Kortison Spritze bei Golfer-Ellbogen?
Hallo, ich habe seit ca 3 Monaten schmerzen im inneren Ellenbogen Bereich. Gestern war ich beim Orthopäden nach dem ich vom Hausarzt 2 Wochen krank geschrieben war und ich war auf dem Weg der Besserung, trotzdem hat mir der Arzt eine Kortison Spritze gegeben und nun sind die Beschwerden stärker geworden als vor der Behandlung. Leider habe ich erst jetzt gelesen, dass Kortison Spritze die Sehnen schädigen können, den Heilungsprozess verlängern usw.Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Schädigung? Wann werden die Beschwerden besser?
Wer hat Erfahrungen damit?
Vielen Dank!
5 Antworten
Hallo!
Ich möchte dir erst einmal etwas sagen. Das fängt schon damit an.
Golferarm und Tennisarm unterscheiden sich nicht nur am Bereich des Ellenbogens. Der Golferarm ist seltener als der Tennisarm. Und auch fast immer wesentlich schwieriger zu behandeln als der Tennisarm. Ein Zentel der Betroffenen leiden unter chronischen Schmerzen und benötigen spätestens dann einen Ellenbogenspezialisten.
Was ist überhaupt ein Golferarm?
Dazu gibt es Behauptungen wie: Der Golferarm ist eine Erkrankung. Eine Entzündung der Sehnen, der Muskelansätze am inneren Bereich des Ellenbogens. Nein, der.Golferarm ist keine Erkrankung. Keine Entzündung, sondern ein Muskelkrampf. Interessant!!
Es ist leider nicht ungewöhnlich, dass es unterschiedliche Ansichten und Meinungen zu medizinischen Themen gibt. Bezüglich auf den Golferarm gibt es in der Tat, verschiedene Theorien, was die Ursache für die Beschwerden sein könnte. Einige glauben, dass es sich um eine Entzündung der Sehnen handelt, während andere davon ausgehen, dass es sich um einen Muskelkrampf handelt.
Nun zu den Kortisonspritzen. Die werden häufig zur Therapie von Entzündungen eingesetzt, da Kortison entzündungshemmend wirkt.
Wenn wirklich eine Entzündung der Sehnen vorliegt, können Kortisonspritzen also auch helfen, die Beschwerden zu lindern. Wenn es sich allerdings um einen Muskelkrampf handelt, könnte eine andere Therapie notwendig sein.
Je nach Zustand und Ausmaß der Einschränkung werden verschiedene Therapien.angeboten. Leider kann man es nicht pauschal sagen, welche Methode die wertvollste ist, da jeder Golferarm individuell begutachtet muss.
Prinzipiell richtet sich die Therapie nach der Dauer der Beschwerden: akut bis 3 Monate, subakut bis 6 Monate und chronisch ab 6 Monate.
Bei frühzeitiger Therapie kann ein Golferarm meist gut verheilen, ein chronischer Verlauf ist eher selten, aber durchaus möglich.
Beim Golferarm kann die Kortisonspritze schnell und lokal helfen. Aufgrund der Lage des Ellennervs sollte die Spritze nur von erfahrenen Orthopäden durchgeführt werden. Zudem ist sie nur in der Akutphase besonders wirksam. Danach lässt die Wirkung erheblich nach.
Es kann leider auch vorkommen, dass einige Patienten nach der Spritze eine vorübergehende Verschlechterung ihrer Beschwerden haben. Dies kann eine Reaktion auf das Medikament oder eine vorübergehende Reizung des Gewebes sein.
Die Therapie mit Kortison ist jedoch umstritten und kann unerwünschte, nicht erfreuliche Nebenwirkungen haben. Schlimmstenfalls eine Gewebeschädigung oder Nervenschädigung, wenn die Nadel den Ellennerv versehentlich trifft.
Zusammengefasst. Du solltest deinen Fall mit deinem Orthopäden besprechen, damit er deine Situation einschätzen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen kann. Es kann aber auch sein, dass er wie ich bereits o.g., nichts anderes sagt, dass es nur eine vorübergehende Erscheinung ist.
Oder er wird dir alternative Therapien vorschlagen oder gar weitere Untersuchungen durchführen, um die Ursache für die Verschlimmerung deiner Beschwerden zu klären.
Gute Besserung!
Eine sehr gute Hilfe gegen beide Syndrome, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, sind die Ellenbogenspangen. Die entlasten und reduzieren die Schmerzen. Speziell, die von Bauerfeind, die enthalten zudem 5-Point-Pads. Kein Kassenmodell, aber Klassemodell !! Wichtig dabei ist, dass sie richtig sitzt und angepasst ist. Gegebenenfalls Diclo-Schmerzgel, ein tolles Gel!
