Was bedeutet die radikale Akzeptanz von Zwangsgedanken?
Bedeutet radikale Akzeptanz, das ich den Zwangsgedanken zustimme, auch wenn es unangenehm ist, das ich mich nicht mehr so reinsteigere und die Angst davor mehr abnimmt ?
Wenn mich Gedanken quälen, das ich meinen Freund nicht mehr liebe und die Beziehung nicht wirklich will, oder das ich mich nicht mehr zu ihm hingezogen fühle, das ich dem Gedanken dann recht gebe und dadurch das Gedankenkarussel aufhört ? Ich habe gelesen das das Gehirn Verneinungen schwer verarbeiten kann und es deswegen nichts bringt wenn man dagegen kämpft.
An manchen Tagen wo ich kaum Angst vor den Gedanken habe, denk ich was ist wenn es doch die Wahrheit ist und ich mir die Liebe und die Anziehung eingebildet habe.
Wie würde in meinem Fall die radikale Akzeptanz aussehen und was kann ich tun? Was kann ich tun um die Anziehung und Nähe wieder herzustellen, auch wenn mich die Gedanken sehr verunsichert haben? Wenn ich das Akzeptieren angewendet habe und ich ruhiger geworden bin, merke ich dann von alleine das sich nichts geändert hat und kann die Zwangsgedanken endlich hinter mir lassen?
Danke schon mal für eure Hilfe
3 Antworten
Ich habe gelesen das das Gehirn Verneinungen schwer verarbeiten kann und es deswegen nichts bringt wenn man dagegen kämpft.
Ja, das ist so. Aber wenn du es nicht so fühlst, dann nutzt dir dieses Wissen nichts.
Eine psychische Entwicklung geschieht nicht durch Ansammlung von Wissen, sondern wenn man anders fühlt.
In der Beschreibung bringst du zum Ausdruck, dass es bei dir fast nur Denken gibt und (außer Angst) kein Fühlen.
Aus Erfahrungen mit mehreren Psychotherapien weiß ich, dass man so schwerwiegende Probleme wie du sie hier schilderst, nicht alleine lösen kann.
Radikale Akzeptanz in Bezug auf Zwangsgedanken bedeutet nicht, dass du den Inhalt der Gedanken als Wahrheit annimmst, sondern eher, dass du die Existenz dieser Gedanken akzeptierst, ohne gegen sie anzukämpfen oder sie zu bewerten. Es geht darum, die Gedanken wahrzunehmen, anzuerkennen, dass sie da sind, aber ihnen nicht mehr Macht über deine Emotionen oder Handlungen zu geben, als sie verdienen.
Wende dich an einen Therapeuten. Der wird dich auch beraten.