Kann ein Gehirn durch Burnout "kaputt" gehen?
Hallo, ich hatte im September 2020 meinen ersten Burnout mit Panikattacken, ausgelöst durch Arbeit. War ca. 3/4 Jahr damit zu Hause. Anfang 2022 sind 2 Familienangehörige zeitgleich schwerst erkrankt, wo ich Pflege und Organisation übernommen habe und dann nebenbei 20h arbeiten ging. Im August 2022 der 2. Burnout. Im Februar 2023 ist der 2. Familienangehörige dann verstorben. Seitdem ansteigende Pflege meiner Mutter.
Seitdem will mein Gehirn nicht mehr so wie ich es kenne. Ich kann vielleicht auf eine Leistung von max. 1h pro Tag zugreifen und dann steigt mein Gehirn aus. Es krampft sich irgendwie zusammen, so fühlt es sich zumindest an, mit Schwindel nach bereits 10-20min je nach Konzentrationsstärke. Wenn ich es ignoriere und versuche weiter zu machen, kommt massive körperliche Erschöpfung dazu und ich brauche mehrere Tage zur Erholung. Alle bisher konsultierten Ärzte tun es ab (Psychologe, Neurologe, Hausarzt), glauben mir nicht. Ich versuche weiter zu machen, was sich bereits in einem chronischen Tinnitus, mehrere Nahrungsmittelallergien, Schmerzen in Hüft -und Schultergelenk, Sodbrennen mit daraus folgender chronischer Bronchitis, einer Beißschiene und der Schuss vorn Bug vorgestern, sehr starke Oberbauchschmerzen ohne Befund, die nur mit einem Opiat weggegangen sind.
Ich weiß nicht mehr weiter. Kennt jemand das beschriebene mit der Hirnleistung? Oder hat eine Idee was ich noch machen kann, um wenigstens 80% meiner Hirnleistung wie vorher zu bekommen? Vllt. noch relevant, bin 52 und weiblich.
3 Antworten
Ich kenne so ähnliche Beschwerden, beziehungsweise hatte sie selbst schon aufgrund psychischer Erkrankungen. Glaube aber nicht, dass dem Gehirn damit ein ernsthafter organischer Schaden entstanden ist.
Wenn man so belastet ist, und bei dem, was Du geschrieben hast, scheint es so zu sein, ist man weniger leistungsfähig und u.a. unkonzentrierter.
Es gab schon Phasen in meinem Leben, in denen ich mich keine 5 Minuten konzentrieren konnte. Dem vorausgegangen waren massive Belastungen. Bei mir ging es wieder weg. Dauerte aber seine Zeit und man braucht sehr viel Geduld und auch Übung gehört dazu. Ich habe damals jeden Tag "geübt", damit sich die Konzentration wieder steigerte. Lesen hat mir ganz gut geholfen. Vielleicht eignen sich auch Spiele, die die Konzentration steigern. Lasse Dir Zeit und überfordere Dich dabei nicht!
Ansonsten würde ich auch mal einen Facharzt für psychosomatische Medizin kontaktieren.
Dir von Herzen alles Gute!
"Anfang 2022 sind 2 Familienangehörige zeitgleich schwerst erkrankt, wo ich Pflege und Organisation übernommen habe und dann nebenbei 20h arbeiten ging".
Wieviel Stunden hat in Euerer Gegend so ein Tag? Oder meintest Du 20h im Monat?
Aber wie auch immer, ganz offensichtlich hast Du Dich psychisch und physisch ganz kräftig übernommen, besonders unter Berücksichtigung Deines ersten Burnouts. Warum denn nur? Gibt es keinen Pflegedienst in Deiner Reichweite?
Um es ganz klar zu sagen, Du solltest ganz rasch eine Erholungsreha machen, - Mutter hin oder her. Geh zum Arzt, lass Dir die nötige Behandlung zukommen. Machst Du dies nicht, bist Du selbst bald ein Pflegefall, - kannst Dich dann in das im Februar ´23 frei gewordene Bett legen. Sorry für meine harten Worte, aber wozu gibt es Pflegedienste? Personalmangel, - ich weiß, aber in solchen Notfällen muss die Pflegekasse eine Lösung finden, sonst gibt´s wie gesagt sehr bald einen weiteren Pflegefall. Wie steht denn Dein Hausarzt zu Deiner/Eurer Situation?
Dein Hirn ist ganz offensichtlich völlig überfordert, zum Selbstschutz blockt es dann nach kurzer Zeit weitere höhere Denkarbeit. Das ist dann das, was Du als Konzentrationsmangel etc. empfindest. Der enorme Stress durch Deine Überforderung verlangt besonders stark nach Micronährstoffen, die eine gute Hirnleistung ermöglichen. Dabei fällt mir als erstes die Vitamin-B-Familie ein. Alle acht B-Vitamine sind für Dich in erhöhter Dosis nötig. Besorge Dir den Vitamin-B-Komplex.
Dazu musst Du ausreichend Schlaf finden. Wenn Du soviele Stunden arbeitest wie Du schreibst, dann findet Dein Hirn viel zu wenig Schlaf, das macht das beste Hirn auf Dauer kaputt, lass das nicht länger zu!!! Sonst liegst Du bald neben Deiner Mutter, - und spätestens DANN muss ein Pflegedienst kommen, - also besser jetzt sofort.
Wird ein Burnout nicht früh genug behandelt, kann es direkt in eine Depression münden oder Angststörungen hervorrufen. Der andauernde Stress kann zu chronischer Erschöpfung, Bluthochdruck und Magenproblemen führen.
Wenn man das letzte Stadium des Burnouts erreicht, ist Mann meist in eine Depression gerutscht. Das Gefühl tiefer Erschöpfung ist typisch für eine Depression. Die drei Symptome für eine Depression sind Niedergeschlagenheit, Interessenverlust und mangelnder Antrieb.
Während eines Burnouts ist der Stoffwechsel des Gehirns gestört ist, die Nervenbotenstoffe Serotonin und / oder Noradrenalin und /oder Dopamin sind aus der Balance geraten, sie regenerieren sich aber wieder.
...soso, eine Frau dagegen nicht? ;-))