Mein Orthopäde hatte mir noch 6x US mit KG verschrieben. Andernfalls Stoßwellentherapie angeboten. Die brauchte ich aber nicht.
Danke für deine Rückmeldung 😊👍
Alles Gute! LG
Danke für die Tipps! Dass mit der Spange klingt interessant. Wenn ich damit den Ellenbogen entlasten kann während der Arbeit wäre das schon viele Wert glaube ich! Ich frage meinen Arzt mal wegen Krankengymnastik. :-)
Hallo,
ich habe nur Erfahrung mit Kortison Spritzen in der Schulter. Insgesamt 5x. Die Beschwerden können sich anfangs verschlimmern, sollten dann aber nach ein paar Tagen deutlich besser werden.
Es stimmt, die Sehnen können geschädigt werden, muss aber nicht und ich denke, das es nach einer einzigen Injektion nicht der Fall sein wird. Die ersten 2 Spritzen hatten mir super geholfen, ich war mehrere Wochen schmerzfrei. Danach wurde der Abstand immer kürzer und die letzte hatte mir dann einen ausgedehnten Erguss in der Schulter eingebracht. Davon abgesehen wäre es so und so definitiv die letzte gewesen.... Alternative entweder Stoßewelle oder OP. Das ist nun mittlerweile 4 Jahre her und therapiere es mit Tabletten. Achso bei mir war/ist es eine Kalkschulter.
Liebe Grüße und Gute Besserung
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Ja das ist meine erste Spritze und hoffentlich die letzte! Ich hoffe es wird bald besser. Vielleicht ist der Bereich jetzt gereizt durch die Injektion und es wird hoffentlich bald besser. Trotzdem dumm dass ich es trotz Besserung der schmerzen habe machen lassen!
Ja jetzt ist es halt so und ich hoffe es hat der Sehne nicht geschadet.
Ich hatte ich Jahre lange eine Kalkschulter und habe auch 2x Cortison Injektionen bekommen. Diese haben nur kurz geholfen und schließlich würde ich operiert und seit dem ist es deutlich besser.
Vielen Dank für dein Feedback. Ich denke, das du dich überrumpelt gefühlt hast mit der Spritze. Ich drücke dir die Daumen,das es besser wird und die Sehne wird bestimmt keinen Schaden genommen haben.
Ja die Kalkschulter begleitet mich jetzt schon seit mittlerweile 6 Jahren. Therapieempfehlung war stets entweder Stoßewelle oder OP. Stoßwelle ist Privatleistung (einige 100€) kam für mich nicht in Frage, die OP auch nicht. Ein Orthopäde wollte lieber gestern als heute operieren. Mindestens 8 Wochen AU.....vor allem, das sind meine Bedenken, was ist wenn die Sehne durch diese OP reißt (einem guten Bekannten ist das passiert)..dann werden es locker 6 Monate oder noch länger. Nein das kann ich mir nicht erlauben. Ich nehme täglich Tilidin und kann somit meiner Arbeit nachgehen. Bisher hat alles gut geklappt dadurch. Tabletten sind zwar auch nicht das Wahre, aber was soll's, wenn man die Arbeit behalten will und muss.
LG und ein schönes Wochenende
Ja ich kann verstehen dass du dich vor der OP scheust. Es gibt leider immer gewisse Risiken. Mir hat die OP zum Glück geholfen, nach dem alles andere nichts gebracht hat. Ich hoffe bei dir ist es anders. Viel Glück für die Zukunft
So individuell unterschiedlich die Menschen sind, genau so unterschiedlich sind die gemachten Erfahrungen.
Was sagt uns das? Die Erfahrung lehrt, dass die Erfahrung nichts lehrt.
Was sagt Dir das? Dass die von anderen gemachten Erfahrungen für Dich völlig irrelevant sind, denn Dein Körper reagiert grad so, wie er es will, er richtet sich in keinster Weise nach den Erfahrungen anderer Menschen.
Dass der Orthopäde gleich zum Kortison greift, -obwohl er die Nachteile der Behandlung kennen muss-, ist im Prinzip ein Armutszeugnis. Zumal, wenn Du bereits auf dem Wege der Besserung warst, das wirst Du ihm ja wohl gesagt haben.
In diesem Stadium der Erkrankung braucht es mMn
- erstens lediglich mehr Zeit für Krankschreibung,
- zweitens eine fundierte Physiotherapie und
- drittens eine korrekte Ursachenforschung.
Ist die Ursache gefunden, dann muss diese Ursache konsequent abgestellt werden, denn sonst hören die Probleme nie auf, egal welche Therapie gemacht wird.
