Einige offene Fragen zur privaten Krankenversicherung?

10 Antworten

Hallo,

  • im Tarif für Beamtenanwärter fehlen oft wichtige Leistungen. Daher ist er so günstig. Wenn man den Versicherungsmakler frat, warum der Normaltartif so viel teurer ist, weiß man dann auch, was im Anwärtertarif alles an Leistungen fehlt.
  • Die Beitragssteigerung beruht nicht auf dem Alter des einzelnen Versicherten oder dessen Erkrankungen. Gründe für Beitragssteigerungen in der PKV:
  • Lebenserwartungen (neue Sterbetafeln mit höherer Lebnenserwartung führen zu höheren Beiträgen)
  • höhere Krankheitskosten in der betrffenden Altersgruppe dieses Tarifs (wenn die Gruppe nicht so groß ist, können einzelne Versicherte mit hohen Krankheitskosten für alle Versicherten dieser Gruppe zu deutlich höheren Beiträgen führen)
  • die Verzinsung der Altersrücksellungen und Finanzanlagen ist gesunken

Fragen von PKV-Beamten oder Privatpatienten, die relevant sein können:

https://www.gutefrage.net/frage/kann-man-als-beamter-gesetzlich-krankenversichert-werden

https://www.gutefrage.net/frage/habe-ich-besonders-hohe-ausgaben-fuer-aerztliche-leistungen-falle-ich-stark-aus-der-reihe

https://www.gutefrage.net/frage/aendern-sich-die-beitraege-eines-beamten-in-der-pkv-in-teilzeit

https://www.gutefrage.net/frage/verweigerung-aerztliche-behandlung

https://www.gutefrage.net/frage/zahnarztrechnung-fragwuerdig

Gruß

RHW

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Und mir wurde empfohlen von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung zu wechseln.

Würde ich dir auch empfehlen!

Als Beamtenanwärter sind die Beiträge relativ niedrig.

Niedriger als in der gesetzlichen Krankenkasse.

Wenn man Beamter auf Probe ist dann steigen sie.

richtig, weil deine Ausbildungsbeiträge enden und du den normalen Beitrag zahlen musst. Sind aber immer noch niedriger als in der gesetzlichen Krankenkasse.

Der Grund ist, dass deine Behörde keinen Zuschuss zur gesetzlichen Krankenkasse zahlt. Du also z.B. bei einem mtl. Brutto-Einkommen von 3.000 € einen Beitrag von ca. 450 € mtl. zahlen müsstest. Dagegen ist der Beitrag in der privaten ca. 300 € und außerdem hast du eine bessere Absicherung.

Die Beitragsentwicklung ist in der gesetzlichen und in der privaten vergleichbar.

Nur bist du in der privaten ohne Kinder immer nur mit 50 % versichert - kommt durch die Beihilfe die in Höhe von 50 % von deiner Behörde übernommen wird.

In der gesetzlichen Krankenversicherung zahlst du immer 100 % des Beitrages.

Der Beihilfeergänzungstarif ist empfehlenswert, da er die Beihilfelücken wie z.B. bei Sehhilfen, Zahnersatz Heilpraktiker usw. absichert.

Wenn du krank wirst, zahlt jede Krankenversicherung egal ob private oder gesetzliche deine Kosten.

Keine der beiden kann dir den Versicherungsschutz kündigen, wenn du immer brav deine Beiträge zahlst.

Ich selbst bin bei der DBV versichert und kann diese empfehlen. Ich hatte noch nie Probleme, dass irgendwelche Kosten nicht übernommen wurden.

Ich hatte jahrelang nur eine truppenärztliche Versorgung mit Zusatztarifen und heute im Ruhestand weiß ich, dass ich die richtige Krankenversicherung gewählt habe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin jetzt 42, seit 2007 Beamter, seit 2012 in der PKV. Beihilfe 70 %/ PKV 30%.

Angefangen habe ich vor 8 Jahren mit 180 € für den. Basistarif + ein paar zusätzliche Leistungen wie extra Brillenzuschüsse etc.

Derzeit zahle ich 250 €.

Hat sich also ganz schön gesteigert in 8 Jahren.

Von der Krankheiten her erhöht sich das nicht durch diese, sondern es wird eh jedes Jahr erhöht.

