War das eine Methode der Psychotherapie?

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Doch! Bitte lassen Sie sich von den bisherigen Antworten nicht in Ihrer eigenen Wahrnehmung verunsichern; die Teilnehmer können es nicht besser wissen, wenn sie nicht vom Fach sind und schenken dem Therapeuten hier einen Vertrauensvorschuss, wenn sie davon ausgehen, dass dies ein "professionelles Mittel der Gesprächsführung" darstelle, oder Sie ermutigen, sich darauf einzulassen, nach dem Motto: Es wird schon seine Richtigkeit haben. Es handelt sich ganz offensichtlich um einen Therapeuten, der nach der METHODE VON DAVANLOO (eine in USA inzwischen verbreitete Methode) arbeitet, ein sehr spezielles und auch sehr umstrittenes Verfahren. Ich weiß, dass Therapeuten, die nach dieser Methode arbeiten, sie zu den "psychodynamischen" Verfahren zählen und sie als tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie mit den Kassen abrechnen - und dies auch dürfen (Studien zufolge ist das Verfahren wohl auch wirksam). Ich finde allerdings, dass der Therapeut Sie gleich zu Beginn darüber aufklären müsste, dass seine Technik sich ganz erheblich von dem unterscheidet, was üblicherweise in analytisch orientierten/ tiefenpsychologisch fundierten Verfahren geschieht. Die Gesprächsführung nach Davanloo baut Druck und intensive Gefühle dem Therapeuten gegenüber auf, die dann gemeinsam weiterentwickelt werden, das ist die Grundidee. Dies widerspricht VÖLLIG dem analytischen Grundgedanken, wonach der Patient Raum erhält, möglichst entspannt seinen Assoziationen zu folgen, diese auszusprechen/mitzuteilen, und dann gemeinsam mit dem Therapeuten damit gearbeitet wird, was aus dem Unbewussten "auftaucht". Sie dürfen also ruhig kritisch sein und überlegen, ob Sie nach dem sehr speziellen Vorgehen Ihres Therapeuten hin neugierig auf diese Art der Zusammenarbeit geworden sind, oder ob Ihnen Ihr Gefühl sagt, dass Sie etwas anderes brauchen.

DrGonzo111 
Beitragsersteller
 24.03.2013, 15:22

hey, das ist doch mal eine wertfolle antwort, vielen dank!! Und ich fand das auch nicht schlecht, da er ja wie gesagt zum schluss wieder nüchtern wurde und dann auch Schlüsse gezogen hat die zutreffend waren, letzten endes konnte ich auch mit einem guten Gefühl die Sitzung verlassen. Was aber auch nicht bei jeder Sitzung der Fall ist :). Aber das gehört dazu :)! Also jedenfalls vielen dank für deine Antwort :)

Du solltest dir im Klaren darüber sein, dass du ja noch keine Psychotherapie machst, sondern die probatorischen Sitzungen, in denen anamnestische Informationen erhoben werden - also eigentlich nicht viel mehr, als ein Frage-Antwort-Dialog. Hier soll erstmal geklärt werden, ob Psychotherapie überhaupt indiziert ist und wenn ja, ob der Therapeut dir ein für dich passendes Angebot machen kann.

Bei "schweren Depressionen" gehörst du sowieso in einen mehrwöchigen stationären Klinikaufenthalt in einem Fachkrankenhaus, nicht in eine ambulante Psychotherapie - die wäre viel zu überfordernd für dich (ich frag mich sogar, wie du mit schweren Depressionen den Termin überhaupt hast wahrnehmen können oder wie du hier schreiben kannst). Das hätte der Psychiater, der die Diagnose gestellt hat, eigentlich auf dem Schirm haben müssen ...

