Wäre unser Gesundheitssystem ohne PKV besser?

19 Antworten

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Definitiv ja. Diese Diskussion gibt es ja schon ziemlich lange und eine Abschaffung der PKV scheiterte bisher immer an der Versicherungslobby. Daran wird sich m.E. auch in Zukunft leider nichts ändern. Laut einem Artikel, ich glaube Spiegel- Online wars, könnte man so den KV- Beitrag um 0,5 - 0,7 Prozent senken, was ich für lächerlich halte. Es gäbe weitaus mehr und bessere Ansätze, das GKV- System sozialverträglicher zu gestalten, als da wären Auflösung der über 130 Krankenkassen und Installierung von Länderkassen, die untereinander in Konkurrenz stehen. Auch eine beträchtliche Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze wäre vonnöten. Dieses System gibt es z.B. in Österreich und dort liegen die KV- Beitragssätze bei gleich Leistung unter 8%.

Selbst die Macher der Studie haben eingeräumt, dass diese unvollständig sei.

Eben noch einen sehr gut differenzierten Artikel gelesen, jetzt find ich ihn nicht mehr, sonst würde ich ihn verlinken.

Ich kann diese Frage wieder aus dem Mathematischen, noch aus dem Volks- oder ökonomischen Blickwinkel beantworten. Deshalb antworte ich aus dem Bauch heraus ….

Die Studie selbst, bzw. dessen Ergebnis bewerte ich nicht hoch. Zum einen, weil es eben nur eine einzige Studie ist und man daraus wenig bis keine Schlussfolgerung entnehmen kann und zum anderen, da der Studienführer stark verbündet mit einer Partei ist, die seit Jahren eine Bürgerversicherung fordert (Lobbyarbeit für die SPD).

Trotzdem wäre ich auch für ein einheitliches System. Ein einheitliches System würde für mehr Gerechtigkeit unter den Bürgern sorgen. – Dies schreibe ich, obwohl ich selbst privat Versichert bin und eigentlich nicht auf die Vorzüge verzichten möchte…

Wo sie recht haben, haben sie recht...

Wäre unser Gesundheitssystem ohne PKV besser?

Wir haben kein Gesundheitssystem. Wir haben ein Krankheitsverwaltungssystem.

Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung stellte fest, dass unser Gesundheitssstem ohne die Privaten Krankenversicherungen Milliarden sparen würde.

Wie das? Sie würden mehr einnehmen, aber nicht mehr sparen. Sparen können sie nur, wenn sie weniger Geld ausgeben, was nur möglich ist, wenn weniger Menschen unter Krankheiten leiden und das ist aus wirtschaftlichen Gründen unerwünscht.

,,Eine tragfähige Solidargemeinschaft könne nur entstehen, wenn auch Gutverdienende, Beamte und einkommensstarke Selbständige an der gesetzlichen Versicherung teilnähmen."

Ja, dann stünde ihnen mehr Geld zu Verfügung und die Solidargemeinschaft wäre damit belastbarer. Darin liegt aber kein Einsparpotential, sondern das weckt neue Begehrlichkeiten - wo ein Trog ist kommen nunmal die Schweine.