Bandscheibenvorfall - wie kann es weitergehen?

4 Antworten

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Natürlich kann dir dein Orthopäde Rehasport verschreiben - und die belastet sogar NICHT sein Budget. Verstehe nicht, dass er dir das nicht vorgeschlagen hat! Du hast dann 50x (allgem.) Gymnastik in der Gruppe, die du in 18 Monaten nehmen musst.

Es war falsch, dass dein Arzt schon nach 6 KG-Behandlungen "außerhalb d. Regelfalls" ankreuzte. Richtig ist: Bei WS1 gibt es 2x 6 KG-Behandlungen, dann kann der Arzt (wenn noch weiterer Behandlungsbedarf besteht) auf WS2 wechseln, das sind 3x 6 KG-Behandlungen, also bekommst du noch ein Rezept über 6x KG. Erst dann folgen die Behandlungen außerhalb des Regelfalls.

Die Ärzte legen diese Regeln oft aus wie sie wollen, nur um sich vor dem Patienten zu rechtfertigen, um nicht so viel zu verordnen.......

Die Dame von der KK hatte Recht, Um eine Dauerverordnung zu bekommen, muss die Diagnose im Katalog der Praxisbesonderheiten oder der Diagnosen mit langfristigem Heilmittelbedarf stehen UND der Indikationsschlüssel muss dazu stimmen.

Wenn dein Arzt auf die Verordnung des REHA-Sports nicht "anspringt" bleibt nur eins, Arzt wechseln oder viel Geld investieren und in einem Fitness-Studio mit Therapeuten-Beratung anfangen.......


jellybelly08 
Beitragsersteller
 29.08.2013, 23:50

Vielen Dank, Sie haben mir mit der ausführlichen Antwort sehr geholfen. Ich habe den Orthopäden gewechselt und hatte heute meinen ersten Termin. Nachdem er sich die MRT-Bilder angeschaut und mich noch einmal untersucht hatte, war ihm klar, dass bis jetzt zu wenig unternommen wurde, da er erkannte (was ich bis heute gar nicht wusste), dass ich nicht nur einen einzigen BSV habe, sondern eine Weitere auch schon erkennbar vorgewölbt ist.

Das Fazit: Neben den 6 Terminen für die Pyhsiotherapie (die mein alter Orthopäde mir noch verschrieben hatte) habe ich eine Verordnung für Reha-Sport bekommen, ohne den Arzt darauf anzusprechen. Außerdem habe ich 10 Termine für eine Hydrojet-Massage mit anschließender Akupunktur. Hört sich vielversprechend an, hoffentlich bleibt der Eindruck so positiv.

Schnuffi  31.08.2013, 22:11
@jellybelly08

Freut mich, dass du einen neuen Orthopäden gefunden hast mit dem du zufrieden bist.

Ein "Schluri" ist er trotzdem.......! Verschreibt dir REHA-Sport, weil das natürlich nicht sein Budget belastet - aber da er daran ja nichts verdient, schwätzt er dir noch eine Hydrojet-Massage auf!!! Ich hoffe, die Akupunktur wird wenigstens von der Krankenkasse bezahlt!? Die Hydrojet-Massage ist zwar angenehm, ist aber reiner Unsinn und bringt rein gar nichts bzgl. deines Bandscheibenvorfalls und der wirbelsäulenumgebenden Muskulatur.

Aber sie füllt den Geldbeutel des Orthopäden.......!

jellybelly08 
Beitragsersteller
 01.09.2013, 02:42
@Schnuffi

So habe ich das noch gar nicht gesehen. Er fragte mich aber, wann ich die letzte KG hatte und ich mit "vor einer Woche" antwortete. Vielleicht hätte er mir ja eine neue Verordnung mitgegeben? Werde ich wohl nicht erfahren, da er nur meinte, dass ich wiederkommen soll, wenn die schmerzen zu stark sind und man eventuell wieder mit den Spritzen anfangen kann.

Hört sich aber nicht gut an, vor allem muss ich pro Termin 6€ bezahlen.

Ich habe mir überlegt, dass ich demnächst zu meinem Hausarzt gehe und versuche von dem eine Verordnung für die KG zu bekommen, um die 3 monatige Pause zu überbrücken. Wissen Sie, ob das "legal" ist?