Auch der Aufwand mit den Rechnungen ist nicht zu unterschätzen, man muss das Meiste erst mal vorstrecken.

Ich hätte auch freiwillige GKV nehmen können, dann hätte ich allerdings immer so um die 500 € oder mehr gezahlt und Beihilfeleistungen gibt's dann auch kaum noch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
kevin1905  10.06.2020, 20:45
Auch der Aufwand mit den Rechnungen ist nicht zu unterschätzen, man muss das Meiste erst mal vorstrecken.

Stationär sollte das nicht passieren, da du eine Versichertenkarte dafür bekommen haben solltest und ambulant/dental, wenn du Rechnungen über eine App-Lösung einreichst, sind die meisten Versicherer da sehr schnell in der Bearbeitung der Erstattung.

Ich hätte auch freiwillige GKV nehmen können, dann hätte ich allerdings immer so um die 500 € oder mehr gezahlt und Beihilfeleistungen gibt's dann auch kaum noch.

Kann besser sein bei großer Familie kann aber auch deutlich schlechter sein bei Nebeneinkünften, die wären dann beitragspflichtig (Miete, Nebenjob, Kapitalerträge, etc.)

Topotec  10.06.2020, 21:04
@kevin1905
Stationär sollte das nicht passieren, da du eine Versichertenkarte dafür bekommen haben solltest und ambulant/dental, wenn du Rechnungen über eine App-Lösung einreichst, sind die meisten Versicherer da sehr schnell in der Bearbeitung der Erstattung.

Deswegen schrieb ich auch ,,das Meiste". Krankenhausbehandlungen kommen in der Regel so oft nicht vor...noch nicht! Und die Versicherungen...ja, die sind schnell! Aber die Beihilfe nicht..und ne App oder andere Online-Lösungen haben die auch noch nicht, muss man alles in Papierform hinschicken! Du bist kein Beamter, richtig?

Kann besser sein bei großer Familie kann aber auch deutlich schlechter sein bei Nebeneinkünften, die wären dann beitragspflichtig (Miete, Nebenjob, Kapitalerträge, etc.)

Ja, das ist eben das Dilemma, man weiß nie genau, wie sich die Beiträge mal entwickeln, bei der GKV sind die eben abhängig von den Einkünften, dafür hast Du die Kinder erst einmal kostenlos mit drin. Die PKV ist erst mal günstig, aber Du hast den Trouble mit PKV und Beihilfe und sie wird auch teurer im Laufe der Zeit, hat aber manch bessere Leistungen. Für Pensionäre, also Beamte im Ruhestand, ist nicht genau klar, was dann besser wäre. Da man eine relativ hohe Pension von 71,75 % des letzten Einkommens hat, wäre die GKV hier auch sehr hoch, die PKV kann günstiger sein durch die Altersrückstellungen, wodurch die Beiträge dann etwas sinken und man benötigt auch nur noch einen 30% PKV-Tarif, weil 70% die Beihilfe übernimmt.

Ich denke es geht sich letztendlich dann irgendwie aus.

Wenn ich selbstständig wäre, würde ich aber sicherlich freiwillig GKV nehmen, da wäre mir das Risiko der hohen PKV-Beiträge dann zu hoch im Alter, denn dann muss ich mich ja 100% versichern!

21CenturyNow 
Beitragsersteller
 10.06.2020, 18:31

Warst du also noch Als Beamtenanwärter in der gesetzlichen Krankenversicherung?

Topotec  10.06.2020, 19:11
@21CenturyNow

Ja, damals kam ich wegen einer Vorerkrankung (Lappalie) nicht in die PKV, sondern musste erst 5 Jahre ohne diese Erkrankung vorweisen können, deswegen erst ab 2012.

GKV war freiwillig, dass ist eben ganz schön happig, denn da gehts nach Einkommen, was bei der PKV nicht ist.

Meine Frau ist auch Beamtin, aber freiwillig gesetzlich versichert und sie zahlt, soweit ich weiß, etwa 370 €...bei 3/4 Teilzeit. Allerdings bekommt sie von der Stadt Hamburg seit etwa einem Jahr diese neue pauschale Beihilfe, also die Hälfte des Beitrags dazu. Das war vorher nicht so, da musste sie das allein tragen, so wie ich auch damals....ich glaube, ich habe nach meinem Vorbereitungsdienst 2009 bis 2012 auch schlappe 400 € bezahlen müssen an die freiwillige GKV.

