwuchs zu ernähren.
Zu den Studiengängen ist meines Wissen mindestens FH-Abschluß Voraussetzung. Also müßtest du zunächst mal weiter zur Schule gehen.
Du solltest dich mal mit der Berufsberatung der Arbeitsagentur auseinandersetzen. Die haben sicherlich noch weitere Ideen, was für dich erreichbar und auch umsetzbar ist.
berufspädagoge - wesentlich kürzer als studium sozialpädagogik, wenn du richtig gut bist, kannst du auch nur die prüfung bei der ihk machen - kurs ist nicht zwingend ...
zusätzliche betreuungskraft § 87 b SGB XI für psychisch kranke, geistig behinderte, demente und andere in ihren alltagskompetenzen eingeschränkte leute - sehr kurze fortbildungszeit
ergotherapeut, arbeitserzieher,
ich arbeite in dem bereich - freiberuflich - daher kenne ich die preise - aber was die qualität angeht - das steht und fällt mit dem, der vorne steht und dort setzt qualität sich durch ... so ist es in allen bereichen ...
heilpraktiker und psychotherapeut sind ja nun auch keine jobs bei denen man das wahnsinnige geld macht ...
In der Bildungsbranche ist das Arbeiten in den letzten Jahren qualitativ immer weiter bergab gegangen. Der Konkurrenzkampf ist hart und versaut die Preise und das Ergebnis ist, dass man als Angestellter kaum einen Bereich finden wird, der schlechter bezahlt. Daher ist Berufspädagoge oder Arbeitspädagoge im Moment echt kein Job womit man Geld verdienen kann. Die Bezahlung im Sozialen Bereich ist ohnehin nichts wo man fürstlich entlohnt wird.... deswegen heißt es ja oft, dass man das nicht des Geldes wegen tut. Aber mit über 30 und Familie usw. wird es schon doof für eine 40-Stunden-Woche am Ende mit 1450 Euro netto heim zu gehen. Und das war die Bezahlung für Leute mit Studienabschluss. Für die mit "nur" Ausbildung gab es noch weniger!