Schnuffi  02.09.2013, 21:51
@jellybelly08

Wenn du zum gleichen Therapeuten gehst, kannst du nur noch ein 6-er Rezept KG abarbeiten oder die Behandlung "außerhalb des Regelfalls" aufschreiben lassen.

Bei einem neuen Therapeuten kannst du von vorne mit einer Erstverordnung anfangen. Er weiß ja nicht, dasss du schon Verordnungen hattest.......

Besorge dir "Das Rückenheilbuch" von Inka Jochum und mache die Übungen regelmäßig, das Buch kannst du über Amazon beziehen. Mache die Übungen täglich und beachte die Tipps.

Hallo ..,

vielleicht noch ergänzend da Kreuzcampus...

Du kannst Dich einmal an die Rheumaliga wenden die machen so eine Art (Funktionstraining) Rehasport bestimmt auch bei Dir in der Nähe! es können da auch Patienten teilnehmen die kein Rheuma sondern andere.....

Entweder Verordnung Hausarzt ... oder selbst bezahlt ..? Was eine Dauerverordnung angeht würde ich mich einmal an die Krankenkasse wenden. Die "Verodnung außerhalb des Regelfalls" würde den Arzt nicht belasten.

Die Krankenkasse müsste also ihr OK dazu geben Allerdings mit 19 J. eine Dauerverordnung... Da wäre eine Reha odgl. sinnvoller....!

VG Stephan

Hier ein Beispiel gibt es in allen Bundesländern http://www.rheuma-liga-nrw.de/DE/Start/Service-Fachgruppen/Therapeuten/index.php#Unterkapitel-2


Schnuffi  24.08.2013, 17:40

Das mit der Rheumaliga ist ein guter Tipp, aber es stimmt nicht, dass die Verordnung außerhalb des Regelf. das Budget des Arztes NICHT belastet!

Jede Verordnung - egal ob innerhalb oder außerhalb des Regelfalls belastet das Budget des Arztes! Ausnahmen sind nur Verordnungen mit Diagnosen, die als Praxisbesonderheit gelten oder Diagnosen aus dem Katalog der langfristigen Heilmittelverordnungen.

Genau das würde auch die Krankenkasse bestätigen.

StephanZehnt  25.08.2013, 22:07
@Schnuffi

Danke für den Hinweis - eine Antwort von mir wurde einmal korrigiert weil ich das mit dem außerhalb des Regelfalls... nicht kannte. Nun habe ich mich versucht einmal darüber schlau zu machen.

Also hier (Link) schreibt man wenn die Gesamtverordnungsmenge ausgeschöpft ist kann man noch einmal mit der Krankenkasse sprechen ob hier etwas außerhalb des Regelfalls möglich ist .... Im Durchschnitt bekommt man Rezepte im Höchstfall für 18 Termine (Behandlungen) für einen chronisch Kranken doch sehr wenig ...

http://www.hausmed.de/gesund-leben/physiotherapie/aerztliche-verordnung

Hallo,

für eine Langfristverordnung werden diese Voraussetzungen gefordert:

Auf Antrag der oder des Versicherten entscheidet die Krankenkasse darüber, ob der oder dem Versicherten wegen der sich aus der ärztlichen Begründung ergebenden besonderen Schwere und Langfristigkeit ihrer oder seiner funktionellen/strukturellen Schädigungen, der Beeinträchtigungen der Aktivitäten und des nachvollziehbaren Therapiebedarfs die insoweit verordnungsfähigen Leistungen in dem insoweit verordnungsfähigen Umfang langfristig genehmigt werden können. Die Genehmigung kann zeitlich befristet werden, soll aber mindestens ein Jahr umfassen.

Quelle:

http://www.g-ba.de/downloads/62-492-532/HeilM-RL_2011-05-19_bf.pdf

Die Chancen schätze ich aber eher schlecht ein.

Es ist wesentlich leichter, eine Verordnung und Genehmigung für Rehasport zu bekommen.

Der Tipp, die Übungen möglichst eigenständig und regelmäßig zu wiederholen, ist auch sehr wichtig.

Man kann auch die Krankenkasse kontaktieren und nach Hilfen bei Rückenproblemen fragen (Kurse, DVD, ...).

Manche Krankenkasse hat auch eine Ärztehotline, bei der man sich von Orthopäden ausführlich beraten lassen kann.

Gruß

RHW