Keiner meiner Tennisarm-Patienten brauchten nach der Therapie noch eine Kortisonbehandlung und erst recht keine OP.
Naja sooo unterschiedlich sind die Strukturen in Ihrer Physiologie auch wieder nicht denke ich, aber im großen ganzen stimmt es natürlich schon, das jeder Mensch etwas anders reagiert.
Ja ich habe dem Arzt gesagt, dass es besser geworden ist, er war aber der Meinung dass es sobald ich arbeite "von der Arbeit kommt es" es wieder schlechter würde und er hat mich irgendwie von der Spritze überzeugt und anschließend Physiotherapie.
Naja ich hoffe das wir bald einen Butterfertiger bekommen, damit ich nicht immer die Butter von Hand kneten muß, dies ist leider sehr anstrengend .
hmmm, ...iwi schade, dass er seine richtige Erkenntnis "von der Arbeit kommt es", nicht mit der richtigen ärztlichen Maßnahme umgesetzt hat, nämlich Dich erneut krank zu schreiben. Statt dessen setzt er die Spritze, damit Du möglichst rasch wieder dieser Arbeit nachgehen kannst, - ich finde dies paradox. Wenn Du die Butter für Dich selbst herstellst, dann liegt es natürlich an Dir, wie Du weiterhin verfährst.
Nein ich arbeite in einer Molkerei bin Angestellte die Butter stellen wir für unsere Kunden her. Ja ich werde mir mal überlegen vielleicht doch einen anderen Arzt zu suchen.
Das stimmt, auf Dauer würden Kortisonspritzen sowohl das Gelenk (Knochen) selbst, als auch die Bandstrukturen schädigen, aber nicht bei einer einmaligen Injektion.
Es gibt eine Faustregel, die sagt, maximal 4 Kortisoninjektionen pro Jahr, pro Gelenk.
Was Dir aktuell, vermutlich , etwas mehr weh tut, ist die Raumforderung, die das Kortison gerade einnimmt. Das Kortison muss sich erst verteilen und es sollte, in spätestens 1-2 Tagen, zu einer deutlichen Verbesserung gekommen sein.
Ah okay eventuell ist es diese Raumvorderung. Ich hoffe es jedenfalls! Ich muss halt schauen wie es sich um den nächsten Tagen entwickelt. Danke für die Information
Es ist in der Tat deutlich besser geworden. Ich bin fast komplett Schmerzfrei. Ist halt die Frage wie lange das anhält. Die Spritze war ja vor ca 1.Monat. Allerdings ist die Arbeitsbelastung auch ein wenig runtergegangen.
Das freut mich! Mit ein wenig Glück bekommst Du es damit in den Griff und es kommt nicht wieder.
Bei einem Tennisellenbogen war es bei mir genau so. Eine Spritze und es ist bis heute nicht wiedergekommen.
Ich würde dem Arzt von den stärkeren Schmerzen berichten. Möglich wäre es, da Cortison die Schwellung auch weg nimmt. Der Tumor, was Schwellung oder Geschwulst heißt, ist ein Schmerzmittel unseres Körpers, dass er die Nerven abklemmt. Verursacht aber auch Schmerzen wieder. Kläre das mit deinem Arzt einmal ab. Mir tut das Cortison bei den Spritzen im Rücken sehr gut.
Momentan bin ich ja schmerzfrei. Sollten die Schmerzen wieder kommen, werde ich ihm nochmal konsultieren. Oder ich versuche es mal mit dieser Ellenbogen Spange.
Das wäre wichtig. Was auch wichtig wäre, dass du beim ersten stärkeren Schmerz zum Arzt gehst, dass sich eine Schwellung gar nicht erst bildet.
Danke für die sehr ausführliche Informationen! Ja der Orthopäde hat mir auch geraten weiterhin die Dehnübungen auszuüben und akut kann man auch kühlen. Er meinte durch die Dauerbelastung wäre der Sehnen Ansatz gereizt. Also ich bin auch skeptisch gegenüber Cortison und habe auch bedenken geäußert. Der Arzt meinte man könnte das max. 3 mal verabreichen ohne etwas zu schädigen. Laut meiner Recherche ist das aber sehr umstritten. Wie dem auch sei, die Spritze ist jetzt 1 Monat und ich bin zum Glück fast völlig beschwerdefrei.. das Problem ist irgendwann lässt die Wirkung von Cortison nach und die arbeitsbelastung wird größer dann werden die Schmerzen sicher wiederkehren ich müsste etwas an meiner Arbeitssituation ändern, aber das ist nicht so einfach