DrGonzo111 
Beitragsersteller
 20.03.2013, 17:37

Mit halbwissen kann ich nichts anfangen.

anscheinend passt ihr nicht zusammen. ein therapeut muss dir sympatisch sein und du sollst dich bei ihm wohl fühlen grade bei depressionen sollst du offen über gefühle reden können die zusammen analysiert werden und ihr ursache rausgefunden wird. wenn du das gefühl hast das man das besser machen könnte wechsel einfach den therapeuten das ist fast bei jedem 2.patienten der fall da psychologen bei der ganzen schulmedizin oftmals vergessen das jeder mensch individuell ist und nicht immer in raster fallen können und sich gleich öffnen. mein rat : einfach einen anderen therapeuten nach einem termin fragen dein problem mi´t dem anderen offen legen und einfach auf die sitzung warten. gute besserung

DrGonzo111 
Beitragsersteller
 20.03.2013, 17:39

Wir verstehen uns, und ich fühle mich auch geborgen. Es kam mir nur vor als würde er gezielt so vorgehen, um mir so eine ''Situation'' vorzuspielen.

Das ist nicht "eine" Methode, sondern das sind natürlich Mittel der Gesprächsführung, die professionelle Berater verwenden.

Wenn Du nur ununterbrochen einen Monolog in der Art, die Du gewohnt bist, führen wolltest, bräuchtest Du keinen Therapeuten engagieren, oder? Dann könntest Du Dir auch einen Freund nehmen oder Dich vor den Spiegel setzen.

Der Profi ist dafür da, um in der gegebenen Zeit das Gespräch auf Ziele hin zu führen. Und wi Du gemerkt hast, tut er das auch und interveniert sofort, wenn Du ausweichen und ins Belanglose ablenken willst.

bethala  21.03.2013, 09:04

Hallo derdorfbengel, viel Empathie spielt, aus meiner Sicht, bei Deiner Antwort nicht mit.

DrGonzo111 
Beitragsersteller
 20.03.2013, 17:32

Das ist ja das Ding, ich bin nicht ausgewichen und habe an richt ins Belanglose eingelenkt, es war eher so das er mir keine Chance gegeben hat ihm auszuweichen. Und Monolog?? Hoffe das ist nicht dein ernst?

derdorfbengel  20.03.2013, 17:37
@DrGonzo111

Na ok. Wenn Du es besser weisst als der Therapeut, dann sage die Sitzungen eben ab.

DrGonzo111 
Beitragsersteller
 20.03.2013, 17:57
@derdorfbengel

So eine Antwort kannst Du dir echt sparen..

Ich sagte nur das ihm nicht ausgewichen bin. Wieso sollte ich das denn tun? Er hat mir nur keine Chance gegeben ihm zu antworten.. Und das nennt du natürliche Mittel der Gesprächsführung? Da wundert mich dein Kommentar überhaupt nicht.

Hallo Drgonzo, Wie geht es dir jetzt? Hast du die Therapie weiter gemacht? Wie lief es? Ich musste bei deinen Worten auch ganz schwer an ISTDP denken. Intensive psychodynamische Kurzzeittherapie nach Davanloo. Jede Wette, dass dein Therapeut danach gearbeitet hat. Ich persönlich halte nicht viel davon. Genau wie du geschrieben hast: ein "normales" Gespräch kommt kaum zustande. Man wird oft unterbrochen oder der Therapeut geht auf Kommentare, die man von sich gibt, einfach gar nicht ein. Ich kann bestätigen, dass das ständige rumgefrage nach Gefühlen, die so im Moment gar nicht da sind, total nervt. Dann wird man auch wütend - aber wer würde da nicht wütend werden? Hat dann etwas inszeniertes, fast erzwungenes, finde ich. Ich finde es ziemlich daneben, dass dein Therapeut dir scheinbar nichtmal erklärt hat, nach welcher Methode er arbeitet. Da wird man ja eigentlich auch auf Video aufgezeichnet. War das bei dir so? Oder wurdest du nichtmal darüber aufgeklärt? Ich hoffe, dass es für dich gut aus ging