Dafür hast Du halt keinen Papierkram, musst nichts vorstrecken und die Beiträge sind im Alter etwas geringer...wobei das bei Beamten mit 71,75 % Pension auch nicht wenig sein wird.

Hat alles Vor- und Nachteile.

Generell bin ich ja dafür, dass es eher ein einheitliches Krankenversicherungssystem geben sollte, denn die Unterteilung in GKV und PKV ist oft nachteilig, da für Beamte mit Wahlmöglichkeit oder vor allem Selbstständige schwer abzuschätzen ist, wie sich die Beiträge im Alter entwickeln!!!

21CenturyNow 
Beitragsersteller
 10.06.2020, 19:17
@Topotec

Danke dir für deine Antwort. Ich glaube das mit der Beihilfe in Hamburg und der gesetzlichen Krankenversicherung ist relativ aktuell. Aber Hamburg ist auch das einzige Bundesland was dies anbietet. Bin in NRW tätig. Ich finde auch im Gesundheitssystem darf es keine Unterteilung geben. Aber wie immer spielt Geld dann doch eine Rolle.

Und Beamter auf Lebenszeit dann wieder

Nö eigentlich nicht. Es sei denn du meinst die allgemeine Beitragsentwicklung. Die kennt eigentlich nur eine Richtung (rauf), davon sind aber beide Systeme betroffen. GKV, wie PKV nur in der GKV meist etwas versteckter.

Ich wollte deshalb fragen wie viel ihr so als Beamtenanwärter, Beamter auf Probe und dann auf Lebenszeit als zahlen musstest/müsst im Monat?

Das hängt von vielen Faktoren ab, zum einen dem Beihilfesatz, denn die PKV wird für Beamte als sog. Restkostenversicherung abgeschlossen.

Ferner natürlich vom Gesundheitszustand (bis max. 30% Risikozuschlag, daher genau darauf achten was der Tarif beinhaltet!).

Guter Beamtentarif kostet etwa 180 - 250,- €, wenn man Anfang / Mitte 20 aus der Ausbildung raus ist exkl. Risikozuschlag und Pflegepflichtversicherung.

Wie sieht es mit der Steigerung der Beiträge aus? Wie hat sich das entwickelt?

Jeder Tarif hat sog. Beitragshistorien, wo nachvollzogen werden kann, wie die Steigerung war und auch wann.

Darüber hinaus interessiert es mich noch, ob es Sinn macht einen Beihilfeergänzungstarif abzuschließen?

Was soll damit erfasst werden? 1-Bett, 2-Bett, Wahlarzt? Kur, Hilfsmittel, Reha, etc.?

Was passiert wenn ich zwar jetzt gesund bin aber in 10, 20,30 Jahren plötzlich schwer krank werde?

Dann kann es sein, dass du dienstunfähig wärst und somit je nach Status Anspruch auf beamtenrechtliche Versorgung hast. Dazu musst aber der Status Beamter auf Lebenszeit bestehen und du musst mind. 5 Dienstjahre haben. Ansonsten sind deine Ansprüche eher mau, daher Dienstunfähigkeitsversicherung abschließen bzw. Berufsunfähigkeitsversicherung mit echter DU-Klausel.

Wie wirkt sich das auf die Beiträge aus?

Gar nicht. Eine Risikoprüfung findet nur bei Abschluss statt.

Hinweis vom Experten: Ich rate dir davon ab, den Systemwechsel ohne versierte, möglichst unabhängige Beratung durchzuführen. Ich hab schon eingie Beamte verarzten dürfen, die in Schrotttarifen gelandet wurden, die ihnen von "Bekannten" empfohlen wurden, nur leider zu krank waren um noch mal zu wechseln.

Auch das von mir bereits erwähnte Thema Dienstunfähigkeit aber auch die Alterabsicherung sind eine Beratung Wert, ebenso eine Amtshaftung (Diensthaftpflichtversicherung).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Lohnt sich in jedem Fall.