Einstellungsuntersuchung - alter Bandscheibenvorfall hinderlich?
Hallo,
ich hatte vor knapp fünf Jahren einen leichten Bandscheibenvorfall. Therapie bestand aus Sport und Gewichtsreduktion. Keine OP, nichts.
Ich bin beschwerdefrei, nehme keine Medikamente oder sonstiges. Ich bin knapp 30 kg schlanker und 2-3 sportlich tätig.
Kann mir diese "alte Geschichte" einen Strich durch die Rechnung machen und ich werde als "ungeeignet" eingestuft?
Jemand Erfahrungen damit gemacht?
Danke!
Ich werde für die Grünfläche zuständig sein.
1 Antwort
Eine weiterführende Antwort fällt wesentlich leichter, wenn Du auch geschildert hättest wofür Du Dich bewirbst, - also für welche Tätigkeit.
Wichtig ist bei einer solchen Überprüfung, z. B. für den öffentlichen Dienst, ob der Prüfer Dich nach alten Erkrankungen fragt, oder nicht. Wenn Du beschwerdefrei bist, wirst Du zwar einen evtl. stattfindenden körperlichen Test problemlos bewältigen. Aber die Frage nach Vorerkrankungen darfst Du nicht falsch beantworten, erst recht nicht, wenn Du eine Einwilligung abgeben sollst, wodurch Dein Hausarzt von seiner ärztl. Schweigepflicht entbunden wird.
Grundsätzlich, man kann einen Bandscheibenvorfall mit den Schmerzauswirkungen lindern, auch dass der Schmerz weg ist. Aber der Bandscheibenvorfall ist da. Man kann den Körper soweit durch Bewegung bekommen, dass er mit einem leichten Bandscheibenvorfall zurecht kommt, wird auch heute häufig gemacht, oder es muss operiert werden. Leider erkennen die Patienten, nach dem der Schmerze weg ist, dass sie den Bandscheibenvorfall immer haben werden. In Heidelberg hatte meine Mutter einen heutigen Gewichtheber in Therapie, der durch die Therapie, wie man Gewichte zu heben hat, Gewichtheber wurde und ein eigenes Studio hat.
Ich habe selbst in den Jahren 2006 bis 2008 sechs Prolapse bekommen. Ich habe mich entgegen ärztlichem Rat nicht operieren lassen. Ich habe mir einen eigenen Plan für Übungen für Muskeldehnungen und Muskelaufbau erstellt, - wofür ist man denn Physiotherapeut? Und siehe da, heute geht es mir besser, als in meinen zehn letzten Arbeitsjahren.
Dazu kommt, dass die Bandscheiben sich in gewissem Umfang selbst reparieren können. Der Körper lässt tatsächlich sogar Blutgefäße in das (normalerweise nicht durchblutete) Bandscheibengewebe eingesprossen, um rasch das benötigte "Reparaturmaterial" in ausreichender Menge dorthin zu bekommen, damit die Chondroblasten ihrem aufbauenden Werk ungehindert nachkommen können. Gleichzeitig entsorgen Chondroklasten das vorgefallene und fehlplazierte Material und entlasten die Nervenwurzeln. So repariert der Körper selbst einen Prolaps. Allerdings braucht er dafür Zeit und er darf in dieser Zeit nicht erneuten Fehlbelastungen ausgesetzt werden. Ob die reparierte Bandscheibe jetzt wieder genauso hoch belastbar ist, wie vor dem Prolaps, werde ich sicher nicht willentlich testen.
Meine Vorfälle haben keinen Schmerz ausgelöst, von Kopfschmerzen bei den HWS-Vorfällen mal abgesehen. Schmerz wird in den meisten (aller Vor-) Fällen eher von einem entzündlichen Prozess in den umgebenden Gewebeanteilen ausgelöst, eher selten von den bedrängten Nerven. Meine Auswirkungen waren Parästesien und Paresen, - aber das hatte mir auch gereicht.
Genau da ist das Problem. Das Belasten wie früher. Und dann kommt der nächste Bandscheibenvorfall nicht selten. Du willst es nicht testen. Unser Bekannter sagt, mit dem Heben lernen, aus den Knien heraus, damit ist ihm die Idee mit Gewichtheben gekommen. Er legt Wert darauf, dass die Gewichte nicht mit dem Rücken gehoben werden, sondern aus den Knien heraus. Es sagt, wenn man wieder eine Wäschebütte mit nasser Wäsche heben kann, kann man auch Gewichtheben. Es kommt auf die Technik darauf an, seinen Körper so wenig wie möglich zu belasten.
Ich werde mit offenen Karten spielen. Ich werde schon vorab vom damaligen Orthopäden eine entsprechende Bestätigung holen.
Ich werde für die Grünfläche zuständig sein.